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Nach dem grausamen Tod seiner Familie hat Nathan Stiedowe nur noch ein Ziel: Er möchte als bester Serienkiller der Welt in die Geschichte eingehen und beweisen, dass es ihm gelingt, in diesem Genre perfekt zu sein. Um sein ungewöhnliches Vorhaben in die Tat umzusetzen, trainiert der ehemalige Journalist seinen Körper, studiert die Taten bekannter Serienmörder und erforscht deren Fehler. Analysen, die ihm helfen sollen, berühmte Verbrechen noch einmal zu verüben. Diesmal allerdings, ohne Spuren zu hinterlassen.
Es ist ein entsetzlicher Anblick, der sich der FBI-Agentin Dana Whitestone bietet, als sie zu einem Tatort des "Cleveland-Slashers" gerufen wird. Der gerissene Killer, auf dessen Konto bereits vier überaus grausame Morde gehen, hat erneut zugeschlagen. Wieder ist es ein kleines Mädchen, dessen aufgeschlitzter Körper inmitten einer riesigen Blutlache liegt. Die Hände über dem Kopf aneinander geschoben und mit Beinen, die weit zur Seite gespreizt sind, erinnert ihr Leib an einen Hampelmann. Ein Grund mehr für die Ermittler alles zu geben, um den brutalen Mörder zur Strecke zu bringen.
Doch wie bei den vier anderen Morden lassen sich am Tatort keine Spuren finden. Und so erscheint es schon fast wie ein Glückstreffer, als während der Obduktion des toten Mädchens kleine Plastikbuchstaben in ihrem Bauchraum freigelegt werden. Teile einer Botschaft, die belegen, dass der Slasher noch lange nicht am Ziel seiner grausamen Mission angekommen ist. Im Gegenteil. Denn mit der Entschlüsselung dieser wird unmissverständlich klar, dass die gefundenen Mädchen lediglich zu einer ersten Mordserie gehören, mit der der Killer auf sich aufmerksam machen wollte. Erst jetzt will er seine eigentlichen Verbrechen begehen und im Mittelpunkt dieser steht, wie sollte es anders sein, die FBI-Agentin Dana Whitestone.
"Töte mich" ist das Debüt des amerikanischen Journalisten Jon Osborne, dem es mit einem gut durchdachten und gekonnt umgesetzten Plot gelungen ist, einen dramatischen Thriller zu inszenieren. Zartbesaiteten Gemütern allerdings sei an dieser Stelle eine eindringliche Warnung ausgesprochen. Denn wie viele seiner Kollegen aus diesem Genre scheut sich auch Jon Osborne nicht, grausame Tatort-Details schonungslos zu offenbaren. Schon allein deshalb ist die gelungene Mordserie eines ehrgeizigen Killers nur den Hörern zu empfehlen, die auch nach einer überaus blutigen Lektüre alptraumfrei schlafen können.
Die Handlung des Thrillers wird aus zwei Perspektiven heraus erzählt. So kann der Hörer zum einen den Killer selbst verfolgen, der bereits als Kind ein Sonderling war und seinen Morden eine akribische Planung voranstellt. Zum anderen begleitet er eine junge und ehrgeizige FBI-Agentin bei ihren Bemühungen, einen besonders grausamen Serienmörder zu stoppen. Zwei Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, deren Motivation und Gefühle aber derart nachvollziehbar geschildert werden, dass der Hörer sie förmlich vor sich sieht.
Aber nicht nur die Charakterisierung der Hauptprotagonisten ist dem Autor Jon Osborne gut gelungen, auch die Abfolge der Handlungen präsentiert sich als wendungsreich und interessant und trägt mit ihrer greifbaren Schilderung dazu bei, dass der Thriller unweigerlich fesselt. Mit viel Gefühl und gekonnt gesetzten Nuancen von Nicole Engeln gelesen, ist "Töte mich" ein Hörbuch, das von der ersten bis zur letzten Minute Hochspannung verspricht.
Fazit:
Eine klare Empfehlung für alle Thriller-Fans!
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.