Edward Bloom ist ein Mensch, den man einfach mögen muss. Er ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler und Unterhalter, stets weiß er zu allen möglichen Begebenheiten, etwas zu erzählen. Seinem Sohn Will allerdings ist das nicht sehr recht. Er möchte seinen Vater kennen lernen, nicht dessen fantasievolle Maskerade. So zerbricht das Band zwischen Vater und Sohn, und Will wendet sich von seinem Vater ab. Erst, als Edward schwer erkrankt, kommt es dazu, dass die beiden wieder miteinander sprechen.
Will und seine Frau kehren zurück in das Haus seiner Eltern, um Edward in der schweren Zeit beizustehen. Seinem todkranken Vater zuliebe akzeptiert Will dessen angeblich wahre Erzählungen aus seiner Vergangenheit: Darin geht es um Hexen mit Glasaugen, die einem den Tod voraussagen, hungrige Riesen, verborgene idyllische Städte in verwunschenen Wäldern, einen Werwolf in einem Zirkus, ein riesiges Narzissenfeld, das er über Nacht angelegt hat, um das Herz seiner Liebsten zu gewinnen, hilfsbereite siamesische Zwillinge im Zweiten Weltkrieg, riesige Fische, die sich nur mit Eheringen fangen lassen, und dergleichen Unglaubliches mehr. Will lauscht diesen Geschichten wie so oft, aber diesmal unternimmt er Nachforschungen, um herauszufinden, wo das Körnchen Wahrheit in den Erzählungen seines Vaters steckt.

Tim Burton ist mit Filmen wie "Edward mit den Scherenhänden", "Mars Attacks!" oder auch "Sleepy Hollow" bekannt geworden, die sich allesamt durch fantasievolle, beinahe märchenhafte Optik und grotesk-tragikomische Geschichten auszeichnen. Und auch diesmal wieder entführt der Regisseur die Zuschauer in eine bunte, bildgewaltige Welt, die vor allem durch die zahllosen charmanten Details besticht und niemals langweilig wird. Alle Geschichten, die Edward, liebenswert gespielt von Albert Finney, erzählt, sind harmonisch in die Rahmenhandlung eingebettet und wirken zu keiner Zeit passend konstruiert.
Wunderschöne Dialoge, gespickt voller Witz und Poesie, werden von einem herrlich aufgelegten Ensemble dargebracht. Die Rollen sind bis in die hochkarätig besetzten Nebenrollen - beispielsweise Danny DeVito als Zirkusdirektor oder Steve Buscemi als Schriftsteller - perfekt besetzt. Allerdings stiehlt Ewan McGregor als junger Edward allen die Schau: Mit kindlich naivem Lächeln erkundet der Schauspieler die Welt der Fantasie in Edwards Erinnerungen und trägt den Hauptteil des Films mit solcher Spielfreude, dass es ein Genuss ist, ihm zuzusehen.

Wo der Film in den komischen und fantasievollen Elementen glänzen kann, da lässt er auch in den tragischen Momenten nicht nach. Gefühlvoll wird das zerrüttete Verhältnis zwischen Vater und Sohn dargestellt. Auch wenn diesem Teil der Geschichte weniger Platz zu Gunsten der zauberhaften Fantasiewelt Edwards eingeräumt wird, sind die Szenen doch umso intensiver. Kleine Gesten und wenige, aber gut durchdachte Dialoge sagen mehr über den Seelenzustand der Charaktere aus, als es klischeehafte lange Diskussionen getan hätten.

Nicht umsonst bekam "Big Fish" vier Nominierungen für den Golden Globe sowie eine Oscar-Nominierung für die Musik, die von Danny Elfman stammt. Mit diesem arbeitete Burton in nahezu jedem seiner Filme erfolgreich zusammen, und diese Harmonie schlägt sich im Film nieder. Die Musik ist völlig abgestimmt auf die farbenfrohen Bilder und trägt zum Gelingen dieses Films maßgeblich bei. Die Extras der vorliegenden DVD beschränken sich derweil auf einen Kommentar des Regisseurs selbst, einiges Wissenswertes über die Charaktere und die Arbeit am Film sowie ein Quiz über Tim Burton.

Specials der DVD:
- Regiekommentar
- Filmdokumentationen über die Filmcharaktere und die Arbeit der Filmemacher
- Wissenswertes über Tim Burton
- Quiz
- Trailer