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Die Geschichte um den Succubus Georgina Kincaid geht in die vierte Runde. Nachdem der dritte Band
"Succubus Dreams" für Fans der Reihe mit einem Schocker geendet hat – Leser, die die ersten Bände noch nicht kennen, sollten die Inhaltsangabe überspringen, um keine Details zu erfahren –, war die Fangemeinschaft natürlich begierig darauf zu erfahren, wie es weitergeht um den Succubus und ihre Freunde.
Nach der Trennung von Seth und den daraus folgenden Schwierigkeiten in ihrer Freundschaft mit Maddie ist Georgina zunehmend isoliert. Sie hat zwar noch andere Freunde, aber Seth fehlt ihr. Diese Sehnsucht nach ihm und seiner Liebe versucht sie mit Alkohol, Parties und natürlich Männern zu unterdrücken, aber das klappt eher schlecht als recht. Sogar ihre höllischen Freunde machen sich Sorgen um sie: Sie ist zwar ein Succubus und Sex gehört zu ihren Grundbedürfnissen, aber so exzessiv und so wahllos zu sein, das kann auch für einen Succubus nicht gut sein.
Als sie sich auch noch mit ihrem Chef Jerome anlegt, steht sie kurzzeitig am Abgrund. Doch statt sie endgültig in die Hölle zu schicken, verleiht der Erzdämon sie kurzerhand an einen Kollegen in einem anderen Bundesstaat. Für diesen soll sie eine verrückt gewordene Sekte unter Kontrolle halten, die durch ihre auffälligen Aktionen zu viel Aufmerksamkeit auf die übersinnlichen Wesen lenken. Doch diese Aufgabe gerät schnell in den Hintergrund, als Jerome spurlos verschwindet – und zusammen mit ihm auch die Fähigkeiten all seiner Untergebenen. Während sich Georgina mit rein menschlichen Fähigkeiten auf die Suche nach Jerome macht, entdeckt sie auch durchaus positive Seiten: Ohne Succubus-Eigenschaften ist sie keine Gefahr mehr für Seth – wäre da nicht noch Maddie.
"Succubus Heat" entschädigt für die Wartezeit auf den vierten Band. Schnell ist man wieder gelandet in Georginas Leben, leidet und fiebert mit ihr mit. Zum ersten Mal erfährt der Leser auch wirklich etwas über ihre Vergangenheit, über die Gründe, aus denen sie ein Succubus wurde. Diese sorgen mit dafür, dass dieser Band ernster und düsterer wird als die letzten Bände, in denen es zwar durchaus gefährlich für Georgina wurde, sie aber immer auf die Freundschaft anderer und vor allem auf Seths Liebe zählen konnte. Nun ist das vorbei und sie muss sich ganz neu über ihre Gefühle klar werden, während sie um ihr Überleben und ihre Fähigkeiten kämpft.
In den letzten Bänden standen immer Georginas Witz und ihre Schlagfertigkeit im Vordergrund. Nun ist das anders, sie ist verzweifelt, allein, ausgelaugt und hadert mehr denn je mit ihrem Schicksal als Succubus, das ihr verwehrt, was für andere Frauen selbstverständlich ist. Zu dieser Wehmütigkeit passt auch, dass die lebenslustige Georgina, die sich in nächtliche Abenteuer mit wechselnden Männern gestürzt hat, passé ist. Das heißt nicht, dass es gar nicht prickelt, nur eben nicht in der gewohnten Art und Weise.
Man könnte dies durchaus dem Roman hoch anrechnen, da es der Autorin gelungen ist, so viel Handlung einzubauen, dass die reduzierten erotischen Momente gar nicht weiter ins Gewicht fallen.
In diesem Band wird öfter als in den vorhergehenden Bezug auf eben diese genommen. Man kann das Buch zwar durchaus auch lesen, wenn man noch nie mit Georgina Kincaid in Berührung gekommen ist, es macht aber wirklich mehr Spaß, wenn man die komplette Serie kennt.