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Anne und Philipp sind wieder unterwegs im Auftrag der Zauberer Merlin und Morgan. Bereits drei Künstlern haben sie dabei geholfen, deren Talent für die Menschheit verfügbar zu machen.
Nun müssen sie ihr ganzes Können bei einem vierten beweisen. Und so versetzt sie das magische Baumhaus in das London des 18. Jahrhunderts. Dort soll ein Schriftsteller leben, dessen Werke auch heute noch bei vielen Menschen berühmt sind. In feine Kleidung gehüllt und die Taschen voller Geld, ist es auch gar nicht so schwer, das Wohnhaus von Charles Dickens ausfindig zu machen. Schwieriger wird es schon, als sie dort Einlass begehren, der ihnen nicht gewährt wird.
Anne hat eine tolle Idee und die beiden Kinder tauschen schnell ihre guten Sachen gegen die abgetragenen Klamotten zweier anderer Kinder, die im Hause der Dickens die Kamine reinigen sollen. So gelingt es ihnen, in das Haus des Dichters zu kommen. Doch erwartet sie dort gleich eine doppelte Überraschung. Charles Dickens macht nicht den Eindruck Hilfe zu benötigen, ist er doch bereits reich und, da seine Werke überall gelesen werden, berühmt. Obendrein werden Ann und Philipp als Lügner erkannt und von der Haushälterin aus dem Haus gejagt.
Auf der Strasse schlägt ihnen plötzlich nur noch Verachtung entgegen, da sie ja nicht mehr wie feine Leute, sondern eher wie herumlungernde Bettler aussehen. Schließlich werden sie auch noch des Diebstahls bezichtigt und sollen von der Polizei in das Gefängnis geworfen werden. Nun brauchen Anne und Philipp Hilfe. Und die wollen sie ausgerechnet von dem Schriftsteller erhalten, dem sie eigentlich helfen sollen. Was zunächst wie eine verdrehte Welt scheint, erweist sich aber bald als Glücksgriff, als die beiden Kinder dem traurigen Geheimnis des erfolgreichen Künstlers auf die Spur kommen und damit ihrer eigentlichen Aufgabe ein Stück näher rücken.
Obwohl die Kinder zunächst nicht wissen, wie sie ihre Aufgabe bewältigen sollen, bekommt der Leser dabei aber einen kurzen Einblick in das Leben der damaligen Zeit. Zunächst haben Anne und Philipp Geld und verwandeln sich dann in arme Schlucker. So erfährt man, dass reiche Leute stets von jedem höflich behandelt werden und sich jeden erdenklichen Luxus gönnen können - während die armen Menschen nicht nur unter unmenschlichen Bedingungen für wenig Geld hart arbeiten müssen, sondern auch noch der rechtlichen Willkür anderer Menschen ausgesetzt sind.
Dabei bindet die Autorin sogar Szenen aus den Büchern Charles Dickens ein. So müssen sie beiden Kinder sich gegen die falsche Verleumdung als Diebe wehren und haben damit genauso wenige Chancen wie die Romanfigur des Oliver Twist. Schließlich wird das Motiv der dreifachen Geistererscheinung aus der Erzählung "Eine Weihnachtsgeschichte" aufgegriffen und im Buch verwendet. So bekommt der junge Leser bereits einen kleinen Einblick in das Schaffen des Schriftstellers. Die Spannung wird somit aufrecht erhalten und bis zum Schluss bleibt es offen, wie die Kinder dem Schriftsteller eigentlich helfen sollen.
Die Zeichnungen von Julia Knipping untermalen die Szenen sehr schön. Man kann einen Blick auf eine typische Londoner Gasse erhaschen oder Charles Dickens in seinem Arbeitszimmer über die Schultern schauen und vieles mehr.
Fazit: Ein erstes Kennenlernen des Schriftstellers Charles Dickens und auch seiner Erzählungen.