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 Sieh mir beim Sterben zu

Autoren: P. J. Tracy
Übersetzer: Tanja Handels
Verlag: Wunderlich

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Zwei Morde, die zunächst wie Unfälle aussehen, bilden den Beginn eines Thrillers, dessen Idee unglaublich erscheint, leider aber nicht von der Hand zu weisen ist. In Minnesota wird ein Mann von den Klippen gestoßen und stirbt, aufgespießt auf einer gigantischen Eisspitze. Ein geplantes Verbrechen, das während seiner Ausführung mit der Kamera aufgezeichnet und ins Internet gestellt wird. Auf einem weiteren Video können die Betrachter verfolgen, wie ein, als Braut verkleideter Transvestit, von zwei starken Armen so lange unter Wasser gedrückt wird, bis er ertrinkt.
Zwei Morde, die einer breiten Öffentlichkeit im Internet präsentiert werden und das FBI auf den Plan rufen. Doch genau wie ihre Kollegen vor Ort, sind diese mit den ungeheuerlichen Vorfällen überfordert und wenden sich Hilfe suchend an eine Gruppe von Softwarespezialisten. Internetprofis, die nicht nur versuchen, den Ursprung der Videos zurückzuverfolgen, sondern gleichzeitig eine Software entwickeln müssen, um die Nachahmer von den wahren Tätern zu trennen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die von immer wieder neu auftauchenden Mordankündigungen begleitet wird. Während FBI und örtliche Kriminalbeamte den Tätern auf der Straße hinterher jagen, gibt das Team der Monkeewrench alles, um diese im virtuellen Netz zu stellen.

"Sieh mir beim Sterben zu" ist das fünfte Buch der "Monkeewrench"-Reihe, die aus der Feder eines Autorenduos stammt. Dabei handelt es sich um Mutter und Tochter, die gemeinsam tätig sind, um ihren Lesern Einiges zu bieten. Dass ihnen das gelingt, beweisen schon die ersten Seiten des Thrillers, in denen es hart zur Sache geht. Aber nicht nur gut ausgeklügelte Morde bannen die toughen Damen auf das Papier, auch gut platzierter Sarkasmus gehört zu ihrem Repertoire. So trifft der Leser auf knallharte Burschen, die neben ihrem Job, die Kunst des humorvollen Smalltalks beherrschen. Und wie bei Autorinnen oft vorzufinden, gibt es eine weibliche Heldin, die ihren männlichen Kollegen in nichts nachsteht. So besticht die Figur der Grace McBride nicht nur mit einem attraktive Äußeren, sondern vor allem mit viel Hirn und Kampfgeist. Eine Kombination, die vorzugsweise den anwesenden Männern gefällt, die nicht nur eine gute Optik zu schätzen wissen, sondern auch nach jeder Chance greifen, um die brutalen Verbrechen aufklären zu können. Während die Figuren auf der ganzen Linie überzeugen, erscheint die Handlung etwas überfrachtet. Zu viele Baustellen und zu wenig Zusammenhang. Ein Manko für den Leser, der das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen kann oder selbstgefertigte Notizen in den Händen hält.

Fazit:
"Sieh mir beim Sterben zu" ist ein spannender Thriller, der nicht nur ein brisantes Thema aufgreift, sondern es versteht, mit ungewöhnlichen Fällen und sympathischen Charakteren zu punkten. Auch wenn die Handlung etwas überladen erscheint, bleibt bis zum Schluss offen, wer hinter den inszenierten Morden steckt. Ein Fakt, der die Spannung anheizt, und kombiniert mit humorvoll erdachten Dialogen, kurzweilig unterhält.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Dorit Wiebke



Hardcover | Erschienen: 17. September 2010 | ISBN: 978-3805208598 | Originaltitel: Shoot to Thrill | Preis: 19,95 Euro | 384 Seiten | Sprache: Deutsch

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