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 Apocalyptica


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Welt wird nicht mehr so sein, wie sie einmal war. Es steht die letzte Schlacht bevor, denn der Herr der Fliegen hat seine Streitkräfte versammelt und wartet darauf, Gottes Heerscharen vernichtend zu schlagen. Engel und Templer sind gemeinsam gefordert, um das größte Unheil dieser Welt aufzuhalten und die Menschheit zu beschützen. Und auch wenn sie von den verloren geglaubten Brüder und Schwestern der Samaeliten unterstützt werden und ihnen die Gesänge der Sarieliten auf ihren fliegenden Plattformen Kraft schenken, sieht es nicht gut aus für die Streiter des Herrn. Zu viele Mächte haben sich versammelt, um ihnen die Stirn zu bieten.

Fatal ist jedoch, dass der eigentliche Kampf nicht einmal auf dem Schlachtfeld stattfindet. Zwar finden hier alle zusammen, doch der finale Zusammenbruch geschieht in Rom. Letztlich wird es Em Susat sein, deren Taten dazu führen, dass die ewige Stadt untergeht. Und weitere Schicksalsfäden kreuzen sich und finden zu einem Ende. Beide prophezeiten Kinder, Naphal und Schawa, tragen das Schicksal der Welt in ihren Händen. Nichts wird je wieder so sein, wie es war, und manche der Ereignisse wird die Menschheit nie vollkommen verstehen können. Doch aus dem Staub der letzten Schlacht wird eine neue Welt entstehen, in der Engel und Menschen neue Wege finden, um zusammen zu leben.

Der Roman "Apocalyptica" schließt den Kreis um die lang angelegte Geschichte im Erzählspiel Engel. Und es fällt schwer, ihn korrekt zu bewerten, wegen der Umstände, wie er entstanden ist. Der Leser und Fan weiß, dass die Reihe nicht den kommerziellen Erfolg hatte, den sie haben sollte. Trotzdem sollte der Erzählfaden endlich zu einem befriedigenden Ende gesponnen werden. Leider ist dies lediglich in einem kurzen Roman erfolgt, wodurch viele Informationen stark zusammengerafft auf wenigen Seiten dargelegt werden mussten. Nur wer sich durch die vorherigen Romane gelesen hat, wird verstehen, welche einzelnen Geschichten hier zu Ende erzählt werden.

Oliver Graute versucht, das Ende der Welt der Engel, wie sie im Grundregelwerk beschrieben ist, so gut wie möglich zu beschreiben. Die Geschichte packt den Leser, denn es passieren weltbewegende Ereignisse, mächtige Charaktere treten auf, sterben oder entscheiden sich, neu entdeckte Wahrheiten zu offenbaren. Leider ist dies alles sehr dicht gedrängt, so dass man sich tief im Universum der Erzählspiels auskennen muss, um alle Details wiederzuerkennen. Trotzdem gibt es für den Fan ein kleines Trostpflaster, nämlich einige Zeitungsausschnitte aus der Vergangenheit, die ein wenig Licht in die Entstehung der Himmelstürme bringen. Doch es bleiben viele Fragen offen, denn es wird nicht erklärt, was die Fegefeuer entstehen ließ, was der Herr der Fliegen eigentlich ist und ob sich alles mit Technik erklären lässt. Für den Spieler bereitet dieser Roman eine neue Welt, gereinigt von einigen alten Lügen und Widersachern, die sich aufzubauen lohnt. Schade nur, dass alles so schnell und, in gewisser Hinsicht, so unwürdig enden muss.

Ein Ende, von den Ereignissen zufrieden stellend, von der Präsentation her enttäuschend.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 24. September 2010 | ISBN: 978-3867620604 | Preis: 10,95 Euro | 248 Seiten | Sprache: Deutsch

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