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Remakes asiatischer Filme kennt man vor allem aus den USA, wo in den letzten Jahren besonders Horrorfilme fast wie am Fließband verwurstet wurden. Doch auch in Russland scheint das Prinzip auf Gegenliebe zu stoßen: Anders Banke ("Frostbite") adaptierte Johnnie Tos Erfolg "Breaking News" zu einem Medienthriller der russischen Art. Das Ergebnis, das auf den Namen "Newsmakers" hört und hierzulande von
Schröder Media vertrieben wird, kann sich durchaus sehen lassen.
Der Film spielt im Moskau unserer Tage. Dort geht die Beschattung einer Verbrecherbande gewaltig schief - plötzlich fliegen Kugeln und Raketen, Autos explodieren, Menschen sterben, Polizisten werden gedemütigt. Als das Desaster für die Moskauer Cops kurz darauf über alle Kanäle flimmert, entschließen sich die Verantwortlichen zu einem unkonventionellen Gegenschlag: Um die Polizeikräfte wieder in ein positives Licht zu rücken, sollen die Gangster in einer live im Fernsehen ausgestrahlten Reality-Show dingfest gemacht werden. Als die Gesuchten in einem riesigen Apartmentkomplex gesichtet werden, kann die Jagd beginnen. Kameras an ... und Action!
In den vergangenen Jahren zeigten Großproduktionen wie "Apocalypse Code" bereits eindrucksvoll, dass man russische Filme zumindest auf der Action-Weltbühne als ernstzunehmende Kraft betrachten darf. Wie viel Geld und handwerkliches Können auch in "Newsmakers" geflossen ist, lässt sich gut an der bleihaltigen Anfangssequenz erkennen, in der ein Moskauer Stadtviertel zum Schauplatz einer dynamisch inszenierten und klasse gefilmten Schießerei wird. Doch auch danach gefällt der Thriller mit einer wohldosierten Mischung aus brachialer Action und provokanter Mediensatire, immer wieder durchsetzt von feinen Anflügen von Humor.
Weniger überzeugend ist dagegen das etwas unausgegoren wirkende Drehbuch, das beispielsweise den zu Beginn als Hauptcharakter eingeführten Cop Smirnov streckenweise zu sehr unter den Tisch fallen lässt. Trotzdem bleibt "Newsmakers" bis zum Ende sehenswert und spannend, was nicht zuletzt den starken Darstellern und den immer wieder eingestreuten Wendungen geschuldet ist. Ein kleiner Wermutstropfen ist die deutsche Synchronisation, die leider - wie so oft bei russischen Produktionen - gelegentlich mit albernen Sprüchen und blechernem Sound nervt.
Die DVD von
Schröder Media gibt sich, abgesehen von der oben erwähnten deutschen Tonspur, technisch keine Blöße: Das Bild ist knackscharf und erfreut das Auge mit natürlich wirkenden Farben, die den realistischen Touch des Films unterstreichen. Das Bonusmaterial kann man sich jedoch größtenteils schenken, da das einzig nennenswerte Extra, ein längeres Making of, nur auf Russisch ohne Untertitel dargeboten wird. Das, liebe Verantwortliche von
Schröder Media, kann ja wohl nur ein Scherz sein!