"Das Grauen in der Nacht" in der zweite Teil der "Skeleton Creek"-Reihe, und man sollte unbedingt den ersten Roman "Wenn das Böse erwacht" vor diesem gelesen haben. Wer den nicht kennt, sollte sich gut überlegen, ob er mit dieser Inhaltsangabe einige Geheimnisse vorweg genannt bekommen möchte.

Ryan und Sarah sind einem großen Geheimnis in ihrem Heimatstädtchen Skeleton Creek auf der Spur. Heimlich haben sie den alten Bagger erforscht, der einstmals einer Firma gehörte, die Gold und Silber schürfte. Das riesige Ungetüm ist groß wie ein Haus und in seinem Inneren gibt es eine geheime Kammer. Aber das ist noch nicht alles, der Bagger wird auch von einem Geist heimgesucht. Einer der ehemaligen Mitarbeiter, genannt Old Joe Bush, ist hier ums Leben gekommen und treibt angeblich immer noch sein Unwesen. Natürlich glauben weder Sarah noch Ryan an Geister, doch als sie das grausige Wesen mit den leuchtenden Augen und einem Totenkopf sogar auf Video sehen können, können sie die Wahrheit nicht länger leugnen.

Doch nicht nur der Geist, der sie verfolgt, macht ihnen Angst. In der Stadt haben sie einen Geheimbund ausfindig gemacht, zu dem sogar Ryans Vater gehört. Der Junge kann also fortan nicht mal mehr seinen eigenen Eltern trauen. Da die ihm auch den Kontakt zu seiner besten Freundin Sarah verboten haben, hält er alles, was er erlebt und herausfindet, in einem Tagebuch fest, während Sarah Videos aufzeichnet, die man sich im Internet mit speziellen Passwörtern ansehen kann. Die beiden Jugendlichen erfahren immer mehr über den Geheimbund der Totenköpfe und finden heraus, dass es sogar ein weiteres Treffen geben soll. Außerdem soll der Bagger mit all seinen Geheimnissen abgebrannt werden. Sie müssen also schnell handeln.

Die Fortsetzung der "Skeleton Creek"-Geschichte knüpft direkt an das Geschehen aus Band 1 an. Ohne Vorwissen ist er nicht zu verstehen. Es handelt sich hier auf den ersten Blick um eine Geistergeschichte, die jedoch im Laufe der Zeit einige weitere, spannende Facetten bekommt. Die Detektivarbeit der beiden Protagonisten Ryan und Sarah steht dabei klar im Vordergrund.

Das Besondere ist, das die Geschichte mit Hilfe von zwei ganz unterschiedlichen Medien erlebt wird. Einmal ist das der Roman. Dabei handelt es sich um das Tagebuch, das Ryan führt und in das er schreibt, was es für neue Entdeckungen gibt. Das andere sind die Videos, die Sarah erstellt. In der deutschen Version liegen sie dem Roman als DVD bei, im Englischen kann man sie direkt auf Sarahs Webseite ansehen und muss sich auch tatsächlich mit dem jeweiligen Passwort einloggen, was es noch authentischer macht. (http://www.sarahfincher.com/) Im Deutschen geht leider auch durch die Synchronisation, der natürlich die realen Hintergrundgeräusche fehlen, ein Stück der gruseligen Stimmung verloren. Man merkt einfach zu jeder Zeit, dass es nicht der Originalton ist, den man hört. Trotzdem ist die Idee großartig und wurde richtig gut umgesetzt. Die kleinen Filmchen sind oft im Dunkeln entstanden, stark verwackelt und zeigen ein deutliches Rauschen. Außerdem kann man hier sowohl Ryan als auch Sarah mit eigenen Augen sehen. Das Abenteuer scheint regelrecht real zu werden, was erst den besonders gruseligen Schrecken der Geschichte ausmacht.

Die Handlung selbst geht diesmal noch intensiver in eine detektivische Richtung, als das bereits im ersten Teil der Fall war. Besonders das Ende weiß zu überraschen, obwohl das Finale wirklich in einer rasenden Geschwindigkeit eine Vielzahl von wichtigen Informationen behandelt. Das Geheimnis wirkt damit gelöst und das Abenteuer von Ryan und Sarah abgeschlossen, wäre da nicht... Aber das sei hier nicht verraten. Im englischen Original gibt es noch zwei weitere Teile, und man darf auf weiteren Nervenkitzel für Jugendliche gespannt sein.

Auf der Verlagswebseite gibt es eine Leseprobe zum Buch.