Den Engländern sollte auch das gelingen, was den Spaniern bereits glückte. Nichts Geringeres als die Umseglung der Welt. Zu diesem Vorhaben machte sich der Seefahrer Francis Drake im Jahre 1577 auf. Das genaue Ziel seiner Reise ist zwar immer noch nicht wirklich geklärt, doch wurde dieses abenteuerliche Unternehmen zu einem grandiosen finanziellen Erfolg, denn nach der Umschiffung Südamerikas plünderte Drake viele spanische Kolonien im Pazifischen Ozean aus. Am spektakulärsten ist wohl die Erbeutung eines gewaltigen Schatzes, den das damals wehrhafteste Schiff der spanischen Flotte mit sich führte. Das Schiff mit dem Namen "Nuestra Señora de la Concepción" war berühmt für seine vielen Kanonen, die es an Bord hatte, weswegen man es auch "Cacafuego" (das heißt Feuerspucker) nannte. Ausgerechnet dieses stolze Schiff wurde aber Opfer des tollkühnen englischen Freibeuters. Nur fragt sich, wie er das angestellt hat. Auch die drei Zeitdetektive Kim, Leon und Julian stellen sich genau diese Frage. Somit ist der erste Schritt getan und der zweite führt die drei Freunde gemeinsam mit der mysteriösen Katze Kija in den unheimlichen Raum Tempus, durch den sie an Bord des Schiffes von Francis Drake gehen und sich in seinen Dienst begeben. Schließlich müssen sie nicht lange auf das Abenteuer warten. Denn Drake hat schon ernsthaft den Überfall auf das spanische Kriegsschiff geplant. Doch dann häufen sich die kleinen Missgeschicke, die das Unternehmen immer wieder verzögern. Die Kinder haben schnell die Lösung gefunden. Ein Verräter ist an Bord, der den Spaniern Informationen zukommen lässt. Wenn dies aber so wäre, wäre das Leben aller in Gefahr. Denn die Spanier würden nicht zögern, das englische Kaperschiff zu versenken.

Der vierzehnte Band der Reihe "Die Zeitdetektive" widmet sich ganz der Piraterie und Seefahrerei. Alleine dies ist schon ein spannendes Umfeld. Tatsächlich findet die ganze Geschichte auf dem Schiff statt, was einen stark begrenzten Schauplatz für die Geschichte darstellt. Trotzdem handeln die Charaktere durchaus nachvollziehbar und die Kinder sind logisch eingebunden. Alleine schon die Seegefechte sorgen für viel Spannung. Da werden Schiffe geentert und der Pulverdampf der Kanonen taucht die Szenerie in kurzzeitigen Nebel. Doch auch Intrigen werden auf dem Schiff geschmiedet. Es gibt wieder genügend Verdächtige, die für den Verrat in Frage kommen können und somit darf auch wieder der Leser mit raten und vielleicht auch auf den tatsächlichen Schuldigen kommen. So schafft es der Autor den Kinderkrimi gut in das Leben der Piraten einzubinden. Denn auch von allgemeinen und alltäglichen Dingen kann der Leser einiges erfahren. Wie lebte man zum Beispiel damals auf engstem Raum auf einem Segelschiff? Wobei der Autor immer wieder Fachbegriffe der Seefahrt mit einfließen lässt.
Natürlich wird auch die Frage beantwortet, wie der berühmte Pirat der englischen Königin es schaffte, das viel besser bewaffnete spanische Schiff zu entern. Am Ende des Buches findet man kurze Sachtexte, welche einerseits den historischen Hintergrund der Weltumsegelung und andererseits die Person des Francis Drake näher erläutern. Ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen schließt das Buch ab.

Fazit: Segel setzen und auf Beutefahrt gehen – gemeinsam mit dem Piraten der Königin.