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Haruhi Suzumiya ist ein junges Mädchen, die sich nicht für all die normalen Menschen um sie herum interessiert. Sie ist total gelangweilt von allen anderen Schülern. Auch die Clubs an der Schule bedeuten ihr nichts, sie hat alle ausprobiert, aber sie findet sie samt und sonders uninteressant. Genau darum spricht ihr Mitschüler Kyon sie eines Tages an, auch wenn alle anderen behaupten, dass sie mit niemandem sprechen würde. Er ist fasziniert davon, was sie als erstes in der Klasse sagte, als alle sich vorstellen sollten. Da hat sie nämlich bereits lautstark mitgeteilt, dass sie ausschließlich am Mysteriösen interessiert sei. Also vielleicht an Außerirdischen oder Zeitreisenden. Da Kyon selbst schon längst seine Träumereien aufgegeben hat, die ihn in seiner Kindheit begleitet haben, ist er neugierig auf Haruhi. Und die schließt ihn prompt in ihr Herz, wenn auch auf eine sehr einnehmende und rüde Art, und gründet mit ihm gemeinsam einen neuen Club an der Schule, der ihr endlich das bieten soll, was sie sucht. Sie nennt ihn die SOS-Brigade.
Jetzt wird es allerdings erst richtig spannend, denn um einen echten Club eröffnen zu dürfen, braucht Haruhi mindestens fünf Mitglieder. Als erstes rekrutiert sie die Leseratte Yuki Nagato, die immer noch in den Räumen des ehemaligen Literaturclubs sitzt, den nun die quirlige Oberschülerin bekommen soll. Da sie nicht gehen will, wird sie kurzerhand zum Clubmitglied ernannt. Anschließend kommt die schüchterne aber extrem gut aussehende Schülerin Mikuru Asahina dazu. Haruhi hat sie zum Mitglied bestimmt, damit sie den "Schmachtfaktor" bedient, dazu steckt sie das Mädchen immer wieder in die verschiedensten Cosplay-Outfits (Cosplay = Kostüm-Spiel). Als letzter tritt Itsuki Koizumi der SOS-Brigade bei, ein Junge, der vor kurzem neu an die Schule gekommen ist. Kyon wird von allen drei Mitgliedern nach und nach darüber informiert, dass Haruhi kein normales Mädchen ist, sondern dass sie die Macht hat, das Geschehen der Welt mit ihren Gedanken zu steuern. Sie selbst weiß davon allerdings nichts. Yuki ist eine Außerirdische, Mikuru eine Zeitreisende und Itsuki ist ein Mitglied einer Geheimorganisation und besitzt übermenschliche Kräfte. Das ausgerechnet diese drei sich um Haruhi versammelt haben ist natürlich kein Zufall und Kyon wird immer tiefer in eine Welt voller Geheimnisse verstrickt.
"Die Melancholie der Haruhi Suzumiya" ist ein Anime, der zu Anfang noch ein wenig verwirrend wirkt, aber sehr schnell auf den Punkt kommt. Was es mit den einzelnen Mitgliedern auf sich hat und wie Haruhis Welt funktioniert wird in den ersten sechs Folgen komplett aufgelöst. Wobei die erste davon einen eher verworrenen Prolog darstellt, man sieht hier einen Film, den die SOS-Brigade als Schülerprojekt gedreht hat, kennt aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal die Charaktere. Tatsächlich sind genau diese sechs Folgen (den Prolog mal ausgenommen) auch die spannendsten der insgesamt vierzehnteiligen Serie. Hier gibt es noch Mysterien zu entdecken und herauszufinden, wie die Figuren miteinander zusammenhängen und was sie füreinander empfinden. Außerdem ist die Art, in der Haruhi ihre Umwelt verändern kann, beeindruckend beschrieben und gezeigt. All das geht nach seiner Auflösung völlig verloren. In den darauf folgenden Episoden ist man als Zuschauer bereits komplett informiert und begleitet den Club bei verschiedenen Aktivitäten. Einige Folgen gehen noch gesondert auf Haruhis außergewöhnliche Fähigkeiten oder die eines anderen Mitglieds ein, andere kaum. Sie machen einen eher belanglosen Eindruck. Die ersten Episoden sind sehr genau der Romanvorlage nachempfunden, während die nachfolgenden kurze Ausschnitte aus der späteren Fortsetzung sind. So lässt sich die scheinbare Zusammenhanglosigkeit erklären. Ist man bereit sehr intensiv in diesen Anime einzutauchen und sich mit der Reihenfolge der Folgen und ihrem jeweiligen Inhalt intensiv auseinander zusetzen, haben sie sicher einen besonderen Reiz. Will man allerdings nur eine kurzweilige Unterhaltung sind gerade die letzten Folgen eher langweilig, was allerdings nichts an den großartigen ersten Teilen ändert.
Mit dieser Gesamtausgabe ist eine hochwertige Box erschienen, die alle vierzehn Folgen enthält. Es sind die DVDs, die man auch einzeln erwerben kann gebündelt in einer Schachtel, die etwas über DIN A4 groß ist. Sie enthält neben den DVDs sieben ebenso große, sehr hochwertige Poster und zwei Sticker. Der ersten DVD liegt außerdem ein Booklet bei, das die Charaktere vorstellt und einen guten Überblick verschafft. Die deutsche Synchronisation ist auf jeden Fall gut gelungen, für alle, die trotzdem das Original bevorzugen ist natürlich auch die japanische Tonspur mit einem deutschen Untertitel vorhanden.
Für die ersten Folgen der Serie kann man uneingeschränkt eine absolute Empfehlung aussprechen und auch die Box ist ausgesprochen gut gelungen. Leider lässt der Inhalt in seiner Qualität ab der siebten Folge stark nach, weswegen der "Melancholie der Haruhi Suzumiya" die volle Punktzahl verwehrt bleiben muss.