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 Reincarnations, Folge 2: Enthülle das Gestern

Wimmelbildspiel

Serie: Reincarnations, Folge 2
Verlag: Astragon

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton
Jane wird - gegen ihren Willen - von dem gewissenlosen Professor Weiner in die Psychiatrie eingewiesen, damit dieser sie zu Studienzwecken missbrauchen kann. Denn Jane ist keine normale Frau, sie hat eine enorme Begabung auf dem Feld der Reinkarnation. Aus der Anstalt versucht sie zu entkommen, indem sie sich selbst in ihren vorherigen Leben hilft, um so auch die Probleme in der Gegenwart zu bewältigen.

"Enthülle das Gestern" ist der zweite Teil der Wimmelbildserie "Reincarnations".

Story und Spieldesign

Der Spieler übernimmt die Kontrolle über Jane und versucht aus der Anstalt zu entfliehen. Dabei wird ihre Fähigkeit genutzt und sie springt mit dem Spieler in zwei ihrer vorherigen Leben zurück, um dort einen Mord aufzuklären und ihren Geliebten aus dem Kerker zu befreien. All das, um anschließend sich ihren Problemen in der Gegenwart zuzuwenden - der Anstalt.

Der Spieler bewegt sich durch drei gezeichnete Spielwelten: die Anstalt, ein altes Theater und Venedig. Hierbei müssen jeweils vorgegebene Aufgaben gelöst werden, ohne dass der Spieler viel Handlungsfreiraum besitzt. Hierbei kann jeweils durch das Klicken mit der Maus von "Bild" zu "Bild" gewechselt werden, ein freies Umherlaufen in den einzelnen Szenen ist nicht möglich.

Das Spiel verfügt über zwei Schwierigkeitsgrade. Hierbei kann sich der Spieler zwischen dem normalen und dem Expertenmodus entscheiden. Je nach Wahl verändern sich die Zeit der Fehlerklick"starre", die benötige Aufladezeit für Hinweise und die Anzahl der hervorgehobenen Objekte.

Das Spiel und die Wimmelbilder sind in einem ansprechenden Zeichenstil dargestellt. Thematisch angepasst an die jeweilige Spielwelt bieten sich so verträumte Blicke auf Venedig, dunkle Verliese oder eine unheimliche und verkommende Anstalt. Dabei sind einige Objekte auch noch ansehnlich animiert, wie beispielsweise fließendes Wasser, ein Bienenstock oder ein hungriger Hund.

Sprache und Musik

Das Spiel bietet keine Sprachausgabe, sondern nur deutsche Untertitel. Diese sind jederzeit gut lesbar und sauber in das Spiel integriert. Sämtliche Aufgaben sind daher nur in Textform zu erhalten.
Musik und Effekte erzeugen dezent eine gelungene Atmosphäre. Von beklemmenden Räumen in der Anstalt bis zu romantischen Grammophonklängen in der Gondolierenstadt wird eine situationsgerechte Hintergrunduntermalung erzeugt.

Wimmelbilder und Minispiele

Die Wimmelbilder bieten zwei Suchrubriken. Weiß dargestellte Begriffe sind ohne weitere Aktionen auffindbar. Gelb aufgelistete Objekte hingegen können nur nach einer Aktion gefunden werden. Beispielsweise wird ein leeres Papier gesucht, welches durch den Einsatz des Radiergummis "erzeugt" werden kann. Oder Sie brauchen ein Ei, sehen aber nur ein Huhn ...

Die eingebauten Minispiele sind abwechslungsreich und unterhaltsam aufgebaut. Ob Puzzle-, Schiebe-, oder Rätselspiel, das Verhältnis von Schwierigkeitsgrad und Zeitvertreib ist angemessen. Wem ein Rätsel zu schwer erscheint, steht die Möglichkeit offen, selbiges - nach Ablauf einer gewissen Wartezeit - zu überspringen.

Kritik

Ehrlich gesagt ist das Spiel gelungen, aber die Handlung hinterlässt einige offene Fragen. Gerade in Bezug auf Sinn und Zusammenhang vermag die Story keine befriedigenden Antworten zu liefern. So sollen beispielsweise die beiden Ausflüge in die Vergangenheit auch bei der Flucht helfen. Jedoch sind die Ereignisse dieser Geschichten völlig irrelevant, da alles zum Ausbruch Benötigte bereits vorhanden ist.

Der Adventurepart dieses Spieles hält sich stark in Grenzen, gerade auch in Relation zu anderen Spielen dieses Genres. Der Spieler wird mehr oder weniger nur von Rätsel zu Rätsel geschickt, ohne sich wirklich selbst Gedanken um Problemlösungen machen zu müssen. Zum Beispiel benötigt der Spieler explizit einen Sack, um etwas abzudecken und findet selbigen in zeitlicher Nähe. In anderen Spielen ist dieser Schwierigkeitsgrad deutlich höher angesetzt. Auch die Verwaltung des Inventars trägt seinen Teil dazu bei, dass der Grad der Herausforderung sehr überschaubar bleibt, da nur wenige Objekte jeweils zeitgleich dort vorhanden sind und sich diese nach der Benutzung sofort ausblenden.

Die Wimmelbilder sind liebevoll gestaltet und bieten durch die beiden Aufgabentypen eine abwechslungsreiche Spielgestaltung. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei allerdings recht gering angesetzt. Selbst unerfahrene Spieler werden schnell die meisten Gegenstände ohne Hilfe finden.
Schön ist hierbei jedoch die Vielzahl an unterschiedlichen Wimmelbildszenen, kein einziges Bild wird doppelt gespielt. Bei der großen Anzahl an Wimmelbildern ist das durchaus eine erwähnenswerte, positive Eigenschaft. In Kombination mit der interessanten Gestaltung der gelben Objekte, überzeugen die Wimmelszenen vollends.

Bei den Minispielen fehlt eindeutig eine Anleitung zu dem jeweiligen Rätsel. Einige Aufgaben sind nicht intuitiv verständlich. Teilweise gehört dies wohl auch zum Schwierigkeitsgrad dazu, allerdings sollte dem Spieler schon klar sein, was überhaupt von ihm verlangt wird. Beispielsweise die Glühwürmchen-Aufgabe, bei der das größte Problem wohl das Erraten der Steuerung ist.
Im Prinzip bietet das Spiel drei kleine Abenteuer, wobei die Ausflüge in die Vergangenheit doch deutlich länger ausfallen als die eigentlichen Geschehnisse. Gute sechs Stunden Spielspaß sind garantiert, selbst bei vorhandenen Kenntnissen in diesem Genre. Anfänger werden länger Spaß haben.

Insgesamt ist "Enthülle das Gestern" ein gelungenes Wimmelbildspiel. Die Handlung hat zwar einige Ecken und Kanten, bietet dem Spieler dafür jedoch eine - für Wimmelbildverhältnisse - recht lange Spielzeit in drei Themenwelten. Die Grafik ist ansehnlich und auch die Wimmelbilder beziehungsweise Minispiele laden zum Rätseln ein. Für unter zehn Euro ein günstiger und zu empfehlender Spielspaß.

Nicolas Gehling



CD-ROM | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 8. Juni 2011 | FSK: 0 | PC | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Windows XP (SP3)/Vista/7
Prozessor mit 800 MHz
512 MB Arbeitsspeicher
173 MB Festplattenspeicher

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