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Richard Löwenherz ist vielen aus den Erzählungen um Robin Hood geläufig und damit einer der bekanntesten englischen Könige des Mittelalters. Weniger bekannt ist vielleicht, dass dieser König vom damaligen deutschen Kaiser Heinrich VI. gefangen gehalten wurde. Kurz zuvor war Löwenherz vom österreichischen Herzog Leopold V. gefangen genommen worden. Um seine Gefangennahme und erst recht um seine Freilassung ranken sich viel Legenden. Davon erzählt auch Kim ihren Freunden und schwärmt dabei besonders von einem Troubadour, der angeblich maßgeblich an der Befreiung seines Königs mitgewirkt haben soll. Das können die beiden nun gar nicht glauben, dass ein Musiker im Mittelalter besonders hilfreich gewesen sein soll. Sie gehen eher davon aus, dass starke Ritter die Entscheidung herbeigeführt haben.
Um den Streit beizulegen, beschließen die drei Freunde, wieder einmal eine Zeitreise zu unternehmen. Schließlich landen sie ins Jahre 1194 vor die Burg Trifels, auf der König Richard gefangen gehalten wird. Damit soll aber bald Schluss sein, denn Richards Mutter Eleonore wird in den nächsten Tagen erwartet. Sie soll das unglaublich hohe Lösegeld von 100.000 Silbermark überbringen, womit ihr Sohn dann wieder frei wäre.
Doch bereits nach der Ankunft der Kinder im Mittelalter geraten diese in die Hände einer Räuberbande, die es ebenfalls auf das Lösegeld abgesehen hat. König Richard sind die Hände gebunden, er kann nichts unternehmen. Aber glücklicherweise ist da noch sein treuer Ergebener Blondel. Der Sänger macht sich gemeinsam mit den Kindern auf den Weg, um Eleonore und den Tross mit dem Silber zu warnen. Was auch beinahe gelingt – wäre da nicht ein mysteriöser Fremder, der sein Gesicht hinter einer Maske versteckt, sie gefangen nimmt und mit dem Silber verschwindet. Das bedeutet aber ewige Gefangenschaft für Richard. Den Freunden muss schnell eine Lösung einfallen.
Diese Geschichte hat alles, was eine spannende Erzählung haben muss: Da sind ein riesiger Schatz und eine Räuberbande, die ihn rauben will. Es wimmelt nur so von Spionen, Verdächtigen und zwielichtigen Gestalten. Natürlich ist einiges davon erfunden, wie zum Beispiel die Räuber, worauf auch der Autor in einem erläuternden Nachwort hinweist. Aber vieles basiert auch auf den tatsächlichen historischen Abläufen, an denen nun durch die drei Protagonisten auch der jugendliche Leser teilhaben kann. So erfährt man, dass Konflikte im Mittelalter nicht nur im Kampf gelöst wurden, sondern politische Intrigen ebenso an der Tagesordnung waren und nicht minder gefährlich für die Beteiligten. Die Handlung ist spannend und hält eine kleine Überraschung für den Troubadour und den Leser bereit. Die drei Freunde müssen sich – oft mit der Hilfe ihrer mysteriösen Katze Kija - aus vielen gefährlichen Situationen befreien. Schließlich haben sie sogar erheblichen Anteil an der Aufklärung des Schatzraubes. Das alles ist durchaus glaubwürdig geschildert. Die Handlung bleibt im Rahmen dessen, was die Kinder tatsächlich machen können. Dabei sind sie mal auf fremde Hilfe angewiesen, ein andermal sind es wieder Kim, Julian und Leon, die die entscheidende Idee zur Beseitigung des Problems haben.
Auch dieses Buch wird von Zeichnungen von Almud Kunert bereichert und enthält ein ausführliches Nachwort zum geschichtlichen Hintergrund und ein Glossar, in dem die wichtigsten im Buch verwendeten Begriffe erläutert werden. Natürlich fehlt auch die obligatorische Rätselfrage nicht, deren richtige Antwort der Schlüssel für weitere Informationen auf der Verlagshomepage ist.
Fazit: Richard Löwenherz zum Anfassen – spannend und informativ!
Mehr Infos zur Serie auch unter www.zeitdetektive.de