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Unruhe herrscht im königlichen Hause - die Schwangerschaft von Annwyl, der Blutkönigin, zehrt die brutale Kriegerin aus; ein Mensch ist eben nicht dafür gemacht, Drachenzwillinge auszutragen...
Gerade deswegen braucht Annwyl jeden Verbündeten, den sie bekommen kann, und da kommt ihr der Brief der Bestie aus den Nordlanden gerade recht, zumal sie Informationen verheißt, die das Leben der Königin und ihrer Kinder retten können. Um ein Bündnis mit der Reinhold-Sippe zu schließen, schickt Annwyl ihren Drachenschwager Gwenvael aus, den Schönling.
Doch in den Nordlanden angekommen, entpuppt sich die Bestie als Frau, eine unscheinbare Frau mit eiskalten Augen und messerscharfem Verstand, gänzlich unbeeindruckt von Gwenvaels Schönheit. Doch Gwenvael wäre nicht Gwenvael, wenn er nicht versuchen würde, Dagmar mit seinem Charme zu betören. Schnell muss Gwenvael jedoch feststellen, dass nicht er das Spiel beherrscht - sondern Dagmar, und dass sie ihn für ihre Zwecke benutzt. Trotzdem bremst Gwenvael sie nicht, denn eigentlich will Dagmar nur frei sein und ernst genommen werden - etwas, was Gwenvael nur zu gut versteht, und plötzlich ist zwischen ihnen etwas, was sie tief verbindet ...
"Dragon Touch" ist der dritte Roman der Reihe "Dragon Kin" von G. A. Aiken.
Nach Fearghus und Briec nimmt Autorin G. A. Aiken nun den goldenen Drachen Gwenvael, den Schönling der königlichen Drachenfamilie, in den Fokus. Doch der Einstieg in das Buch findet über schon altbekannte Figuren statt - aus der Rahmenhandlung, die die bisherigen Bücher verbindet. Figur Annwyl, durch ihre Schwangerschaft geschwächt, braucht Verbündete; die Nordländer kommen ihr da gerade recht und Gwenvael soll die Verhandlungen führen.
Dem bekannten Schema der Reihe folgend, trifft auch Gwenvael auf eine Frau, die ihn bis ins Mark trifft - Dagmar, die Bestie. Ebenso wie die anderen weiblichen menschlichen Figuren, denen die Drachenmänner bisher begegneten, ist Dagmar eine außergewöhnliche Frau, verkannt von ihrer Familie, in der Frauen Kinder gebären und den Haushalt führen - doch Dagmar ist zu clever für solch ein Leben. Kein Wunder also, dass dieser Band wieder einmal vor Erotik nur so knistert, denn die Drachen dieser Familie scheinen sich auf zwei Sachen ganz besonders zu verstehen - Sex und Krieg. Daher gehen aber auch mit der Erotik immer Brutalität und Blutrünstigkeit einher, die ein spannungsgeladenes Gleichgewicht schaffen und den Leser mit der ständigen Frage konfrontieren - töten sie sich oder lieben sie sich gleich?
Trotz der Fixierung auf Gwenvael und Dagmar vergisst die Autorin die Rahmenhandlung nicht, wie man schon an der Eröffnung sieht. Und tatsächlich kommt diese Rahmenhandlung ein ganzes Stück weiter: Bedrohungen werden abgewendet, Geheimnisse gelüftet und eine große Schlacht bahnt sich am Horizont an - genau nach dem Geschmack ihrer Drachenfiguren.
Damit reiht sich "Dragon Touch" bestens in die Reihe ein und macht Lust auf mehr; und mehr bietet "Dragon Fire", der im November 2011 erscheint.