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Anne Frohmader beschrieb ein Jahr lang Höhenflüge und Abstürze der Sophie Hirsch für alle Bild-Leser in der Kolumne "No Sex But The City". Nach Verlobung, Beziehungsstreit und sogar einer geplatzten Hochzeit hatte der Leser viel mit Sophie erlebt. Ein Grund für die Autorin, ihre Figur wieder aufleben zu lassen, diesmal in Buchform. Soviel zur Entstehungsgeschichte von "Love in the City".
In 150 Tagen wird Sophie dreißig. Eigentlich hatte sie sich diese Zeit ganz anders vorgestellt, verheiratet, ausgeglichen und auch mit Kind. Doch in der Realität ist sie Single, mit ihrem Job nicht hundertprozentig zufrieden und WG-Bewohnerin. Im Vorlauf zu ihrem Geburtstag nimmt sie sich vor,ein Tagebuch zu schreiben und das Positive in ihrem Leben besonders zu betonen. Als sie sich in den Zahnarzt Alex verliebt, erscheint das auch ganz einfach. Doch nach und nach ziehen Wolken über dem Paradies auf. Ist Alex wirklich ihr Traummann oder entpuppt sich auch dieser Mann als Fehlgriff?
Während Sophie versucht, ihr Liebesleben in den Griff zu bekommen, kommt der große Tag des Geburtstags immer näher.
"Love in the City" ist ein lockerer und sehr leicht lesbarer Roman in Tagebuchform. Die einzelnen Einträge sind sehr kurz und beschäftigen sich ausnahmslos mit Sophies Leben, Lieben und Leiden in Berlin. Dabei sind die Themen vielfältig: Natürlich spielen Männer eine große Rolle, doch auch Streit mit Freundinnen, neue Freundschaften, alte Bekannte und große und kleine Dramen finden ihren Raum. Den meisten Leserinnen werden viele der Situationen bekannt vorkommen, es sind die ganz alltäglichen Probleme, mit denen auch Sophie sich herumschlagen muss.
Der Schreibstil ist locker, humorvoll und flüssig, wenn auch der Fluss leider durch den einen oder anderen Fehler (Buchstabendreher, falsche Wörter, wiederholte Satzteile und ähnliches) zuweilen stark unterbrochen wird. Auch wenn das Buch der Nachfolger eine Bild-Kolumne ist, wäre hier etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Korrektur wünschenswert.
Das Ende ist weniger ein tatsächliches Ende, als vielmehr der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Und auch wenn die Ereignisse am Ende des Buches vorhersehbar werden und den meisten Lesern wohl schon früh klar wird, worauf das Ganze hinausläuft, verdirbt das dennoch nicht den Spaß an Sophies Geschichte. Besonders anspruchsvoll ist diese Geschichte wirklich nicht, viel mehr ist es eine der typischen Herzschmerz-Liebesgeschichten, deren Verlauf man so oder so ähnlich bereits hundertfach gelesen hat, nur mit anderen Figuren und in etwas anderer Form. Dadurch, dass Anna Frohmader die Tagebuchform wirklich durchzieht, gibt es auch viele Passagen, die die Geschichte nicht wirklich weiter bringen und wo man sich ernsthaft fragt, wozu man denn jetzt in aller Ausführlichkeit an einem abendlichen Abschminkritual teilnehmen muss. Aber gut, auch das wird seine Fans finden.
Eine sympathische Hauptfigur, ein leicht lesbarer Schreibstil, Humor und lustige Anekdoten machen "Love in the City" zu einem wirklich nicht anspruchsvollen, aber immerhin unterhaltsamen Buch.