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 Blinder Instinkt


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Zehn Jahre ist es her, seit die achtjährige Sina an einem sonnigen Nachmittag aus dem Garten der Familie verschwand. Während die Eltern schliefen und der mit der Betreuung beauftragte Bruder Max ein Match auf dem Bolzplatz ausfechtete, war das blinde Mädchen ein leichtes Opfer für einen Fremden, der sie brutal entführte. Seit dieser Zeit gibt sich Max, der damals selbst noch in die Schule ging, die Schuld daran, nicht genug auf seine kleine Schwester geachtet und seinen Schulkameraden den Vorrang gegeben zu haben. Schuldzuweisungen, die eher seinen Eltern zugestanden hätten. Und obwohl Max inzwischen im Boxsport internationale Erfolge zu verzeichnen hat und seine Leben nach einigen Tiefschlägen nicht besser verlaufen könnte, leidet der ehrgeizige Sportler noch immer unter den damaligen Vorkommnissen.

Ein Versagen, das ihm erneut deutlich bewusst wird, als aus einem Heim für behinderte Kinder und Jugendliche ein zehnjähriges Mädchen entführt wird, das genau wie seine Schwester Sina, blind ist. Ohne an die Konsequenzen zu denken, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und bringt einen Mann in Lebensgefahr, den er für den Täter hält. Aber hat der vorbestrafte Pädophile wirklich etwas mit dem Verschwinden der blinden Mädchen zu tun oder steckt hinter deren Entführung etwas völlig anderes?
Kommissarin Franziska Gottlob ermittelt und muss schon bald feststellen, das menschliche Abgründe tiefer sind, als sie es jemals für möglich gehalten hat.

Nach "Tief im Wald und unter der Erde" und "Hänschen Klein" ist "Blinder Instinkt" der dritte Thriller, der des deutschen Autor Andreas Winkelmann, der es hervorragend versteht, mit den Ängsten seiner Leser zu spielen. Allein die Schilderung, wie ein blindes Mädchen in einem unbekannten Raum mit Spinnen und Schlangen erwacht, geht dermaßen unter die Haut, dass der Leser unweigerlich den Atem anhält und sich ihm die Nackenhaare aufstellen. Glücklicherweise wechseln sich solche Passagen mit alten Ereignissen und intelligent gestalteter Ermittlungsarbeit ab und lassen einen Thriller erleben, der spannend und abwechslungsreich vonstatten geht.

Aber nicht nur die beeindruckend geschilderten Begebenheiten lassen noch viel von Andreas Winkelmann erwarten. Er ist ein Autor, dem es mit scheinbarer Leichtigkeit gelingt, über die eigentliche Handlung hinaus, eine Menge Realität in sein Buch einfließen zu lassen und so den Leser zu fesseln. Da ist zum Beispiel die Auseinandersetzung der ermittelnden Kommissarin mit der Krebserkrankung ihres Vaters, die, eigentlich nur kurz angerissen, überaus bewegt oder das Schuldeingeständnis eines Bruders, dessen Eltern die Last der Verantwortung tragen müssten. Ja sogar das verkorkste Familienleben eines Psychopathen lässt den Leser nicht kalt und so fühlt er sich in einen Sog von Gefühlen gerissen, denen er schwer entkommen kann.

Fazit
Mit "Blinder Instinkt" hat Andreas Winkelmann einen Thriller geschrieben, der von seinen lebensechten Schilderungen und grausamen Taten lebt und einige Stunden Spannung verspricht.

Dorit Wiebke

Probe


Taschenbuch | Erschienen: 17. Januar 2011 | ISBN: 978-3442473380 | Originaltitel: Blinder Instinkt | Preis: 8,99 Euro | 416 Seiten | Sprache: Deutsch

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