Moderne Kunst polarisiert, denn sie bricht scheinbar mit allen künstlerischen Traditionen. Die Werke entstehen teilweise aus reiner Freude am Experimentieren. Gleichzeitig nimmt oft auch der Abstraktionsgrad der Kunstwerke zu, was bei vielen Betrachtern eine tiefe Abneigung hervorruft. Erscheinen auch viele Kunstwerke simpel zu sein, so war es doch die Freude am Probieren, die schließlich zu komplett neuen Stilrichtungen führte. Kubismus, Dadaismus und einige mehr verdanken ihre Entwicklung den vielen Künstlern der Moderne. Nicht nur Darstellung und Ausdrucksart unterlagen dabei neben den verwendeten Materialien revolutionären Entwicklungen, auch der Begriff der Kunst selbst wurde neu definiert, was bis heute bei vielen Menschen Unbehagen und darauf folgend Unverständnis hervorruft. Kinder, die Kunst noch nicht in Schubladen stecken, gehen damit viel ungezwungener um und genau für diese ist das vorliegende Buch, in dem dreizehn Künstler der Moderne gemeinsam mit ihren Werken vorgestellt werden.

Der Aufbau des Buches ist wie in der Reihe "Kunst für Kids" gewohnt. Jedem Künstler wird mindestens eine Doppelseite gewidmet, auf der neben einigen knappen Angaben zur jeweiligen Person auch die von diesem Künstler geschaffenen Werke vorgestellt werden. Am oberen Buchrand befindet sich eine Zeitleiste, in der wichtige Ereignisse (leider hauptsächlich Kriege) vermerkt sind, die sich während der Lebenszeit des Künstlers ereigneten. So kann der Leser auch den jeweiligen kulturellen Hintergrund der dargestellten Person besser einschätzen. In kurzen Texten werden bekannte und weniger bekannte Künstler vorgestellt. Im Einzelnen sind dies: Pablo Picasso, Marcel Durchamp, Marc Chagall, Edward Hopper, Alexander Calder, Mark Rothko, Joseph Beuys, Roy Lichtenstein, Yves Klein, Bridget Riley, Dan Flavin, Eva Hesse und David Hockney. Mitunter erfährt der Leser auch, warum die Künstler sich experimentell auf unsicheren Boden begeben haben und so mit zur Geburt der neuen Kunstrichtung beigetragen haben. Zusätzliche Angaben wie Geburts- und Sterbedatum, Aufenthaltsorte und vor allem Stilrichtungen erhält der Leser stichpunktartig in einem seitlichen Kasten präsentiert.

Illustriert sind die Texte mit den Portraits der Künstler und Abdrucken ihrer Kunstwerke, welche oft eine ganze Seite einnehmen. Neben kleinen Bildunterschriften wird auf diese Werke (meist Bilder, aber auch Skulpturen) teilweise im Text zusätzlich eingegangen. Kleine Quizfragen, deren Lösungen am Ende des Buches zu finden sind, und kleine Aufgaben lockern den Fließtext auf. Dabei findet man Hinweise zum Erstellen einer Fotocollage oder wie man aus Bindfaden und alten Stoffresten eigene Kunstwerke kreieren kann. Insgesamt macht diese eher chaotisch anmutende Vorgehensweise gerade Kindern Spaß, die nicht immer in engen Grenzen etwas schaffen wollen, sondern so wie die dargestellten Künstler einfach nur ihre Gefühle zum Ausdruck bringen wollen. Ein kurzes Glossar schließt das Buch ab.

Fazit: Ein erster Einstieg in die Kunst der Moderne für junge und ältere Kunstinteressierte.