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Im alten Oakley-Haus hat der Hausherr seine Frau mit einer Axt brutal ermordet und der Legende nach verschwand er danach und wurde nie mehr gesehen. Nur seine Axt hinterließ er am Tatort.
Viele Jahre später machen sich die fünf Jugendlichen Warren, Brad, Ryan, Lissy und Katie auf den Weg, um das Haus zu besuchen. Die jungen Männer wollen die Mädels beeindrucken, doch es läuft anders als geplant. Als Warren auf einmal die Stimme des alten Oakley vernimmt, überstürzen sich die Ereignisse und es fließt wieder Blut im verfluchten Haus ...
"Der Trip" ist die dritte Folge der noch jungen
Serie "MindNapping", welche dem Hörer Geschichten bietet, die mit seiner Wahrnehmung spielen.
Die Handlung ist erneut aus der Feder von Marcus Görner, der bereits den
Auftakt der Serie erfolgreich gestaltete. Der Hörer steigt gegen Ende des eigentlichen Abenteuers ein und erlebt dann in einer Rückblende, was wirklich geschah. Dabei überzeugen die Charaktere durch ihre Interaktion miteinander und die Handlung mit kurzweiligen, aber spannenden Elementen. Es gelingt eine lockere Atmosphäre zu erzeugen, in der der eine oder andere Seitenhieb gegen bekanntere Hörspiele gekonnt untergebracht wurde. Wer erinnert sich nicht an die Killerviren aus dem All, welche den Bankraub verschleiern sollten?
Während sich der Wahnsinn im Haus weiter zuspitzt, bleiben dem Hörer die Hintergründe der sich abspielenden Tragödie bis zum Schluss verborgen, um dann mit einer durchdachten und nachvollziehbaren Lösung zu punkten. Das Spiel mit den Gedanken des Hörers: Die Folge macht dem Motto der Serie alle Ehre.
Ebenfalls überzeugen können die Sprecher, welche für diese Folge engagiert wurden. Neben einem starken Reent Reins als Dr. Reading sind auch Daniel Welbat, Jannik Endemann, Tammo Kaulbarsch, Julia Fölster und Linn MacKenzie, welche die jugendlichen Protagonisten übernehmen, gut in Form und bereichern mit ihren Stimmen das Hörspiel. Nicht zu vergessen sind natürlich ein hochkarätiger Konrad Halver und auch das Gastspiel der Brüder Gosejohann hat seine Reize. Kurzum, die technische Seite der Serie ist auf einem guten Niveau mit passender Musik, guten Effekten (insbesondere den gelungenen Rückspul- und Stimmeffekten) und eben leistungsfähigen Sprechern.
Cover und Booklet bieten den gewohnten Umfang. Sprecher und Mitarbeiterlisten sind ansehnlich gestaltet und im Booklet findet sich nur eine kurze Passage zur Story und dem Engagement der Gosejohanns.
Insgesamt ist "Der Trip" eine Erfahrung wert. Die Handlung ist mitreißend und lädt zum genüsslichen Hören ein. Kurzweiliger (Jugend-)Horror mit einer teilweise kitschigen Portion Humor. Einlegen und mitfiebern.