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 Battle Planet

Kampf um Terra 219


Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
In einer nicht näher definierten Zukunft: Captain Jordan Strider (Zack Ward) wird von der Allianz, einem Bündnis menschlicher und außerirdischer Völker, mit einer geheimen Mission betraut: Das rückständige Naturvolk der Aquarianer auf Terra 219 steht unter dem Verdacht, mit Verrätern der Allianz in Kontakt zu stehen. Da sich der Planet in der "Neutralen Zone" befindet, kommt ein Einsatz der Allianz-Streitkräfte nicht in Frage. Doch Striders Mission steht unter keinem guten Stern: Sein Shuttle legt eine Bruchlandung hin und der Kontakt zur Basis bricht ab. Auf sich allein gestellt und nur mit dem Prototypen eines neuen intelligenten Überlebensanzugs ausgestattet, durchstreift Strider die gefährliche Wildnis von Terra 219. Doch statt auf verräterische Informanten trifft er auf die Alien-Kriegerin Jun'hee (Monica May), die vor der Allianz auf der Flucht ist. Sie weiht Strider in die wahren Hintergründe seiner Mission ein – und die Allianz macht plötzlich Jagd auf ihren besten Mann …

Ein Blick auf das Frontcover der bei Sunfilm Entertainment erschienenen Blu-ray genügt und man wird – noch bevor man die Disc überhaupt eingelegt hat – das Gefühl nicht los, bei "Battle Planet" handle es sich um einen frischen Zip-Budget-Klon von James Camerons "Avatar". Tatsächlich aber wurde "Battle Planet" in den USA schon 2008, also ein Jahr vor Camerons visionärem 3D-Comeback, veröffentlicht. Auch der Klappentext wurde in puncto Inhalt gehörig frisiert: Aus einer Ein-Mann-Armee auf der Jagd nach Allianz-Abtrünnigen wird ein Soldat, der sich in eine außerirdische Kriegerin verliebt und sich auf die Seite ihres Volkes schlägt. Ein geschickter Marketingzug von Sunfilm: Was wie "Avatar" aussieht, wird sich auch gut verkaufen. Doch mit dem Sci-Fi-Epos des "Titanic"-Gottes hat "Battle Planet" wenig gemein, weder inhaltlich noch in Hinblick auf das Budget.

"Battle Planet" gehört zu der Gruppe lupenreiner B-Produktionen, die direkt aus dem Bilderbuch für talentlose Filmproduzenten und heißblütige Uwe-Boll-Zöglinge zu stammen scheinen: Ein überschaubarer Cast agiert vor einem Dutzend detailarmer Settings, zwängt sich in Faschingskostüme und Gummimasken hinein und liefert sich mit Plastikwaffen, von denen man einen Restposten bei Toys 'R' Us ergattern konnte, bescheidene Laserschusswechsel. Ein einfallsloses Drehbuch kittet Genreversatzstücke zu einer gänzlich unoriginellen Story zusammen, der Soundtrack klaut gelegentlich aus Brad Fiedels genialem "Terminator 2"-Score und Studiooptik wird zum alles bestimmenden Stilmittel. Daneben klopfen die Figuren ach so coole Sprüche herunter oder geben Phrasen zum Besten, die wohl bedeutungsschwer und metaphernschwanger klingen sollen, aber doch nur abgedroschen und uninspiriert daherkommen. Und wie es sich für Low-Budget-SF gehört, düsen in der Zukunft bescheiden modellierte CGI-Schlachtkreuzer durchs Weltall, während die Lagerhallen noch aus dem 20. Jahrhundert stammen – marode Türen und Holzstühle inklusive.

Wer ein zweites "Avatar" erwartet, wird "Battle Planet" in die Mülltonne werfen – und man kann es einem nicht einmal wirklich verübeln: Die Story ist lahm und vorhersehbar, die Maske lachhaft, die Kostüme der Aquarianer wirken wie in der Bastelstunde im Kindergarten entworfen, die Action gibt kaum etwas her und die Streitereien zwischen Captain Strider und seinem besserwisserischen Überlebensanzug, der aus seinem Träger ein wandelndes Adrenalindepot macht, driften nicht selten ins unfreiwillig Komische ab. Doch im Gegensatz zu anderem Science-Fiction-Trash ist "Battle Planet" kein einziges cineastisches Desaster – zumindest, wenn man sich der B-Sci-Fi-Fraktion zugehörig fühlt. Der Mix aus peinlicher Maske, miesem CGI, Hasbro-Spielzeugwaffen und Kulissen Marke Eigenbau übt auf Freunde des gepflegten B-Movie durchaus einen gewissen Charme aus. Keine Frage, der Film ist langweilig, peinlich inszeniert und stinkt nach Studiooptik. Wer aber etwas für billige SF-Streifen mit Hang zu unfreiwilliger Komik übrig hat – Stichwort: "Starship Troopers"-Sequels –, dem könnte auch "Battle Planet" ein Schmunzeln entlocken. Ob man dafür aber Geld ausgeben möchte, das steht auf einem anderen Blatt …

Ein paar Worte zur Blu-ray: Das Bild macht einen recht durchwachsenen Eindruck. Während die halbdunklen Szenen mit leichtem Filmkorn und soliden, aber wenig berauschenden Schärfewerten aufwarten, überzeugen die Tagesszenen mit knackiger Schärfe und einer guten Detailwiedergabe. Der Ton bietet einen ordentlichen Raumklang und eine gute Dialogverständlichkeit, bleibt aber trotz DTS-HD ein wenig unspektakulär. Die Extras hingegen sind mehr als dürftig, mehr als den Originaltrailer und eine Trailershow hat die Disc leider nicht zu bieten. Der Blu-ray liegt ein Wendecover bei.

Fazit:
Unspektakuläre B-Produktion auf halbem Weg zur filmischen Leichenhalle. Anspruchslose Liebhaber von B-Sci-Fi können einen Blick riskieren, ja könnten sogar Gefallen an "Battle Planet" mit seiner unfreiwilligen Komik und den lachhaften Gummimasken finden. Wer jedoch ein überragendes und actiongeladenes Epos Marke "Avatar" erwartet, der erwirbt Enttäuschung in High Definition.

Mehr Infos und Bilder auf der offiziellen Homepage des Films

Michael Höfel



Blu-ray Disc | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4041658294171 | Erschienen: 5. November 2010 | FSK: 12 | Laufzeit: 88 Minuten | Originaltitel: Battle Planet | Preis: 16,90 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 7.1), Englisch (DTS-HD MA 5.1)

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