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Cassandra Bell hatte bisher ein schweres Leben ohne Perspektive. Aufgewachsen bei diversen Pflegefamilien, die sie doch immer wieder ins Pflegeheim abschoben, gehasst von der Heimleiterin und fast ohne Bezugsperson. Doch das soll sich alles ändern. Dank der Fürsprache eines Betreuers durfte sie am Auswahlverfahren für ein Stipendium an der angesehenen Dark Acadamy teilnehmen. Dank ihrer Intelligenz und ihres Fleißes wurde ihr auch tatsächlich das Stipendium angeboten und nun ist sie an der Akademie, an der sonst nur die Reichen und Schönen Zutritt haben und die jedes Trimester in einem anderen Land unterrichtet.
Die Schüler, allesamt Kinder reicher Eltern, stehen dem Neuling bestenfalls indifferent, zu großen Teilen jedoch direkt feindlich gegenüber. Zum Glück freundet sich Cassie schnell mit ihrer Zimmergenossin Isabella an, die sie in die Intrigen und Wirrungen der Schulgemeinschaft einweiht. Doch schnell wird klar, dass komplizierte Liebschaften und falsche Freundschaften nicht das einzige sind, was an dieser Schule vor sich geht. Cassie entdeckt immer mehr Geheimnisse der Akademie, die sie nicht kennen sollte, und gerät dabei selbst in große Gefahr.
"Der Pakt" bildet den Einstieg in eine neue Serie von Gabriella Poole. Wie es bei ersten Bänden oft ist, ist die Handlung hier noch nicht so ausgereift und umfassend, sondern reduziert und vor allem Mittel, um die Charaktere vorzustellen und einen ersten Schritt in die Haupthandlung der Reihe zu unternehmen. Daher dauert es auch ziemlich lange, bis die Geschichte wirklich in Fahrt kommt und Cassie – und mit ihr der Leser – langsam bemerkt, dass an dieser Schule etwas Dunkles und ganz und gar Gefährliches vor sich geht. Und obwohl dieses Buch an vielen Orten unter "Vampirroman" eingeordnet wird, hat es nicht wirklich etwas mit den klassischen Blutsaugern zu tun.
Die Nebencharaktere bleiben eher farblos, auch wenn man sehr schnell einen Eindruck davon erhält, wer auf welcher Seite steht und wem verpflichtet ist. Allerdings täuscht der erste Eindruck bekanntlich oft. Die wichtigeren Charaktere, allen voran Cassie, werden besser beleuchtet. Hier ist vor allem zu erwähnen, dass Cassie nicht der typische Jugendbuchprotagonist ist. Abgesehen von ihrer Vergangenheit ist sie auch nicht rein sympathisch dargestellt, sondern weist durchaus Eigenschaften auf, die sie in einem weniger freundlichen Licht zeigen. Dadurch wird die Spannung erhöht, da dem Leser sogar unklar ist, wie Cassie selbst sich entscheiden würde, würde man sie vor die Wahl zwischen ihren Freunden und voller Akzeptanz an der Schule stellen.
"Der Pakt" ist ein gelungener Einstieg in die Serie "Dark Academy", der für sich allein etwas blass wirkt. Als Einstiegsroman ruft er aber Spannung auf das weitere Geschehen hervor, daher ist es wirklich ein Glück, dass Band zwei und drei ("Verborgene Macht" und "Dunkle Seelen") ebenfalls bereits erschienen sind.