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Diesmal also Cordoba. Wieder sind Arthur und Larissa einem der magischen Bücher auf der Spur. Doch diesmal ist der Einsatz ungleich höher. Ihr Gegner ist niemand geringeres als ein Schatten – eines jener unheimlichen Wesen, die seit Jahrhunderten auf der Suche nach den Vergessenen Büchern sind und die vor fast zehn Jahren die Eltern von Larissa gefangen genommen und offensichtlich immer noch in der Wüste eingesperrt haben.
Larissa ist kaum noch ansprechbar und für vernünftige Einwände nicht empfänglich. Sie will offenbar das
Buch der Wege dem Schatten aushändigen und dafür die Freiheit ihrer Eltern erkaufen.
Arthur ist sich nicht so sicher, dass der Schatten es ehrlich mit ihnen meint. Doch bald schon werden die beiden Jugendlichen von Feinden nur so umzingelt. Ihr alter Gegner Pluribus und eine Horde Schergen scheinen ihnen auf Schritt und Tritt zu folgen. Und sie schrecken weder vor Diebstahl noch Entführung zurück, um das Buch zu erlangen. Wie aber sollen Arthur und Larissa das Buch finden, wenn sie nicht mal mehr zusammen halten und gemeinsam gegen die Gegner ankämpfen?
Wer "
Arthur und die vergessenen Bücher" gelesen oder gehört hat, wird sich im zweiten Teil der Trilogie von Gerd Ruebenstrunk sofort zu Hause fühlen. Wieder geht es in die Ferne, wieder suchen die Jugendlichen ein Buch, wieder gibt es finstere Gegner und seltsame Freunde, die unvermutet auftauchen. Auch dienen abermals alte Bibliotheken, dunkle, verlassene Häuser und nächtliche Einbrüche als Kulisse für die spannenden Abenteuer von Larissa und Arthur.
Doch wer denkt, in "Arthur und der Botschafter der Schatten" einen Aufguss des netten ersten Teils serviert zu bekommen, sieht sich schnell getäuscht. Es geht sehr viel spannender, konfliktreicher und ein wenig "erwachsener" zu im zweiten Teil. Die Gegner sind gefährlicher, die Handlung sehr viel verwickelter, die Lösung überraschender und der Ausblick auf den dritten Teil düsterer als im Auftakt-Abenteuer.
Zwar kann man wieder leise Kritik an einigen unlogischen Wendungen der Geschichte üben (das Heizungsrohr, die Vierlinge, die Münzen, die Containerentladung ,…), aber man sollte dabei die Zielgruppe im Auge behalten. Es ist das ideale Abenteuer für acht- bis zwölfjährige Kinder, nicht für Erwachsene, die sehr genau hinschauen und die Handlung immer wieder hinterfragen. Denn bei all den seltsamen Zufällen, die da passieren, hat man nie das Gefühl, die Story wäre unsinnig. Im Gegenteil, der Autor hat geschickt und meist unterschwellig diese Häufung erklärt mit den seltsamen Fähigkeiten der Protagonisten.
Wirklich störend sind bei diesem Hörbuch die Kürzungen. Immer wieder runzelt man die Stirn ob der abrupt wechselnden Handlung, es scheinen sogar Erklärungen und Handlungselemente zu fehlen. Hier wäre eine etwas längere und behutsamer geschnittene Version dem Buch sicher angemessener gewesen.
Doch bekommt man dafür auf der anderen Seite den Vortrag von Jacob Weigert als Zugabe. Und die ist im Fall von "Arthur und der Botschafter der Schatten" wirklich exzellent. Es ist eine Freude ihn als Arthur, Larissa, einen der Karasamovs oder als Pluribus zu erleben. Und ganz zum Ende hin, wenn die Handlung in Dubrovnik ihrem Höhepunkt entgegen strebt, ist man hin und weg, wenn Weigert als Unterweltboss selbst hartgesottene Zuhörer fast zu Tränen rührt.
"Arthur und der Botschafter der Schatten" ist ein gelungenes Hörbuch, das nur ein wenig unter den vielen Kürzungen leidet - dafür aber mit Jacob Weigert einen sehr guten Sprecher bieten kann. In jedem Fall ist dieses Abenteuer für Kinder ein Hochgenuss, der unbedingt zu empfehlen ist. Wer allerdings die Geschichte zur Gänze genießen will, sollte unbedingt mit Teil eins anfangen, denn immer wieder wird Bezug auf die Handlung aus "
Arthur und die vergessenen Bücher" genommen.
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.