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Mit "EA SPORTS Active 2" geht man einen anderen Weg als mit anderen Konsolenspielen, die es für die PS3 gibt. Hier zockt man nicht um hohe Punkte und lümmelt dabei auf dem Sofa, sondern man muss selbst tätig werden. Und man kommt hier richtig ins Schwitzen, denn der Trainer hat es wirklich in sich.
Spiel oder Sport?Schaut man als erstes etwas genauer auf die Verpackung und das beiliegende Benutzerhandbuch, stellt man fest, dass das Wort "Fitnesstrainer" nie vorkommt. Es gibt den "Personal Trainer", das "Workout", "vielseitige Trainingsmöglichkeiten", aber das ganze Set wird auch im Handbuch als Spiel bezeichnet. Das ist ebenso interessant wie korrekt, denn letztendlich handelt es sich um genau das: ein Spiel. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten. Eine noch so ausgereifte Technik kann den realen Fitnesstrainer nicht ersetzen. Beim Einsatz an der PS3 (die Spielversionen für die Wii und Xbox wurden ausdrücklich nicht getestet!) hat man an beiden Armen jeweils einen Bewegungssensor und zusätzlich einen am rechten Oberschenkel. Außerdem wird über das gleiche Tool am linken Arm permanent der Puls gemessen. Somit kann das Programm zwar gewisse Bewegungsabläufe erfassen, wichtige Körperteile wie Rücken oder Kopf bleiben jedoch außen vor. Man sollte sich also ständig darüber im Klaren sein, dass nie kontrolliert werden kann, ob man Übungen wirklich korrekt ausführt oder eine völlig falsche Körperhaltung hat. Macht man zum Testen mal nur ein paar unkontrollierte Bewegungen, wird man schnell sehen, wie ungenau das System ist, denn auch dann werden die meisten Übungen noch als korrekt durchgeführt anerkannt.
VielfaltEin großes Plus dieses Trainers ist seine Vielfalt. Es wird wirklich nicht langweilig, die Übungen zu wiederholen, da es unglaublich viele verschiedene Bewegungsabläufe sind. Diese werden zusätzlich als bekannte Sportarten "getarnt". So kann man auf einem Skateboard fahren, beim Basketball Körbe werfen, Seil springen oder einen Torwart spielen. Natürlich macht man in Wirklichkeit lediglich vor dem Bildschirm seine Übungen, die aus Hüpfen und In- die-richtige-Richtung-Bewegen bestehen. Da man auf dem Bildschirm aber etwas anderes sieht, hat man tatsächlich ein Gefühl von Abwechslung. Zusätzlich wird eine einzelne Übung immer nur sehr kurz durchgeführt, wodurch man immer wieder etwas anderes geboten bekommt. Es gibt insgesamt über siebzig verschiedene Übungen.
Das Zubehör"EA SPORTS Active 2" kommt nicht ohne ein umfangreiches Zubehörset aus. Das mag für den einen oder anderen zwar "eine Menge Zeug" sein, was man dadurch herumliegen hat, das "Zeug" ist aber auch wirklich sinnvoll. Man bekommt drei Bewegungssensoren, in dem für den linken Arm ist zusätzlich ein Messgerät für die Herzfrequenz eingebaut. Die Sensoren werden mit jeweils zwei Batterien betrieben. Sehr löblich ist, dass zum Einstieg bereits ausreichend viele und qualitativ hochwertige Batterien beiliegen, so dass man wirklich sofort loslegen kann. Die Bewegungssensoren werden mit breiten Gummibändern an Armen und Bein befestigt. Sie sitzen durch eine partiell angebrachte Gummischicht sehr sicher und fest. Mit der PS3 verbunden werden sie über einen USB-Stick, der einfach vorne in das Gerät geschoben wird. Es braucht nur einen Knopfdruck und man ist einfach und schnell mit der PS3 verbunden. Der Pulsmesser funktioniert zuverlässig, das Problem der Sensoren (die nur Teile des Körpers erfassen können) wurde oben bereits erläutert.
Außerdem liegt dem Set ein Flex-Band bei. Es besteht aus dem Band selbst und zwei Handschlaufen, die separat geliefert werden. Leider gibt es keine Anleitung dazu, wie man beides verbinden soll, und nach einer kurzen ratlosen Betrachtung kommt man zu dem Ergebnis, dass man das Band vermutlich schlicht an die Schlaufen knoten soll. Zwar muss man da schon sehr fest ziehen, damit es auch wirklich hält, trotzdem sieht man das Risiko, dass es sich bei starker Belastung lösen könnte. Kinder sollten unbedingt einen Erwachsenen um Hilfe bitte, denn ein "flitschendes" Flex-Band kann ganz schön weh tun.
Desweiteren kann man eingeben, dass man Hanteln benutzt, was dann in die Workouts einbezogen wird, sie gehören aber nicht zum Set. Dahingegen empfiehlt es sich nicht, beim Seilspringen ein echtes Seil zum Einsatz zu bringen, denn dann bewegt man die Arme nicht mehr ausreichend und es gibt Schwierigkeiten in der Erkennung der Bewegung.
