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Wenn Weihnachten vor der Tür steht, dann wächst die Ungeduld der Kinder von Stunde zu Stunde und die Tage scheinen plötzlich unsagbar langsam zu vergehen. Eine schöne Möglichkeit, etwas Ruhe in diese Zeit voller Trubel und Spannung zu bringen und die Familie auf die Weihnachtszeit einzustimmen, bietet das Spiel "Die Weihnachtsgeschichte" des Haba Verlags. Das kooperative Weihnachtsspiel ist für ein bis acht Kinder ab vier Jahren geeignet.
Zu dem Spiel gehören der Spielplan, acht Holzfiguren, welche die Akteure der Weihnachtsgeschichte verkörpern, fünf Schafe, ein Hund, ein Stern, eine Krippe, sieben Plättchen aus Pappe mit verschiedenen Motiven sowie ein Symbolwürfel. Im Laufe des Spieles werden die Kinder die Handlung der Weihnachtsgeschichte kennenlernen und diese gemeinsam nachspielen. Eine freie Fassung der Weihnachtsgeschichte ist in der Spielanleitung enthalten.
Der Spielplan ist in drei Wege gegliedert. Auf diesen machen sich, getrennt voneinander, Maria und Josef, die drei Sterndeuter sowie der Hirte mit Hund und Schafen auf den Weg zum Stall in Bethlehem. Zur Spielvorbereitung werden die Figuren an die jeweiligen Startplätze gestellt, die sieben Plättchen verdeckt neben den Spielplan gelegt sowie Engel und Jesuskind bereitgehalten. Dann kann es auch schon losgehen.
SpielablaufEs wird reihum gewürfelt, wobei der Würfel anzeigt, mit welcher Personengruppe auf dem Spielfeld gezogen werden darf. Wird das Symbol von Maria und Josef gewürfelt, so wird ein Abschnitt der Weihnachtsgeschichte vorgelesen und Maria und Josef dürfen ein Feld nach vorne ziehen. Sind Maria und Josef am Stall angekommen, ist auch der Text der Weihnachtsgeschichte zu Ende. Auf diese Weise lernen die Kinder während des Spiels die gesamte Geschichte kennen. Beim anschließenden Würfeln dieses Symbols wird das Jesuskind in die Krippe gelegt, und beim nochmaligen Würfeln der Engel vor den Stall gestellt.
Als ein weiteres Symbol kann der Stern gewürfelt werden. Dieser zeigt den drei Sterndeutern den Weg zur Krippe und zieht auf dem Spielfeld vor diesen her. Wird der Stern gewürfelt, darf eines der sieben Plättchen aufgedeckt werden. Zeigt das Plättchen das Bild auf dem Spielfeld, auf welchem sich der Stern gerade befindet, so dürfen die Sterndeuter auf dieses Feld ziehen und auch der Stern bewegt sich ein Feld nach vorn. Wird ein anderes Plättchen aufgedeckt, kommt der nächste Spieler an die Reihe. Wurden alle Kärtchen richtig aufgedeckt, so sind die Sterndeuter am Stall angekommen.
Die zwei anderen Symbole zeigen ein Schaf und einen Hirtenstab. Hier dürfen entweder eines der Schafe, der Hirte oder sein Hund bewegt werden. Da ein Hirte immer darauf achtet, dass keines seiner Schafe verloren geht, darf beim Spielzug zwischen Schafen, Hund und Hirte kein leeres Feld entstehen. Dies kann auch dazu führen, dass manche Spielzüge nicht ausgeführt werden können. Hat der Hirte das Hirtenfeld vor dem Stall mit allen Tieren erreicht, ist er am Ziel.
Das Spiel ist beendet, wenn alle Figuren am Stall angekommen sind.
BewertungDem Spiel "Die Weihnachtsgeschichte" liegt eine schöne Idee zu Grunde, die allerdings mit kleinen Makeln daherkommt. Die Illustrationen des Spiels sind sehr gelungen und machen einen einladenden Eindruck. Auch die Gestaltung der Holzfiguren ist, bis auf die der Krippe, im Grunde schön. Die Krippe vermittelt bedauerlicherweise weniger das Bild einer Futtertraufe, in welcher das Baby liegt, als das eines Tisches, auf welchem das Kind präsentiert wird. Auch stellt sich bei den Spielmaterialien die Frage, weshalb die Figuren nur auf einer Seite bedruckt wurden. Da sich die Figuren nach vorne zum Stall bewegen, führt dies dazu, dass immer eine unbedruckte Seite zu den Spielern zeigt.
Die generellen Spielregeln sind einfach und auch für jüngere Kinder schon leicht zu verstehen. Aber auch hier bleiben Fragen offen. So ist die Idee, die Weihnachtsgeschichte während des Spiels Abschnitt für Abschnitt vorzulesen, ganz schön. Allerdings stellt sich gerade bei den kleineren Kindern schnell Ungeduld und Langeweile ein, so dass die Geschichte vielleicht lieber separat in gemütlicher Stimmung erzählt werden könnte als in der Spielatmosphäre. Wird jedoch auf das Vorlesen der Geschichte verzichtet, so bleibt dem Spiel nicht mehr viel.
Gerade für die jüngeren Kinder können hier auch die speziellen Regeln für die einzelnen Wege der Figuren schnell zu Frustration führen. Der Weg der Sterndeuter kann nur beschritten werden, wenn nach Würfeln des Stern-Symbols das passende Weg-Kärtchen aufgedeckt wird. Da es sieben Plättchen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, das richtige aufzudecken, nicht allzu hoch. Dadurch wird zwar gewährleistet, dass die Sterndeuter auch wirklich erst dann am Stall ankommen, wenn alle anderen bereits da sind, allerdings hätte sich dies sicherlich auch auf andere Weise lösen lassen. So hält sich die Freude über das Würfeln des Stern-Symbols in Grenzen. Wenn alle möglichen Züge einer Personengruppe geführt wurden, darf auch mit anderen Figuren gezogen werden. Dies ist dann die Zeit der Sterndeuter. Aber auch dann werden diese Spielzüge nicht viel interessanter, denn so wird reihum immer ein Plättchen umgedreht, geschaut, ob das richtige Motiv zu sehen ist, und dann entweder ein Feld gezogen oder an den nächsten Spieler abgegeben.
Die Spielzüge von Hirte, Hund und Schafen sind für jüngere Kinder kaum allein durchführbar und benötigen die Hilfe eines Erwachsenen. Hier ist das Verständnis, das benötigt wird, um prüfen zu können, ob ein Spielzug durchführbar ist oder nicht, einfach zu komplex. Für ältere Kinder kann hierin allerdings auch eine Herausforderung liegen, die das Spiel interessanter machen kann.
FazitInsgesamt bietet das Spiel "Die Weihnachtsgeschichte" verschiedene Spielmöglichkeiten über die eigentlichen Spielregeln hinaus, was sicherlich auch den Reiz dieses Spieles ausmacht. So können die Kinder die Weihnachtsgeschichte anhand der Figuren nachspielen oder nacherzählen. Auch kann die Krippe aufgebaut im Kinderzimmer stehen bleiben, und wer sich für eine kindgerechte, frei erzählende Fassung der Weihnachtsgeschichte interessiert, wird hier ebenfalls fündig. Wer allerdings ein neues Gesellschaftsspiel für die Familie sucht, sollte das Spiel vielleicht erst einmal Probe spielen, um herauszufinden, ob es für die eigenen Kinder infrage kommt oder nicht.
Weitere Produktbilder gibt es auf der
Verlagsseite.