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Mark Davies meldet seine Frau Sara als vermisst. Die Polizei hat keine Spur der Vermissten und mehrere Augenzeugen behaupten, dass sie Sara auf dem Anwesen der Davies gesehen haben. Detektiv C. Auguste Dupin übernimmt diesen Fall und versucht den mysteriösen scharzen Kater, die verschwundene Frau, das heruntergekommene Anwesen und den cholerischen Hausherren in Einklang zu bringen, um damit den Fall zu lösen ...
Handlung/SpieldesignDie Geschichte ist (sehr!) frei nach der bekannten Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe inszeniert worden. Dabei kreuzt der schwarze Kater immer wieder den Weg des Ermittelnden und führt zu neuen Orten und Rätseln. Der Spieler übernimmt die Rolle des Detektives und macht sich sukzessive daran, das Anwesen zu untersuchen und Beweise zu sammeln. Dabei darf der Spieler sich frei in der "Welt" bewegen, was für ein Wimmelbildabenteuer eine außergewöhnliche Bewegungsfreiheit darstellt. Es liegt also eine Mischung aus einem (minimalen) Adventure, den Wimmelbildern und einigen Rätseln vor.
Der Adventure-Effekt begründet sich darin, dass dem Spieler - wortwörtlich - alle Türen offen stehen. Ein einmal betrachteter Raum kann durchaus des Öfteren besucht werden, was im weiteren Spielverlauf auch immer wieder nötig wird, um den Fall zu lösen. Hierbei müssen Objekte gefunden, erstellt oder erspielt werden. Vom simplen Zusammensetzen von Gegenständen über unterhaltsame Denkaufgaben bis hin zum Waschen der Wäsche findet sich alles in der Story wieder. Obwohl das Spiel als Wimmelbildspiel bezeichnet wird, treten diese Bilder stark in den Hintergrund. Das Spiel punktet mit einer guten Storyline, den vielen (Adventure-)Rätseln und eben den Wimmelbildern, welche grafisch top und spielerisch auch anspruchsvoll, aber nicht unlösbar sind.
Der Spielverlauf gestaltet sich recht logisch. Durch die begrenzten Möglichkeiten gibt es nur wenige Optionen für die einzelnen Rätsel, so dass nach einigen Minuten meist der richtige Einfall vorhanden ist. Von den kleinen unlogischen Belohnungen, dass beispielsweise in einem eben noch gewaschenem Wandteppich ein wertvolles Objekt liegt, ist abzusehen, da der Spielspaß dadurch nicht getrübt wird. In einigen wenigen Situationen liegt die Lösung sogar offen vor dem Spieler, nur wird sie nicht sofort erkannt. Beispielsweise müssen ein Messer und ein Stock mit Hilfe eines Fadens verbunden werden, dabei spielt die Reihenfolge aber eine große Rolle, was (anfangs) zu Irritationen führen kann.
Einen großen Pluspunkt erreicht das Spiel durch seine Spielzeit. Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten dieses Genres benötigt auch der erfahrene Spieler mehr als nur einen (Vor-)Abend, um diesen Fall zu lösen.
Grafik/Sound/SteuerungDie Grafik des Spiels stellt sämtliche bisherigen Wimmelbildspiele dieses Jahres in den Schatten. Die gezeichneten Bilder und Räume haben Stil und erzeugen eine angenehme Spielatmosphäre. Die (Wimmel-)Bilder sind dem Thema entsprechend schaurig-schön, jedoch sehr liebevoll inszeniert worden. Es macht Spaß die Details zu entdecken und sich in den Wimmelspielen zu verlieren - top!
Das Spiel bietet auch musikalisch eine angenehme Basis. Der "atemberaubende Soundtrack", welcher angepriesen wird, hält sich derweil in Grenzen. Die ruhigen Musikstücke verrichten dezent ihre Arbeit im Hintergrund und wirken weder aufdringlich noch fesselnd.
Insgesamt ist "Der schwarze Kater" ein rundum gelungenes Wimmelbildspiel, welches mit einer guten Mischung aus Story, Adventure-, Rätseln- und Wimmelbildelementen überzeugt, auch wenn sie die Umsetzung nicht allzu sehr an die literarische Vorlage von Poe hält. Zugreifen und Spaß haben!