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Der Feuerwehrmann Anthony liebt seine Verlobte Amy über alles. Sie ist seine Seelengefährtin und die anstehende Hochzeit wird von beiden sehnlich erwartet. Bei einer feuchtfröhlichen Junggesellenabschiedsfeier pflanzen seine Kollegen von der Feuerwache ihm jedoch eine fixe Idee in den Kopf, die er fortan nicht mehr los wird: Vor dem Gang zum Traualtar soll er sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen, bevor es für immer zu spät ist – Sex mit Amy und einer anderen Frau! Vielleicht sogar mit der attraktiven Lesbe Michelle, die gleich gegenüber wohnt.
Kein Wunder, dass Amy aus allen Wolken fällt und von der Idee alles andere als begeistert ist. Da Anthony jedoch keine Ruhe gibt, greift sie in die Trickkiste. Sie verspricht ihrem zukünftigen Göttergatten, dass sie ihm seinen Wunsch erfüllt – wenn er im Gegensatz mit ihr und einem anderen Mann die Nacht verbringt. Ein Opfer ist auch schnell gefunden, schwärmt ihr schüchterner Nachbar Victor doch schon lange recht offensichtlich von Anthony. Amy ist sich sicher, dass ihr Liebster – ein echter Macho – sich niemals auf diesen Deal einlassen wird. Umso geschockter ist sie, als Anthony sich dazu bereit erklärt, Victor bei einem gemeinsamen Besuch in der lokalen Schwulenbar näher kennen zu lernen: der Beginn einer Serie chaotischer Missverständnisse, sexueller Verwirrungen und neuer Erfahrungen für alle Beteiligten.
"Just One Time" hat zwar bereits einige Jahre auf dem Buckel – entstanden ist der Film 1999 -, die abstruse Liebeskomödie zündet aber auch noch heute. Eigentlich erstaunlich, dass der Film erst jetzt, über zehn Jahre später, hierzulande auf DVD erscheint – und leider nur im englischen Original mit anwählbaren deutschen Untertiteln. Vom bonbonbunten Cover sollte man sich nicht abschrecken lassen: Lane Janger, der nicht nur für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet, sondern auch die männliche Hauptrolle spielt, hat ein wirklich witziges Date-Movie geschaffen, das rund eineinhalb Stunden gut unterhält und nicht nur auf ein schwules oder lesbisches Publikum zugeschnitten ist. Gerade durch die Konzentration auf die Liebesbeziehung von Anthony und Amy funktioniert der Film sowohl als Mainstream- als auch als Queer-Cinema, ganz ähnlich wie die deutsche Filmkomödie "Echte Kerle" aus dem Jahr 1996.
Zu abgedreht wird es Gott sei Dank nie. Dafür sorgt auch die Tatsache, dass sich "Just One Time" bei allem Klamauk mit Themen wie Liebe, Treue, Partnerschaft, Ehrlichkeit und Freundschaft zwar augenzwinkernd, aber auch ernsthaft auseinander setzt.
Wie bei Independent-Produktionen üblich, muss "Just One Time" natürlich mit einem beschränkten Budget auskommen. Deshalb wirkt der Streifen in vielerlei Hinsicht auch eher wie ein TV-Film als eine Kinoproduktion. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, denn der Streifen unterhält – und darauf kommt es schlussendlich an. Die Darsteller machen ihre Sachen gut; vor allem Joelle Carter als Amy überzeugt. Lane Janger (Anthony) hingegen hat offenbar mehr Talent fürs Drehbuchschreiben und Regieführen als fürs Schauspielern. In der Nebenrolle als lesbische Nachbarin Michelle glänzt Jennifer Esposito, die Serienfans u. U. als Andrea aus "Samatha Who?" kennen.
Und auch wenn zum Schluss vielleicht zu viele Töpfe ihren Deckel gefunden haben, so hat man nach den 91 Filmminuten, die wie im Flug vergangen sind, doch das befriedigende Gefühl, wirklich gut unterhalten worden zu sein. "Just One Time" ist eine Sorte Film, von der es ruhig mehr geben dürfte!
Bilder © by PRO-FUN MEDIA