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 Storm, Band 17: Die Wendewelt

Serie: Storm, Band 17
Autoren: Martin Lodewijk
Illustratoren: Don Lawrence
Übersetzer: Nikolaus Danner, James ter Beek
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Erfolgs-Comicserie "Storm" führt den Leser mit Band Nummer 17 in die ungewöhnliche Wendewelt. Titelheld Storm sowie seine treuen Begleiter Rothaar und Nomad sind im Zug auf dem Weg nach Halberwege. Doch gerade im Kopfbahnhof angekommen, geschieht das Unerwartete: Der Zug fährt plötzlich wieder los, nur in die falsche Richtung, nämlich direkt auf die Mauer am Ende des Bahnhofs zu. Und noch viel mehr Sorgen macht Storm und Nomad, dass auch Rothaar noch an Bord ist, die ist nämlich noch mal zurück in den Wagon gegangen, um einen vergessenen Rucksack zu holen. Spätestens als die Mauer durchbrochen ist und der Zug mit immer höherer Geschwindigkeit auf den dahinter liegenden Horizont zurast, ist für die beiden klar, dass sie dem Zug, und damit Rothaar, folgen müssen.

Was weder die ahnungslose Rothaar noch die beiden Suchenden wissen, ist, dass sich die gefürchtete Verbrecherin Boforce in dem Zug befindet. Eigentlich sollte sie in Halberwege hingerichtet werden, aber mit der Hilfe von zwei Komplizen ist ihr die Flucht gelungen. Ihr ist es auch zu verdanken, dass der Zug führerlos durch die Einöde rast. Rothaar muss in dem riesigen Gefährt vor der gefährlichen Walküre flüchten, doch Storm ist nie weit entfernt. Er hat nämlich festgestellt, dass die Wendewelt wie ein Möbiusband aufgebaut ist. Sie hat kein wirkliches Ende. Mit diesem Wissen entwickelt er einen Plan, wie er und Nomad möglichst schnell den außer Kontrolle geratenen Zug erreichen und so Rothaar retten können. Auf ihrem Weg müssen sie sich jedoch allerlei merkwürdigen Gefahren stellen.

Immer wenn man gerade glaubt, Don Lawrence und Martin Lodewijk hätten den Höhepunkt ihres Schaffens im Storm-Universum bereits erreicht, wird man eines Besseren belehrt. "Die Wendewelt" ist mit Sicherheit eine der bemerkenswertesten Episoden. Die Zeichnungen quellen quasi über vor Ideenreichtum und Detailverliebtheit. Man merkt deutlich, dass hier nicht so viel Zeitdruck bei der Erstellung herrschte wie bei den vergangenen Ausgaben. In der Stadt Halberwege ist es noch die Gedrängtheit der Menschenmassen, die den Blick des Lesers fesselt und ihn nach immer neuen Einzelheiten forschen lässt, später ist es dann der absolute Kontrast hierzu: Die Wendewelt besteht nahezu ausschließlich aus einer endlosen Wüstenlandschaft, in der Autor und Zeichner mit fremdartigen und auch in der Serie noch nicht dagewesenen Kreaturen aufwarten. Dazu kommen die technischen Gerätschaften - so reisen Storm und Nomand zum Beispiel anfangs auf einer äußerst attraktiven Draisine (man kann sie auch auf dem Cover bewundern).

Das im wahrsten Sinne des Wortes größte gezeichnete Wunderwerk der "Wendewelt" ist allerdings der atemberaubend riesige Zug. Er sprengt alle vorstellbaren Dimensionen von Zügen, wie wir sie kennen, und mutet an wie ein überdimensional großes Luxushotel auf Rädern. Man kann sich durch einige Anhaltspunkte eine gewisse Vorstellung seines Umfangs machen, so gibt es in ihm ein großes Schwimmbecken inklusive eines Wassertanks und es braucht mehrere Stunden, ihn von einem bis zum anderen Ende abzugehen. Von außen beeindruckt er in seiner Technik, innen durch verschiedenartigste Räume.

Die Widersacherin Boforce taucht hier zum ersten, aber nicht zum letzten Mal auf. Ihren großen Auftritt in Band Nummer 23 hat sie allerdings nicht mehr Don Lawrence zu verdanken, sondern den Leuten, die auch nach seinem Tod die Serie weiterführen. Faszinierend ist, dass sie hier lediglich in direkten Kontakt mit Rothaar und Nomad kommt, und das noch nicht einmal gleichzeitig. Storm sieht sie nur aus der Ferne. Das ändert aber nichts an ihrer beeindruckenden herrischen Erscheinung und der Tatsache, dass sie eine wahrlich würdige Gegnerin ist.

Seine erste Veröffentlichung erfuhr dieser Band vor über zwanzig Jahren und doch hat er nichts von seiner Faszination verloren. Der Mix aus real existierender Wissenschaft (Möbiusband) und Fiktion ist fließend gelungen und weiß den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Mit dem umfangreichen redaktionellen Teil, der Hintergrundwissen zum Comic und seiner Entstehung enthält, dem beiliegenden Kunstdruck und dem einzigartig hochwertigen Druckverfahren ohne sichtbares Raster erfüllt auch der siebzehnte Band der "Storm"-Reihe wieder voll die Erwartungen der Fans.

Der Splitter Verlag stellt auf seiner Produkthomepage eine ausführliche Leseprobe zur Verfügung.

Bine Endruteit



Hardcover | Erschienen: 27. Dezember 2010 | ISBN: 978-3940864666 | Originaltitel: Storm: De Wentelwereld | Preis: 15,80 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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