Eigentlich hat Drache Briec sich mehr Dankbarkeit von dieser Maid erwartet. Immerhin hatte er sie davor bewahrt von den Bewohnern ihres Dorfes aufgeknöpft zu werden. Doch Talaith ist keine gewöhnliche Frau – und der Gedanke daran, sich auch noch den Launen eines Drachen fügen zu müssen, egal wie beeindruckend seine Gestalt auch sein mag, stößt ihr gewaltig auf. Doch Briec lässt sich nicht so leicht unterkriegen, immerhin spricht das Drachenrecht ihm Talaith zu und erlaubt ihm beliebig über sie zu verfügen. Zu allem Überfluss zwingen Briec Wind und Wetter auch noch dazu, seine Beute erst einmal in einem Versteck seiner Brüder in Sicherheit zu bringen. Doch auch von seinen Brüdern lässt Briec sich nicht aufhalten, und er lässt an seinem sexuellen Interesse an Talaith keinen Zweifel, immerhin verfügt Briec auch über einen menschlichen Körper, der jede Sünde wert ist. Doch Talaith hat ganz eigene Pläne, denn ein dunkles Geheimnis umgibt ihre Vergangenheit: Niemand geringeres als Arzhela, die Göttin des Lichts, der Liebe und Fruchtbarkeit, hat Talaith zu ihrem tödlichen Werkzeug erkoren. Und so bleibt Briec nicht viel Zeit Talaith für sich zu gewinnen, bevor sie eine wirkliche Dummheit begeht und er sie vielleicht auf immer verliert …

"Dragon Dream" ist der zweite Band der "Dragon Kin"-Reihe von Autorin G.A. Aiken. Nach Fearghus trifft nun auch der zweitälteste dieser Drachenfamilie, Briec, auf eine menschliche Frau, die ihn sowohl fasziniert als auch zur Weißglut treibt. Und auch in diesem Band wird der Leser nicht enttäuscht: Die Gefühle schlagen Band hohe Wellen, und der Sex ist wieder einmal heiß – zumal die Hauptfiguren wieder einmal ihre eigenen inneren Widrigkeiten überwinden müssen. Immerhin ist das Briecs Objekt der Begiere 'nur' ein Mensch, und Talaiths Vergangenheit lässt ihr kaum Raum für den Gedanken an persönliches Glück - und doch fühlen sich beide zueinander hingezogen, und Autorin G.A. Aiken sorgt dafür, dass die Funken sprühen.

Doch G.A. Aiken vergisst bei aller Erotik nicht den großen Handlungsbogen, der ihre Bücher zusammen hält. Die verschiedenen Bände haben nicht nur das Auftreten der Drachen gemein, sondern auch eine Handlung, die eng mit der Hauptfigur des letzten Bandes verknüpft ist: Annwyls Kampf um ihr Königreich, welches es nun gilt zu verteidigen. Geschickt nimmt G. A. Aiken diesen roten Faden im Verlauf der Handlung von "Dragon Dream" erneut auf, bis er am Ende wieder federführend ist, die Frage aufwirft, was hinter dem ganzen steckt und so neugierig auf mehr macht. Das und die Tatsache, dass G. A. Aiken trotz des zu Anfang ähnlichen Handlungsverlaufs interessante Charaktere mit ihren kleinen Facetten zu zaubern weiß, sorgen dafür, dass auch "Dragon Dream" von Anfang bis Ende von seinem Leser verschlungen wird.

"Dragon Dream" ist damit ein gelungener Folgeband, der die große Haupthandlung erst richtig in Bewegung bringt und außerdem zwei sehr interessante neue Charaktere mit in den Mittelpunkt des weiteren Verlaufs einführt.