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Bei "Schwarzes Flüstern" handelt es sich um den vierten Teil der Reihe
"Die Herren der Unterwelt". Möchte man keine Handlung vorweg nehmen, sollte vom Lesen der Inhaltsangabe abgesehen werden.
Seine Liebe tötet – oder vielmehr sein Dämon. Sabin ist in der tragischen Position, den Dämon des Zweifels in sich zu tragen, denn je näher er einem Menschen kommt, umso mehr Einfluss erhält sein Dämon auf diesen Menschen. Und die letzte Frau, der sich Sabin geöffnet hat, hat Zweifel sogar in den Tod getrieben. Seitdem hat sich Sabin dem Wohl seiner Mitstreiter verschrieben und hat sich in vielen Kämpfen gegen die Jäger als kühler Stratege erwiesen.
Doch was Sabin in Ägypten entdeckt, lässt auch ihn außer Fassung geraten – eine Brutstation der Jäger. Frauen mit ungewöhnlichen Fertigkeiten werden dort festgehalten, vergewaltigt und geschwängert, um ihnen nach der Geburt ihre Kinder wegzunehmen. Doch eine Frau im Besonderen erweckt Sabins Interesse - Gwen. Im Gegensatz zu den anderen Frauen wurde Gwen nie angerührt – zu gefährlich, denn Gwen ist eine Harpyie. Sabin erkennt ihr kämpferisches Potential, denn Harpyien sind furchterregende, zerstörerische Wesen, und das will er für sich nutzen. Doch schnell wird klar, es ist gar nicht so leicht jemanden zur Kooperation zu bewegen, der selbst einem Lord haushoch überlegen ist. Zu allem Überfluss ist Sabin von Gwen fasziniert, denn Zweifel wagt es nicht, Gwens Aufmerksamkeit oder ihren Zorn zu erregen, indem er seine todbringende Saat sät. Kann Sabin es wagen, sich auf sie einzulassen, ohne das Zweifel sie am Ende doch noch bekommt?
"Schwarzes Flüstern" ist der vierte Band der Reihe
"Die Herren der Unterwelt" der Autorin Gena Showalter.
Nachdem Gewalt, Tod und Schmerz ihre Seelenpartner gefunden haben, trifft nun auch Sabin, mit Zweifel belegt, auf seine bessere Hälfte. Doch wie immer sorgt Gena Showalter dafür, dass der Lord, von seiner Vergangenheit eines Besseren belehrt, sich nicht traut, noch einmal jemanden an sich heran zu lassen. Und wie auch schon in den vorangegangen Büchern ist das Objekt der Begierde keine gewöhnliche Frau, um einen Dämon wie Zweifel zu bändigen hat sich die Autorin etwas sehr Furchteinflößendes ausgedacht, eine Harpyie – eine Kombination aus gefürchteter Kämpferin und geheimnisvollem Wesen, das dank der Götter einen ganzen Katalog an Regeln durch ihr Leben schleppt, um zu überleben.
Zwar steht der Themenkomplex mit Sabin und Gwen im Fokus dieses Buches, dennoch gibt es einige Nebenschauplätze um den Träger der Promiskuität, des Zorns sowie den der Krankheit, deren gänzliche Bedeutung dem Leser noch verschlossen ist. Doch Gena Showalter schafft es trotzdem, das Interesse daran am Leben zu halten, in dem sie das Gefühl vermittelt, dass sie noch einmal entscheidend für die Handlung werden könnten. Und dann gibt es natürlich noch den roten Faden, den Kampf gegen die Jäger, die man trotz aller Romantik nie aus den Augen verliert. Gena Showalter benutzt sie in diesem Buch als Rahmenhandlung, denn auch in "Schwarzes Flüstern" sind die Kämpfe gegen die Jäger Anfang und Ende dieses Buches.
Damit beweist auch "Schwarzes Flüstern", das Gena Showalters gesamte Geschichte sehr gut durchdacht ist und dem Leser so in in sich stimmigen Häppchen serviert werden kann, ohne dabei große logische Fehler zu begehen. Die ganze bisherige Reihe harmoniert miteinander und das durchdachte Konzept sorgt für ein ständiges Spannungsverhältnis, das den Leser trotz Liebesschema-F an der Stange zu halten weiß, weil es eben noch mehr ist und die Rahmenhandlung nicht nur als lieblose Notwendigkeit missbraucht, sondern lebendig werden lässt.
Aber das Buch hat noch mehr zu bieten – am Ende findet der Leser ein Glossar und Personenregister sowie eine Leseprobe für "Schwarze Leidenschaft", den fünften Band der Reihe, der im September 2011 heraus kommen soll.
"Schwarzes Flüstern" fügt sich damit bestens in diese Reihe ein. Der Band bietet Liebe und Tod und wieder einmal interessante Einblicke in das Reich der Mythen. Man darf gespannt sein, wie es in "Schwarze Leidenschaft" weiter geht.