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Die Gefährten Storm, Rothaar und Nomad wollen auf einem der fliegenden Schiffe anheuern, die auf "Schaum" startet. Dabei landen sie leider auf einem der unseriösesten Frachter, die man sich vorstellen kann. Natürlich hat man ihnen nichts davon gesagt, aber sie entdecken bereits kurz nach dem Start, dass es sich um einen Sklaventransport handelt. Nomad wird gefangen genommen und Rothaar als Geisel benutzt, damit Storm weiterhin das Schiff steuert. Sie können sich nicht wehren und landen mit den anderen Gefangenen auf dem riesigen, metallenen Ring Danderzei. Hierbei handelt es sich um eine Welt, die von Robotern bevölkert wird. Die Weichwesen, wie Menschen von den mechanischen Wesen genannt werden, werden als Haustiere gehalten. Ganz wie Hunde können sie Glück haben und als Augenschmaus in einem Garten für Lebendigkeit sorgen oder aber auch in der Arena landen und zum Kämpfen gezwungen werden. Sie werden versteigert, verkauft und ausgebeutet.
Es gibt aber auch Hoffnung, denn nicht alle Roboter denken gleich. Es gibt auch solche unter ihnen, die für die Rechte der Weichwesen einstehen und sie als gleichwertig behandelt wissen wollen. Von einem solchen wird Rothaar bei der Übergabe an die neuen Besitzer befreit und sie versucht, auch Storm und Nomad aus der Gefangenschaft zu holen. Die haben nämlich nicht so viel Glück gehabt. Storm ist in einer Gruppe von "Kampfhunden" gelandet, in der viele sogar bereits körperlich umgebaut wurden und metallene Klauen und Zähne haben, um sich in der Arena besser beweisen zu können. Schnell wird klar, dass er von hier aus nicht gegen seine Peiniger vorgehen kann. Es bleibt nur eine Möglichkeit: Er muss tief in das System vordringen und die computerisierten Roboter von innen heraus bekämpfen.
"Die Roboter von Danderzei" ist ein Comic aus dem Storm-Universum, der den Leser in eine ungewöhnliche Welt führt, in der alles wie umgedreht erscheint. Plötzlich haben Maschinen das Sagen und benehmen sich wie Menschen und der Mensch nimmt die Rolle eines Tieres ein. Das alles kommt einem aus unserer realen Umwelt doch sehr real vor, ist allerdings bereits so sehr Thema (Tierschutz, etc.), dass man diese Parallele nicht mit besonders großem Staunen registriert. Nun ist die Serie "Storm" zwar schon etwas älter, aber auch als die Geschichte ihre Erstveröffentlichung hatte, waren diese Themen bereits in aller Munde.
Auch eine Roboterwelt war nichts Neues mehr. "Die Roboter von Danderzei" erschien neunzehnhundertneunzig, der Film "Tron" lief bereits acht Jahre früher in den Kinos. Das ist deswegen interessant, weil das Ende dieser Comic-Episode sehr an die Idee aus "Tron" erinnert, denn in beiden muss der Protagonist in einer humanoiden Form in das Innere einer Computerwelt eintauschen, um die Realität wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Vermutung liegt nahe, dass der Film tatsächlich als Ideenvorlage diente.
All diese Parallelen ändern nichts daran, dass die Geschichte in gewohnt hoher zeichnerischer Qualität umgesetzt wurde. Don Lawrence' Schöpfungen zeichnen sich durch einen Detailreichtum aus, welchen man in den meisten Werken vergeblich sucht. Jedes Bild ist ein Kunstwerk für sich. Die Roboter sind in verschiedensten Farben und Ausführungen zu sehen. Aber auch hier kann man wieder eine Vorlage erkennen, nämlich die "Transformers".
Fazit:
Es gibt einige Klischees, so ist zum Beispiel der Roboter mit den intensivsten Gefühlen in einer weiblichen Form dargestellt. Außerdem scheinen viele Ideen nicht neu zu sein und berühmte Vorbilder zu haben. Trotzdem macht der Band Spaß, denn die Erzählweise und die Zeichnungen sind das, was ihn einzigartig machen. Und für Storm-Fans ist er in seiner edlen Aufmachung, die neben vielen Seiten mit Hintergrundinformationen, Skizzen und Fotos auch wieder einen hochwertigen Kunstdruck enthält, sowieso ein "Must have"!
Hinweis: Von jedem Storm-Band bietet der Splitter Verlag Leseproben an. Der ersten Seiten aus "Die Roboter von Danderzei" finden sich hier.