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 Die unendliche Geschichte


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Bildqualität
Extras
Gefühl
Spannung
Ton


Der junge Bastian hat es nicht leicht im Leben: Seine Mutter ist gestorben, sein ordnungsliebender Vater stellt hohe Erwartungen an ihn, und ein paar Jungs aus seiner Klasse ärgern ihn, wo sie nur können. Eines Morgens stellen seine Kameraden ihm wieder nach. Auf seiner Flucht versteckt sich Bastian in einem kleinen Buchladen; der Besitzer zeigt sich nicht sehr erfreut über die Anwesenheit des Jungen, erzählt ihm aber trotzdem von einem mysteriösen Buch mit dem Titel "Die unendliche Geschichte". Bastian, der sich für sein Leben gerne von Büchern in fremde Welten entführen lässt, kann nicht widerstehen. Vor lauter Neugier stibitzt er das Buch, als der Ladeninhaber nicht aufpasst, und macht es sich damit auf dem Dachboden seiner Schule bequem. Schnell wird er hineingezogen in die Geschichte des Landes Phantásien, das von einer dunklen Bedrohung, dem Nichts, heimgesucht wird. Bastian liest von Atréju, einem jungen Krieger, der das Land vor dem Untergang retten soll, und begleitet ihn in seiner Fantasie auf der abenteuerlichen Suche nach Hilfe. Zwerge und Rennschnecken, Nachtalben und riesige Fledermäuse, Steinbeißer und Glücksdrachen begegnen den beiden, bis sie tatsächlich dem Nichts gegenüberstehen. Und Bastian wird klar, dass er eine wesentlich größere Rolle einnimmt als nur die des faszinierten Beobachters ...


Ein Fantasy-Film, und dazu noch eine deutsche Produktion, kann das was werden? Es kann! Wolfgang Petersen präsentiert uns eine wundervolle Welt der Fantasie. Mit einem Gesamtbudget von etwa 25 Millionen Euro kann "Die unendliche Geschichte" auch als eine der teuersten deutschen Filmproduktionen bezeichnet werden. Aber jeder Cent war es wert, denn der Film muss sich nicht vor internationaler Konkurrenz verstecken. Besonders hervorzuheben ist dabei die Adaption des Buches. Petersen bemühte sich, möglichst viel eins zu eins zu übernehmen; teilweise zieht sich diese Werktreue bis in die Dialoge hinein.

Mit einem guten Gespür wurden die Darsteller ausgewählt: Oliver (Bastian), Hathaway (Atréju) und Stronach (die Kindliche Kaiserin) leben ihre Rollen und tragen diesen Film so sicher, als seien sie bereits lange Jahre im Geschäft. Es ist kaum zu glauben, dass keiner der drei im Filmbusiness richtig Fuß fassen konnte, mehr als Serienauftritte und kleine Filmrollen kam nicht heraus - der Fluch der meisten Kinderstars.

Für das Jahr 1984 lassen sich auch die Effekte sehen. Geschickt hantiert Petersen mit modernen Computereffekten und optischen Täuschungen und entrollt vor dem Zuschauer eine spannende Geschichte, die einen unweigerlich in ihren Bann zieht. Immer wieder lernt man neue, faszinierende Figuren kennen, immer wieder ist man von der Ausstattung und Szenerie begeistert, die sich vielfältig und mit viel Liebe zum Detail darbietet.

So wunderbar und fantasievoll dieser tolle Film ist, so schwach präsentiert sich hingegen die DVD. Sind Bild und Ton noch von guter Qualität, zeigen sich die Extras von der schlechtesten Seite, angefangen beim nett anzuschauenden, aber doch lieblosen Menü. Außer der amerikanischen Kinofassung - die übrigens fast zehn Minuten kürzer ist als die deutsche - gibt es lediglich die üblichen Elemente wie Kapitel- und Sprachauswahl. Das ist eindeutig zu wenig für einen der teuersten, nicht zu vergessen erfolgreichsten deutschen (Nachkriegs-)Filme aller Zeiten.

Specials der DVD:
- die volle US-amerikanische Kinofassung

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2002 | FSK: 6 | ISBN: B00006YX6F | Laufzeit: 98 Minuten | Preis: 14,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch für Hörgeschädigte | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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