Um sich an der Schönheit der wilden Landschaften Südenglands zu erfreuen, muss man keineswegs Fan von Rosamunde Pilcher-Verfilmungen werden, deren leichte Familien- und Liebesromane in dieser Region angesiedelt sind. Mit dem Weingarten-Kalender "Südengland 2012" lässt sich eine Fotoreise in die urwüchsige Gegend unternehmen. Jeden Monat zeigt sich Südengland hier von seiner besten Seite.

Zwölf Fotografien Adam Burtons präsentieren sich in diesem großformatigen Wandkalender mit den Maßen 55,5 x 45,5 cm. Bilder von Devon, Cornwall, Dorset, Wiltshire, Somerset und Hampshire sind den Jahreszeiten der Kalenderblätter entsprechend ausgewählt worden und strahlen den Betrachter voller Farbenpracht an. Das auf weißem Hintergrund unter den Fotografien angeordnete Kalenderarium ist fast minimalistisch, so sind die Wochentage jeweils nur mit zwei Buchstaben abgekürzt, das allerdings dreisprachig in Deutsch, Englisch und Französisch. Auch Feiertage sind in den genannten Sprachen benannt. Fettgedruckte Ziffern stehen für Sonntage und bundesweite Feiertage; kleinere Ziffern leiten weiterhin die jeweilige Kalenderwoche mit ihrer Nummer ein. Jedes Foto ist mit seinem Titel, dem Motiv und der Gegend untertitelt und von einem weißen Passepartout eingerahmt.

Schon das Titelblatt kann jeden, dem dieser Kalender über den Weg läuft, mit seinem wilden Charme sofort einnehmen. Auch wer bisher kein Südengland-Fan war, könnte hier dem Landstrich verfallen. Adam Burton gilt als einer der führenden Landschaftsfotografen Großbritanniens. Nachdem er auf fünf Kontinenten fotografiert hat, widmet er sich nun mit Leidenschaft im Besonderen den Regionen Südwestenglands. Und Burtons Können spiegelt sich auch in allen Aufnahmen wider, die für diesen Kalender ausgewählt wurden. Üppig grüne Flusslandschaften, wilde Küsten und mystische Stätten sind hier aus ungewöhnlichen Blickwinkeln in atemberaubenden Farbkulissen, wie sie nur die Natur selbst bietet, eingefangen. Ob die Natur dort tatsächlich noch so unbedarft einfach "sie selbst" sein darf, kann wohl nur herausfinden, wer sich persönlich auf den Weg dorthin macht. Alle anderen können einfach die Idylle Monat für Monat in Burtons Bildern genießen.

Angenehm zurückhaltend zeigt sich das unten am Rand platzierte Kalendarium, so bleiben die Kunstwerke im Vordergrund und die Pracht wird nicht durch aufdringliche Informationen gestört, die man hier gar nicht haben will. Ein Kalender wie dieser lebt von seinen Bildern; dass auf ihm außerdem die Tage des Jahres abgelesen werden können, ist zwar sehr praktisch, aber nicht die Hauptsache. Der Mangel an kalendarischen Details wie beispielsweise Mondphasen oder Namenstagen ist hier als sehr positiv und erfreulich anzusehen.

Vorne ist der Kalender durch eine transparente Kunststofffolie geschützt, hinter der Dezember-Kalenderseite findet sich eine sehr starke Papprückwand. Der Kalender erhält dadurch eine sehr hohe Stabilität und kann so wunderbar auch schon jetzt gekauft und dann bis zur eigentlichen Benutzung gelagert werden. Mithilfe seiner weißen Spiralbindung könnte er natürlich aber auch schon jetzt aufgehängt werden, das Titelbild ist schließlich viel zu schön, um es irgendwo zu verstecken.

Einen Blick auf einige Kalenderseiten bietet der Verlag Weingarten auf seiner Webseite: Blick in den Kalender.