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Im Berliner Grunewald, am Ostufer der Havel, werden zwei Müllsäcke mit Leichenteilen angeschwemmt. Kein schöner Anblick für Hauptkommissar Julius Kern, der gemeinsam mit seinem Kollegen Dennis Baum den Fall übernimmt und schon bald feststellen muss, dass der Schläfenmörder nun auch in Berlin angekommen ist. Bereits vor sieben Jahren hat der Serientäter begonnen, seine Opfer mit einem Hammerschlag gegen die Schläfe ruhig zu stellen, um danach sein grausames Werk zu verrichten. Sechzehn Frauen sind ihm bereits zum Opfer gefallen und haben eine blutige Spur hinterlassen, die sich durch ganz Deutschland zieht.
Hauptkommissar Julius Kern, der dafür bekannt ist, ein besonderes Gespür für die Psyche der Täter zu haben, hat kaum mit seinen Ermittlungen begonnen, als ihn ein Brief von seinem Erzfeind, dem Massenmörder Tassilo, erreicht. Während Kern immer noch damit hadert, den gefährlichen Psychopathen nicht hinter Gittern gebracht zu haben, sieht dieser die Beziehung zwischen ihnen wesentlich geschäftlicher. Die Situation nutzend, bietet er Kern an, die Identität des Schläfenmöders zu verraten, allerdings nicht ohne eigene Bedingungen zu stellen. Eine prekäre Lage für den ehrgeizigen Ermittler, der wie gewohnt hart am Limit arbeitet und auch im privaten Bereich einige Kämpfe auszufechten hat.
"Der Todeszauberer" ist der zweite Fall des sympathischen Hauptkommissars Julius Kern, der sich auch diesmal wieder mit eine Menge alter Dämonen herumschlagen muss. Denn nicht nur der ehemalige Massenmörder Tassilo kommt ihm in die Quere und versteht es, sein Leben aus den Fugen zu bringen, auch die Beziehung zu seiner Frau Nathalie läuft nicht so, wie er es sich für die Zukunft erhofft hat. Hinzu kommen ein bestialischer Mörder und eine überaus attraktive Fallanalytikerin aus Bayern, die es mit viel weiblichem Charme versteht, den gut aussehenden Polizisten in eine missliche Situation zu bringen. Eine Mischung, die viel Abwechslung in das Geschehen bringt und es wunderbar schafft, spannend zu unterhalten.
Aber nicht nur der Plot ist dem Autor gut gelungen. Auch die Figuren, die er in seinem Thriller agieren lässt, erscheinen sehr wendungsreich und interessant. Vor allem der Schläfenmörder, dessen Lebensgeschichte von Beginn an sehr plastisch dargestellt wird, überrascht mit überaus prägenden Kindheitserlebnissen. Traumata, die seine Probleme verstehen lassen, seine Taten allerdings nicht rechtfertigen. Flüssig geschrieben und mit vielen glaubwürdig dargestellten Szenarien versehen, ist "Der Todeszauberer" ein Buch, das man nur schwer aus der Hand legen kann.
Allerdings ist es empfehlenswert, zunächst den ersten Teil mit dem Titel "Die Reinheit des Todes" zu lesen, in dem die Beziehung zwischen Julius Kern und dem vielfachen Mörder Tassilo während der Jagd nach dem Putzteufelmörder sein Anfang nimmt.
Fazit:
Ein wendungsreicher und intelligent konstruierter Thriller, der nahtlos an seinen Vorgänger anschließt und fesselnd zu unterhalten weiß.