Gesamt |
|
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Wieder einmal ist die geheimnisvolle Eifel Schauplatz eines Krimis. Und auch Stefan Schwarz, der gesundheitlich angeschlagene Ex-Kölner Kommissar ist dem Eifelkrimifan kein Unbekannter.
Zunächst sieht es ganz so aus, als ob es in der Eifel ganz gemächlich zugeht. Ein Einbruch in die ehemalige Nazi-Ordensburg Vogelsang scheint ein reiner Routinefall zu sein. Verschwunden sind offensichtlich nur ein paar alte Dokumente, die der fast 90-jährige Altenheimbewohner Ewald Dürr der Ordensburg zur Verfügung gestellt hat.
Kurz darauf äußert ein Arzt Zweifel an dem natürlichen Tod von Ewald Dürr. Die durchgeführte Obduktion ergab tatsächlich, dass dieser ermordet wurde. Nahezu zur gleichen Zeit wird in der Nazi-Ordensburg die Leiche des seit mehreren Tagen verschwundenen Journalisten Dominik Perschke entdeckt. Bald schon stellt sich heraus, dass Perschke genau in den Dokumenten recherchiert hat, die von dem ermordeten Altenheimbewohner zur Verfügung gestellt wurden. Welche Verbindung gibt es zwischen den beiden Männern? Welches brisante Material enthalten diese alten Dokumente?
Kommissar Schwarz recherchiert in der deutschen Nazi-Geschichte und muss feststellen, dass noch lange nicht alles, was damals geschah heute der Vergangenheit angehört. Immer weiter gerät er in einen aus dieser wenig ruhmreichen deutschen Vergangenheit begründeten Strudel aus Gewalt, der noch weitere Straftaten nach sich zieht.
Eine von Anfang an spannende Geschichte, die jeden Krimifan fasziniert. Dem Autor ist es gelungen die Spannung permanent zu steigern, bis am Schluss deutlich wird, was sich auf dem riesigen Gelände der Nazi-Ordensburg Vogelsang alles verbirgt.
Hervorragend gelungen ist auch in diesem Buch die Darstellung der einzigartigen Landschaft der Eifel und vor allem die Charakterisierung der Eifelbewohner. Nach außen hin sturköpfig, doch wo eine harte Schale ist, ist auch der weiche Kern selten weit. Dem Leser entlockt es dabei immer wieder ein Lächeln, dass selbst der Exil-Kölner Stefan Schwarz auf dem besten Weg ist, von seinen Eifelkollegen als einer der ihren anerkannt zu werden.
Zusätzlich wird dem Krimi durch die Einbindung tatsächlicher Vorkommnisse aus dem zweiten Weltkrieg eine besondere Note verliehen. Immer wieder blendet der Autor Teile einer Geschichte ein, die im konkreten Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen auf der Nazi-Ordensburg Vogelsang stehen. Diese Ausflüge in die deutsche Geschichte unterscheiden sich auch im Schriftbild von der aktuellen Geschichte.
Insgesamt ein Buch, das insbesondere für den Urlaub geeignet ist. Der Grund hierfür ist ganz einfach: es wird niemanden geben, der dieses Buch noch einmal zur Seite legt. Ein Krimi, der süchtig nach mehr macht.