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 Einführung in die Soziologie


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Soziologie hat als Wissenschaft einen ambivalenten Ruf. Auf der einen Seite finden viele ihre Themen und Ergebnisse interessant, betreffen sie doch jeden Menschen. Auf der anderen Seite schrecken ihre fast schon naturwissenschaftlich anmutende empirische Methodik oder ihre Theorielastigkeit oftmals ab, sich tiefergehend mit ihr zu beschäftigen.

Oliver Dimbath, Professor für Soziologie an der Universität Augsburg will mit seiner "Einführung in die Soziologie" die Methodiken, vor allem aber die Theorien der Soziologie leicht verständlich machen. Das 339-seitige Büchlein gibt einen systematischen Überblick über das Fach, ohne dabei einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, vielmehr will es Interesse wecken, selbstständig weiter zu lesen.

Das Buch ist in 13 Kapitel eingeteilt. Dabei bewegt sich der Autor von Kapitel zu Kapitel von der Mikroebene über die Mesoebene zur Makroebene. Das bedeutet, das in den ersten Abschnitten Theorien der Soziologie behandelt werden, die vor allem beim Individuum ansetzen, während es in den späteren mehr und mehr um Theorien geht, die das "große Ganze", also Strukturen, Systeme und ähnliches, in den Fokus nehmen. Im letzten Kapitel werden Theorien behandelt, die sich nicht ohne Weiteres in diese Systematik einordnen lassen oder eine Symbiose aus Mikro- und Makrotheorien bilden.

Der Band endet mit einem Literaturverzeichnis sowie mit einem Sach- und Personenregister.

Oliver Dimbath hat eine vergleichsweise einfach zu lesende und sehr klar strukturierte Einführung in die Soziologie geschrieben. Es ist nicht leicht, die vielen Theorien der Sozialwissenschaften in einer sinnvollen Reihenfolge darzustellen. Die Entscheidung, sie nicht etwa in ihrer chronologischen Entstehungsgeschichte anzuordnen, sondern systematisch entlang der Achse mikro-makro-Theorien ist sicher richtig gewesen, da durch sie ein roter Faden entsteht, der das Verständnis sehr erleichtert.

Die Verständlichkeit der einzelnen Kapitel ist sehr schwankend. Das liegt nicht zuletzt an den dargestellten Theorien und sicher auch am Vorwissen und den Vorlieben des Lesers. Kaum ein Leser wird alle Theorien gleichermaßen interessant und verständlich finden. Dennoch merkt der Leser an der schwankenden Verständlichkeit sicher auch die Präferenzen des Autors. Insgesamt gehört diese Einführung allerdings zu den verständlicheren auf dem Markt.

Hervorzuheben ist auch die Bemühung des Autors, die Bedeutung des kritischen Denkens in der Soziologie hervorzuheben. Soziologie ist immer auch der Versuch durch Erkenntnis oder Aufklärung die Gesellschaft nachhaltig zu verbessern. Damit verortet der Autor die Soziologie in ihrer gesamtgesellschaftlichen Funktion und gibt ihr einen positiven Sinn. Auch das ist wichtig für eine Einführung: Zu wissen, welchen Zweck der Gegenstand der Einführung hat.

Einzig vorzuwerfen wäre dem Autor, dass er zu häufig mit zu leichten Vergleichen und einer alltäglichen Sprache versucht, die Einführung leicht verständlich zu machen. Damit geht dem Text an vielen Stellen die wissenschaftliche Genauigkeit verloren. Dennoch ist diese Einführung gelungen und jedem zu empfehlen, der sich einen ersten Überblick über soziologische Theorien verschaffen will.

Andreas Schmidt



Taschenbuch | Erschienen: 11. Mai 2011 | ISBN: 978-3825234638 | Preis: 19,90 Euro | 339 Seiten | Sprache: Deutsch

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