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Im Körper eines anderen gefangen zu sein ist furchtbar, im Körper der eigenen Schwester zu stecken - ein Albtraum. Seit Myrrens Fluch ist dies wohl die übelste Seelwanderung, die Wyl über sich ergehen lassen musste. Doch trotzdem ist Wyl ungebrochen in seinem Willen, Celimus vom Morgravias Thron zu stoßen.
Doch erst einmal muss Wyl aus dem Hain heraus - aber wohin? Briavel scheint die strategisch geschickteste Wahl, denn die morgravische Legion ist an der Grenze zu Briavel aufgezogen, um Königin Valentyna an ihr Versprechen zu erinnern. Da Wyls Gefühle für Valentyna ungebrochen sind, fällt ihm nur eine Möglichkeit ein, um ihr mehr Zeit zu verschaffen - er liefert Ylena Thirsk an Celimus aus ...
Derweil findet sich Aremys beim Gebirgsvolk wieder, denn in ihrem Gebiet hat der Hain ihn wieder freigegeben, doch sein Gedächtnis weist Lücken auf. Trotzdem gelingt es Aremys das Vertrauen des Gebirgskönigs zu erringen. Etwas, was ihm die Möglichkeit gibt, auch mit den anderen Bewohnern der Burg Bekanntschaft zu schließen, da er als wohlgelittener Gefangener unter ihnen lebt. So erhält er Gelegenheit, sich auch nach dem verschwundenen Lothryn umzuhören, doch was er entdeckt, könnte scheußlicher kaum sein ...
Nichtsdestotrotz muss Aremys gute Miene zum bösen Spiel machen, denn Aremys soll einen Friedensvertrag mit Celimus für den Gebirgskönig aushandeln. Und Aremys fällt nichts Besseres ein, als Celimus die Auslieferung von Ylena Thirsk zu versprechen, um die Unversehrtheit des Gebirgskönigs von Celimus gewährleistet zu bekommen ...
Was lange währt, wird endlich gut - "Der letzte Pfad" von Fiona McIntosh ist da! Es handelt sich dabei um den dritten Band ihrer Reihe "Der Feuerbund".
Und Fiona McIntosh schont keinen ihrer Charaktere: Wyl ist in seine Schwester gefahren. Aremys wurde vom Hain zum Gebirgsvolk verschlagen und Fynn, eine Figur, die in der Inhaltsangabe keinen Platz fand, aber sich trotzdem später als entscheidend für die Handlung erweisen soll, dieser kleine Junge muss eine Bürde tragen, die niemand vorher ermessen konnte.
Generell ist dieser letzte Band ein Band der Offenbarung und Erkenntnis. Informationen, die dem Leser in seiner allwissenden Position schon bekannt sind, finden nun Einzug in die Köpfe so vieler Figuren. Doch einfacher wird es dadurch für sie kaum, denn in einer Welt, in der Magie nur noch ein Mythos ist, ist es nicht einfach, plötzlich mit Seelentausch oder einer Transformation von Mensch zu Pferd klarzukommen.
Spannung erzeugt die Autorin durch gut platzierte Szenenwechsel und in diesem Band hat McIntosh weiß Gott genug Auswahl - da wären Wyl, Aremys, Fyn, Valentyna, Rasmus und nicht zu vergessen Celimus, aber es sind längst nicht alle, auch wenn sie sicherlich als die Hauptakteure in diesem Buch angesehen werden dürfen. Gekonnt werden Szenen angehalten und weitergeführt, um sie am Ende doch alle an einigen wenigen zentralen Punkten zusammenzuführen, um dort das Finale zu begehen. Ein Finale, das eine gänzlich unerwartete Wendung aufweist und so Raum für ein ungeahntes Happy End offenbart, denn - so viel sei verraten - Wyl endet
nicht in Celimus.
Abgerundet wird das Ganze durch eine Karte zu Anfang des Buches. Sie zeigt die wichtigsten Städte in allen drei Ländern auf und gibt so ein besseres Gefühl für die Szenerie und Entfernungen.
Alles in allem ein sehr gelungener Abschluss mit viel Herz, überraschenden Wendungen und einem völlig unerwarteten Ende!
Eine
Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite.