Die Hörspiele um das etwas tollpatschige Schlossgespenst Hui Buh, die aus der Feder von Eberhard Alexander-Burgh stammen, zählen bereits seit Jahren zu nicht mehr wegzudenkenden Klassikern der Hörspiel-Literatur. Dreiundzwanzig Folgen umfassen die Abenteuer Hui Buhs im Gesamten, die vorliegende "Spuk-Box" vereint die Folgen Sieben bis Neun.

Folge 7: Hui Buh und der schaurige Punkt
Es ist ein nebliger Morgen, als plötzlich Agathe und Ottilie, die beiden Tanten König Julius? des 111., zu einem unangekündigten Besuch im Schloss erscheinen. Sowohl König Julius als auch dessen Gemahlin Konstanzia und der Kastellan wissen, was das bedeutet und erwarten stillschweigend das Unausweichliche - und tatsächlich: Kaum sind die putzwütigen Prinzessinnen aus der Kutsche gestiegen, da beginnen sie auch schon damit, das Schloss auf den Kopf und dessen Mobiliar komplett umzustellen. Als sie dann jedoch Hui Buhs schmutzigen Fleck wegwischen und das Schlossgespenst infolge dessen nicht mehr sichtbar werden kann, erklärt der Geist Agathe und Ottilie den Krieg - doch die beiden Tanten zu vertreiben stellt sich als weitaus schwieriger heraus als gedacht ...

Folge 8: Hui Buh und der Gruseltanz
Gemeinsam mit zwei Kindern befindet sich eine Gouvernante aus England zu Besuch auf Schloss Burgeck. Mit ihren Drahteseln gehen die Kinder dem Schlossgeist schnell auf die Nerven, das sie das unsichtbare Gespenst laufend zu überfahren drohen. Als der König den Kindern zu erklären versucht, dass sie doch bitte Rücksicht auf das Schlossgespenst nehmen sollen, und die Gouvernante daraufhin behauptet, richtige Gespenster gäbe es doch nur in England, entschließt sich Hui Buh dazu, die drei nicht nur zu vergraulen, sondern ihnen zuvor noch gehörig das Gruseln zu lehren. Doch Hui Buh hat seine Rechnung ohne die beiden frechen Kinder gemacht, die damit beginnen, ihre Späße mit dem Schlossgespenst zu treiben, und die selbst Hui Buhs schauderlicher Gruseltanz lediglich zu amüsieren scheint ...

Folge 9: Hui Buh und die Geisterjäger
Eines Nachts erwacht Hui Buh von einem herrlichen Pfannkuchenduft, der aus dem Dorf zum Schloss heraufweht. Hungrig schleicht sich das Gespenst hinab ins Dorf und versteckt sich dort zunächst im Denkmal des Ritters Balduin, doch durch das Klappern der Rüstung werden schnell ein Nachtwächter und ein Gendarm auf den unsichtbaren Besucher aufmerksam. Hui Buh kann zwar ungesehen in die Bäckerei gelangen, weckt dabei jedoch den Bäcker auf, der sofort den Nachtwächter sowie den Gendarm alarmiert. Als die drei begreifen, dass sie es hier mit dem Gespenst von Schloss Burgeck zu tun haben, beginnen die drei Geisterjäger mit der Jagd auf Hui Buh; dieser jedoch beschließt - angestachelt von der Tatsache, dass bereits deren Vorväter versucht hatten, das Gespenst an den Pranger zu stellen - mit den Geisterjägern abzurechnen ...

Die "Hui Buh Spuk-Box" ist nach der "Hui Buh Einsteiger-Box" und der "Hui Buh Geisterstunden-Box" die bereits dritte Sammelbox der Abenteuer um das verwünschte Gespenst und enthält die drei Hörspiele "Hui Buh und der schaurige Punkt", "Hui Buh und der Gruseltanz" und "Hui Buh und die Geisterjäger" in der Form, in welcher sie auch im Handel einzeln zu erwerben sind.
Während Eberhard Alexander-Burgh mit "Hui Buh das Schlossgespenst" zweifelsohne eine wunderbare und humorvolle Hörspielreihe erschaffen hat, kann die Zusammenstellung der vorliegenden Sammelbox leider nur mäßig von sich überzeugen, da sich zumindest die Folgen Sieben und Acht inhaltlich doch sehr ähneln. Beide Male tauchen unerwünschte Besucher auf Schloss Burgeck auf, beide Male versucht Hui Buh - anfangs vergeblich - die ungebetenen Gäste wieder zu vertreiben. Zwar sind nicht wenige Hörspiele um den an sich liebenswerten Schlossgeist ähnlich strukturiert, doch hat der Autor in anderen Folgen bereits mehr Raffinesse, Einfallsreichtum und Abwechslung gezeigt, um sein Gespenst schlussendlich triumphieren zu lassen. So liegt auch die Spannung der drei Hörspielfolgen lediglich im Mittelmaß des Möglichen, verteilt sich dabei jedoch unregelmäßig über die drei in der Box enthaltenen Folgen. Während somit die Handlung von "Hui Buh und der schaurige Punkt" so trivial wirkt, dass sich dem Hörer die Nackenhaare aufstellen, findet sich der Hörer nach einer etwas besseren achten Folge im letzten Hörspiel der Box, "Hui Buh und die Geisterjäger", schließlich in einer durchdachteren und auch spannenderen Folge um Hui Buh wieder. Rückblickend betrachtet ist also während der vorliegenden drei Folgen um das Schlossgespenst eine kontinuierliche Steigerung sowohl in puncto Spannung als auch die Handlung betreffend zu erkennen.

Die überzeugenden Sprecher der "Hui Buh"-Hörspiele sind bereits seit der ersten Folge um das Schlossgespenst aus diesen nicht mehr wegzudenken. Neben Claus Wilcke als König Julius der 111., Ingrid Andree als dessen Gemahlin Konstanzia und Andreas von der Meden als Kastellan sind es vor allem Hans Paetsch als wunderbarer Erzähler und Hans Clarin in der brillanten Rolle Hui Buhs, die auch die drei vorliegenden Hörspiele zu einem wahren Hörabenteuer machen. Die Sprecher mit ihren mehr als nur charakteristischen Stimmen lassen ihre Rollen nicht nur lebendig wirken, sie bieten ihrem Hörer auch die Möglichkeit, einzig anhand der akustischen Interpretation Bilder der verschiedenen Charaktere in seinen Gedanken entstehen zu lassen.

Fazit:
Die dritte Sammelbox um das Schlossgespenst Hui Buh umfasst drei Hörspielfolgen, deren erste beiden, im Vergleich zu anderen Folgen der Reihe, leider nicht nur inhaltlich nicht sonderlich überzeugen können, sondern die sich auch in puncto Spannung und Humor lediglich im Mittelmaß bewegen. Das dritte Hörspiel der Box hingegen stellt erfreulicherweise eines der besseren "Hui Buh"-Hörspiele dar. Die Sprecher - allen voran Hans Paetsch und Hans Clarin - leisten jedoch hervorragende Arbeit und schaffen es teilweise sogar, die zugrunde liegenden Handlungsvorlagen der Hörspiele durch ihre Interpretation aufzupeppen.