Betreutes Turnen"EA SPORTS Active 2" speichert die Fortschritte, die man macht, und betreut den Spieler über einen bestimmten Zeitraum hinweg: Man kann ein neunwöchiges oder dreiwöchiges Programm wählen. Es wird festgelegt, an welchen Tagen man trainieren soll und wie viel. Man kann auch direktere Ziele setzen, wie etwa eine bestimmte Anzahl an verbrauchten Kalorien pro Woche oder eine bestimmte Zeit, die man trainiert haben will. In jedem Fall kann man das Programm seinen Möglichkeiten entsprechend sehr individuell anpassen. Es können sogar Körperbereiche angegeben werden, die man besonders intensiv stärken will. Wer ganz frei sein und eigene Workouts erstellen will, sollte allerdings das Spiel schon gut kennen oder sich mit den englischen Fachbegriffen für die Übungen auskennen. Denn mehr bekommt man beim Zusammenstellen nicht angezeigt.
Statistiken zeigen an, wie viel man trainiert hat, wie viele Kalorien man verbraucht hat und vieles mehr. Zusätzlich gibt es Tipps zur gesunden Ernährung. Ein kleiner, aber wichtiges Pluspunkt ist, dass der Trainer einen in regelmäßigen Abständen darauf hinweist, dass man etwas Wasser trinken sollte, denn das vergisst man gerade bei einem Computerprogramm, das immer weiter läuft, nur allzu leicht.
Gute AnleitungenDie einzelnen Übungen werden sehr gut erklärt. Es gibt immer eine Einleitung, in der genau gezeigt wird, was man machen soll. Passt man gut auf, ist man meistens gleich ab dem ersten Moment gut dabei. Lediglich bei der Step-Aerobic wird es etwas schwieriger, denn kaum, dass man einen Schritt begriffen hat, folgt schon der nächste. Kennt man eine Übung, kann man die Anleitung überspringen, kennt man alle, kann man sie im Menü völlig ausblenden. Geht es darum, mit virtuellen Bällen zu spielen, ist das System etwas langsam in der Umsetzung der Bewegungen. Hat man sich einmal daran gewöhnt, dass man springt, wenn der Ball noch auf dem Weg ist, ist aber auch das kein Problem.
Mehr Spieler – mehr SpaßVor dem heimischen Bildschirm können bis zu zwei Spieler bei "EA SPORTS Active 2" mitmachen, was den Spielspaß deutlich erhöht. Und auch wenn der Mitspieler kein Trainer ist, kann er einem dennoch sagen, wie die eigene Körperhaltung ist, was deutlich hilft. Damit beide in das Programm einbezogen werden, muss man allerdings ein zweites Set Bewegungssensoren zukaufen. Solange die Bewegungen und Werte des Mitspielers nicht überwacht und gespeichert werden sollen, kann man auch "einfach so" mitmachen, ein zweites Flex-Band sollte man aber unbedingt haben.
Eine weitere Möglichkeit ist das Vernetzen mit anderen Spielern über das Internet. Hier kann man seinen Fortschritt im Web verfolgen und seine Ergebnisse der Community bekannt geben. So wird zusätzlich die Motivation gesteigert.
Platz!Was man vor dem Kauf unbedingt beachten sollte: Für "EA SPORTS Active 2" braucht man Platz! Und zwar viel davon! Man wird springen, sich vor und zurück beugen, Übungen im Liegen machen, auf der Stelle laufen und vieles mehr. Und die Nachbarn unter der eigenen Wohnung freuen sich sicher auch, wenn man nach 22 Uhr nicht mehr Seil springt.
Grafik und SpracheDie Grafik des Umfelds ist durchschnittlich, aber unwichtig. Deswegen ist da nicht zu viel Gewicht drauf zu legen. Die Figuren sind gut angelegt, den eigenen Charakter kann man nach seinem eigenen Geschmack optisch anpassen.
Alle Texte, egal ob einblendete oder gesprochene, sind auf Deutsch. Das ist gerade bei den Anleitungen extrem wichtig. Lediglich die einzelnen Übungen sind englisch benannt. Die Trainer sind dabei so angelegt, dass sie den Spieler dauerhaft motivieren. Man wird oft gelobt oder dazu angehalten, auf gleichem Niveau durchzuhalten. So macht es Spaß dabei zu bleiben. Wer das nicht will, kann die Sprache aber auch über das Menu verringern oder ausblenden. Es gibt außerdem die Möglichkeit, anstatt der Software-internen Musik, die eher langweilig ist, eigene, auf der PS3-Festplatte hinterlegte Musik zu hören.
FazitInsgesamt bietet "EA SPORTS Active 2" jede Menge Spaß. Man sollte sich nur dessen bewusst sein, dass man zwar Sport macht, aber nicht wirklich kontrolliert wird. Sieht man das Ganze als Unterhaltung, die die Bewegung fördert, ist es sicher eine gute Sache. Das Spiel kann aber keinen Sportplatz, das Fitnesscenter oder die Joggingstrecke ersetzen, sondern lediglich als anregende und belebende Zusatzoption dienen.
Mehr Infos und Videos gibt es auf der Verlags-Website: EA Sports Active 2