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 Das Geheimnis der kleinen Farm


Cover
Gesamt +++--
Bildqualität
Extras
Ton
Vielleicht mag sich der eine oder andere beim deutschen Titel des vorliegenden Films - "Das Geheimnis der kleinen Farm" - an eine alte Serie aus den Siebzigern erinnern: "Unsere kleine Farm" mit Michael Landon in der Hauptrolle, in der es um die Geschichte der Familie Ingalls ging, die in den Westen zog.
Und in mehr als einer Hinsicht stimmt das sogar, denn zum einen ist der Regisseur von "The Last Sin Eater" (so der Original-Titel) der Sohn eben jenes Michael Landon, und zum anderen erinnern Inszenierung und Gestaltung wirklich an die Serie aus den Siebzigern. Von der Handlung her geht der Film jedoch zunächst in eine deutlich düsterere Richtung.

Die zehnjährige Cadi Forbes erlebt nach dem Tod ihrer Großmutter die Ankunft des Sin-Eaters mit, der die Sünden des Toten rituell auf sich nimmt, damit dieser in Frieden ruhen kann. Sie begibt sich selbst auf die Suche nach dem Sin-Eater, nicht nur aus Neugier, sondern auch, damit er ihr eine schwere Sünde von der Seele nimmt, die sie langsam innerlich zerfrisst. Doch während der Suche erkennt sie, dass der Sin-Eater nicht das einzige düstere Geheimnis ist, welches das Dorf umgibt.

"Das Geheimnis der kleinen Farm" ist ein irgendwie eigenartiges Konglomerat verschiedener Stilrichtungen, das viele verschiedene Handlungsebenen in sein Drehbuch übernimmt.
Gerade am Anfang erinnert der Film am ehesten an einen Historienfilm für Jugendliche, was natürlich auch an den gerade mal zenhjährigen Protagonisten liegt. Durch die Figur des Sin-Eaters kommen auch ziemlich bald einige wohl dosierte Grusel-Momente ins Spiel, die sogar auf tatsächlich praktizierten Folklore-Riten beruhen. Letztendlich werden der Mischung noch einige weitere historische Elemente hinzugefügt, die die Geschichte des Films eigentlich gekonnt abrunden.

Doch vor allem zum Ende hin dringen immer mehr religiöse Motive in die Handlung ein. Anfangs handelt es sich lediglich um die Figur eines Priesters, der Cadi im christlichen Sinne auf ihrer Suche nach Vergebung unterstützt, zum Ende hin wird jedoch dicker aufgetragen, bis hin zu einem Abschluss, der klar machen soll, dass nur der wahre christliche Glaube für Seelenheil und Zufriedenheit sorgen kann.
Man mag zu solchen Dingen stehen, wie man will, aber in diesem Zusammenhang kommt es arg plakativ daher und wirkt vor allem für deutsche Verhältnisse recht übertrieben. Man bekommt das Gefühl, dass der missionarische Eifer zum Ende hin mit den Filmemachern durchgegangen ist.

Wen solche Dinge nicht stören oder wer wenigstens darüber hinweg sehen kann, der bekommt einen durchaus gelungenen Film geboten, der jedoch nicht für kleinere Fans geeignet erscheint, auch wenn die FSK-Einstufung dies ermöglicht.

Bild und Ton der DVD sind in Ordnung, und vor allem bei den Landschaftsaufnahmen kommen die Farben der Natur hervorragend zur Geltung.
Ein klares Manko ist allerdings, dass sich bis auf ein paar Trailer zu anderen Filmen keinerlei Extras auf der DVD befinden. Schade, möglicherweise hätte hier ein Making-Of etwas mehr Licht auf die Intention der Verantwortlichen geworfen.

Somit bleibt ein etwas zwiespältiges Bild von einem Film, der sich nicht ganz entscheiden kann, ob er ein Historienfilm oder christliche Propaganda sein will.

Ralf Sandfuchs



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 9120027345869 | Erschienen: 2. Dezember 2010 | FSK: 12 | Laufzeit: 113 Minuten | Originaltitel: The Last Sin Eater | Preis: 14,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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