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Plüschbär, Knusperente, Volldröge die Bulldogge, Depri Katze, Melonenbub, Fieshörnchen, Die magische Schachtel Türkischer Honig – dies sind nur einige der Hauptdarsteller in Lizz Lunneys Comicband "Ich liebe Katzen und Katzen lieben mich". Ihre Strips sind kurz, meist eine einzige Seite lang, und widmen sich so wichtigen Fragen wie
Was entspringt einer Beziehung zwischen einem Werwolf und einem Einhorn?
Wie hat Depri Katze ihre Jugend verbracht?
Welche Vorteile haben Plüschbären gegenüber echten Bären?
Können die Einhörner des Zauberers fliegen wenn ihnen Flügel gebastelt werden?
Hat Die magische Schachtel Türkischer Honig tatsächlich immer auf alle Fragen eine Antwort parat und wie lauten diese?
Mit diesem gut 70 Seiten starken Band veröffentlicht der Zwerchfell Verlag einige von Lizz Lunneys Comics für den deutschsprachigen Raum. Bisher hat die Künstlerin ihre Comics hauptsächlich online in die Öffentlichkeit gestreut. Und dass die britische Zeichnerin nun mit ihren skurrilen Figuren den Weg nach Deutschland gefunden hat, ist einfach großartig. Ihr Humor ist speziell, gerne auch mal böse und nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Ihre Charaktere sind überaus skurril, dabei aber authentisch in ihren Rollen. Mit nur wenigen Strichen zeichnet Lizz Lunney ihre Comics, die dadurch einen kindlichen Eindruck machen. Dieser, gepaart mit den teils bitterbösen Details und Texten, macht die besondere Ausstrahlung der kurzen Storys aus.
Ob man mit dem Stil, der Art des Humors der Autorin, zurechtkommt und ihn sogar großartig und zum Sich-in-die-Ecke-schmeißen komisch findet (wie die Rezensentin übrigens selbst), merkt man sehr schnell. Denn gleich die erste halbe Seite des Comicbands erzählt von den menschenangreifenden und –fressenden Eichhörnchen, die in London die Parks unsicher machen. Und wer einmal die gierigen und durchaus etwas aggressiv agierenden Eichhörnchen in London erlebt hat, weiß, dass Lizz damit nur etwas karikiert, das es in abgeschwächter Form tatsächlich gibt. Und dass sie ein Gespür und eine besondere Begabung dafür hat, genau solche alltäglichen kleinen Dinge aufzunehmen und auf ihre hinreißende Art zu verarbeiten, zeigt sich Seite für Seite in diesem kleinen Band. Überaus gelungen ist auch die deutsche Übersetzung von Jan Dinter. Stets gelingt es ihm den Wortwitz sinngemäß zu übertragen, auch wenn es inhaltlich nicht immer möglich ist.
Für einen kleinen Preis gibt es hier eine große Menge Spaß für jeden, der über Ekelhamster, depressive Katzen, einen haarigen Zwergenelf, immer wie tot aussehende, aber manchmal einfach nur sturzbetrunkene Gummikater, Analphabeten-Dinosaurier und viele mehr lachen kann. Einen Vorgeschmack gibt es auf Lizz Lunneys Website:
www.lizzlizz.com