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 Die Minnesängerin

Autoren: Sybille Schrödter
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Schon seit Ava klein war, ist Kasimir ihr Freund. Doch nun, seit er ein frischgebackener Ritter ist, ist klar, dass Avas und Kasimirs Mutter nun bald ihre Hochzeit anberaumen werden.
Kein Wunder also, dass sich Ava hinauf in den Hauptturm flüchtet, um den Heiratsplänen zu entgehen, denn obwohl sie Kasimir über alle Maßen mag, ist er doch immer wie ein großer Bruder für sie gewesen. Außerdem träumt Ava keinesfalls von einer Ehe, vielmehr will sie Minnesänger werden wie ihr Vater Konrad von Lechtenberg – an und für sich wäre es auch kein Problem, wäre Ava nur keine Frau …
Zu allem Überfluss versagt ihrem Vater immer öfters die Stimme und das, wo ein großer Sangeswettstreit vor der Tür steht. Irgendwie gelingt es Ava, ihren Vater zu überzeugen, sich von ihr helfen zu lassen und als Dank nimmt er Ava und Kasimir mit zum Sangeswettbewerb. Doch eine Räuberbande überfällt die kleine Reisegesellschaft und während Ava und Kasimir verschont werden, wird Konrad von Lechtenberg von der Bande verschleppt. Auf sich allein gestellt, verkleidet sich Ava als Mann, um so sicher an der Seite von Kasimir reisen zu können. Dadurch angespornt, beschließt Ava als Sohn ihres Vaters am Sängerwettstreit teilzunehmen. Doch die Gefahr ist groß, denn ihre Tarnung könnte jederzeit auffliegen und zu allem Überfluss sorgt sie sich um das Schicksal ihres Vaters.

"Die Minnesängerin" von Sybille Schrödter versetzt den Leser zurück in das Jahr 1225. Es ist die Zeit der Ritter, der edlen Fräuleins und der Minnesänger, die schon so manches Herz im Sturm für ihre Herren erobern konnten. Doch Minnesänger ist ein rein männliches Gewerbe und so kann Hauptfigur Ava eigentlich nur darauf hoffen, dass sie an jemanden verheiratet wird, den sie liebt. Doch selbst das soll ihr verwehrt werden, da sie mit ihrem Kindheitsfreund vermählt werden soll. Dies ist die Situation, in die der Leser hineinversetzt wird, doch kaum in der Handlung aufgetan, erhält Ava eine scheinbare unglaubliche Chance – ihrem Vater zu helfen, auf dass er den Traum des Minnesängers für sie weiterträgt, in dem er einen großen Sangeswettbewerb gewinnt.
Doch dann kommt alles anders - Ava muss ihren Mann stehen und Autorin Sybille Schrödter lässt sie diese einmalige Gelegenheit ergreifen. Doch die Gefahren sind groß und trotz ihrer eigenen Pläne gilt es ebenfalls ihren Vater zu retten. Dieser Konflikt bleibt bei allen Aufregungen und der Liebe, die sich in das Buch einschleicht, beständig erhalten und sorgt für eine kontinuierliche Spannung.

Sybille Schrödter sorgt mit ihrem Buch für einen realistischen Einblick in die Zeit der Minnesänger; so eröffnet sie nach einem kleinen Prolog die Handlung zum Beispiel mit zwei Beispielen der Minnekunst von Reinmar von Hagenau und dem dazugehörigen Spottlied von Walther von der Vogelweide. Doch ansonsten hat sie sich mehr von der Historie inspirieren lassen und ihre Figuren entstammen sämtlich ihrer eigenen Fantasie. Trotzdem kann man sich schnell vorstellen, dass einige der Charaktere den Geist dieser Zeit widerspiegeln, wodurch ein realistisches Szenario weiter unterstützt wird, sieht man mal von der emanzipierten Frauenhauptfigur des Buches ab. Doch gerade durch diese etwas untypische Frauenrolle weiß die Autorin gerade ihre weiblichen Leser zu binden. Zum Ende gibt es noch ein kleines Glossar mit einigen Begriffserläuterungen.

"Die Minnesängerin" bietet damit eine abwechslungsreiche Story mit der rechten Mischung aus Gefahr, Verbotenem, Liebe und echtem Heldenmut.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 10. Januar 2011 | ISBN: 978-3492254489 | Preis: 9,95 Euro | 460 Seiten | Sprache: Deutsch

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