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Achtung, diese Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden von "Yiu – Die Apokalypse" und sollte nicht gelesen, bevor diese bekannt sind.
Die Apokalypse ist gekommen. Die Festung und mit ihr halb Jerusalem sind gefallen. Das "Tier" wird von Shiva-Tek-Einheiten bewacht und gleichzeitig beginnen die Duplikate des "Tiers" alle Menschen aufzusaugen, die das Mal des Satans tragen. Inmitten dieser atomaren Katastrophe ist Yiu, immer noch wild entschlossen, ihren Auftrag zu erfüllen und das Tier zu töten. Ein Sturm der überlebenden "Shoot-to-kill"-Einheiten der Sicherheitskräfte gibt Yiu die Gelegenheit, sich mit Waffen zu versorgen und das "Tier" anzugreifen, während die Shiva-Tek-Einheiten abgelenkt sind. Aber auch nach dem Tod des "Tiers" ist die Apokalypse nicht aufgehalten – im Gegenteil. Die Duplikate des "Tieres" werden immer stärker und selbst die Erde tut sich auf, um die Menschheit zu verschlingen.
In all diesem Chaos erfährt Yiu von Dakas Brain-Copy, dass ihr geliebter kleiner Bruder gerade seine lebensrettende Operation erhält. Von nun an hat die an der Strahlenkrankheit Sterbende nur noch das Ziel, ihren wiedergeborenen Bruder nur ein einziges Mal in die Arme zu schließen. Doch der Weg zum Krankenhaus, in dem sich Ji-A befindet, ist ein tödlicher Ritt durch die Hölle für die an der Strahlenkrankheit sterbende Yiu und ihre in Mitleidenschaft gezogene Umgebung.
Wie oft kann die Welt untergehen? Diese Frage stellt sich bei der Lektüre von "Yiu – Die Apokalypse". Yius Welt, durch zahlreiche Katastrophen eigentlich schon völlig am Ende, taumelt immer tiefer in einen Abgrund, dessen Rand für die meisten Geschichten schon das Ende bedeutet hätte.
So bietet sich dem Leser in opulenten Bildern eine Mär von menschlichen Verfehlungen und der Brutalität des Überlebenskampfes in einer schon untergegangenen Welt.
Überraschenderweise ist es gerade Yiu, die sonst so herzlose Killerin, die hier die Hoffnung vertritt. Ihre bedingungslose Liebe zu ihrem kleinen Bruder ist der einzige Funken, der auf ein gutes Ende hoffen lässt. Wobei man nach der Lektüre der bisherigen sechs Bände eher fragen sollte, wie böse das Ende dieser Apokalypse wohl werden kann.
Auch wenn Band sechs nur der Übergang von der Schlacht um die Festung und den Kampf mit dem "Tier" zum sich anbahnenden Finale ist, ist er durchaus sehr gelungen. Temporeich wird von Yius Weg durch die zerstörte Welt erzählt, von ihrer Suche nach einer Aufgabe, die sie am Leben hält, solange ihr Körper noch nicht aufgegeben hat.
Wie schon die vorherigen Bände ist auch dieser wieder als edler Hardcover-Band im
Splitter Verlag erschienen. Die gute Druckqualität lässt die dieses Mal wirklich herausragenden Zeichnungen genießen. Gutes Papier rundet den Comic noch ab und rechtfertigt den
Splitter-üblichen Preis.
"Yiu – Die Apokalypse" ist ein ein Lehrstück über die Brutalität, die Fanatismus zur Folge haben kann, und die Unmenschlichkeit, die wir alle im Angesicht größter Not entwickeln können. Dieses Mal gestellen sich aber zu brutaler Action auch leise Töne und sogar etwas nachdenkliche Philosophie, verabreicht durch Daka. Da bleibt nur noch, mit Schrecken dem Ende entgegenzusehen.