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1997 begann der amerikanische Verlag "Pocket Books" mit der Veröffentlichung einer neuen, innovativen Star Trek-Buchreihe. "New Frontier" entwickelte sich zum Hit, landete sogar auf der Bestsellerliste der New York Times. Cross Cult veröffentlicht mit "Kartenhaus" den ersten Band der Buchserie aus der Feder von
Peter David.
Seit Jahrhunderten herrschte das Königshaus von Thallon mit harter Hand über seine Untertanen. Doch das Imperium zerfällt, aus den Trümmern entsteht Chaos. Die Sternenflotte muss reagieren und entsendet Mackenzie Calhoun, einen jungen Captain mit bewegter Vergangenheit, mit seinem Schiff "Excalibur" in Sektor 221-G. Die Aufgabe: humanitäre Hilfe leisten und im Notfall mit Erfindungsreichtum Probleme lösen. Mit an Bord ist Si Cwan, der letzte Überlebende des thallonianischen Herrschergeschlechts. Doch trotz dessen Informationen gerät das Raumschiff recht schnell an seine erste Bewährungsprobe.
Unter dem Titel "Star Trek - Die neue Grenze" fand die Buchreihe um Captain Mackenzie Calhoun schon im Jahr 2000 ihren Weg nach Deutschland. Mit Band sechs der Reihe endete die Veröffentlichung jedoch, und ließ die Leser mit einem gemeinen Cliffhanger zurück. Cross Cult erbarmt sich der Fans nun und bringt "Star Trek - New Frontier" neu heraus. Bereits Ende 2011 soll der erste gänzlich neue Roman erscheinen.
"Kartenhaus" schildert größtenteils die Vorgeschichte der Hauptcharaktere, die allesamt etwas Außergewöhnliches darstellen. Die aus "
Star Trek - Next Generation" vertrauten Handlungsträger Commander Elisabeth Shelby und Lieutenant Robin Lefler schlagen den Bogen ins TV, während die übrigen Charaktere aus Filmen oder anderen Buchreihen bekannt sind. Pete David hat eine bunte Mischung aus exzentrischen und neurotischen Offizieren zusammengestellt. Der Fokus des Auftaktbandes liegt eindeutig nicht auf Action. Die Figuren lernen einander kennen, es fliegen Funken, erste Konflikte und Freundschaften werden etabliert.
Dabei löst sich der Autor auf erfrischende Weise von den Klischees der TV-Serien und lässt seine Charaktere herrlich unpolitisch handeln. Captain Calhoun liebt es zu fluchen und droht einem Gefangenen auch schon mal mit Folter; Commander Shelby bildet einen wunderbar trockenen und Paragrafen versessenen Gegenpart zu dem hitzköpfigen Kommandanten. Eine Menge Gastcharaktere aus den verschiedenen TV-Serien werden eingesetzt, um der Geschichte Größe zu verleihen und sie in das bekannte "Star Trek"-Universum einzubetten. Captain Picard, Commander Riker, der allseits beliebte (Achtung: Ironie!) Admiral Jellico und viele andere geben sich die Klinke in die Hand.
Peter David lässt es in "Kartenhaus" noch sehr ruhig angehen. Die Figuren werden perfekt in Szene gesetzt und mit dem Sektor 221-G in einer neuen Umgebung allerlei Gefahren ausgesetzt. Am Ende des ersten Buches wird der Leser mit etwas konfrontiert, das der Autor liebt - einem Cliffhanger. Die Fortsetzung findet sich in "Zweifrontenkrieg".
In den Vereinigten Staaten sind mittlerweile siebzehn Folgen von "New Frontier" erschienen. Bereits mit Band eins wird klar, weshalb die Serie einen so großen Erfolg vorweisen kann - die Mischung stimmt.
Fazit:
Gelungener Einstieg in eine Reihe voller gut durchdachter und schillernder Charaktere, Spannung und faszinierender Ideen. Schwarzer Humor wird großzügig eingesetzt - passend. "Star Trek"-Fans sollten sich die neue Serie nicht entgehen lassen.
Eine Leseprobe zu "Kartenhaus" findet sich auf der Seite des Cross Cult-Verlages: Kartenhaus