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Mäx Demetrius Gebhard Meier ist Autor. Partys sind nicht sein Ding und so ärgert er sich über eine von seinen Nachbarn und Freunden inszenierte Grillparty in seiner Wohnung. Als er am Abend zufällig erfährt, dass sein alter Freund Beat Nützli in den Schweizer Bergen verschollen ist, legt er sich entnervt schlafen. Mitten im ernüchternden Chaos des nächsten Morgens meldet sich ein Unbekannter bei ihm und bittet um eine Unterredung. Widerwillig sagt Mäx zu, immerhin geht es um das Verschwinden von Nützli. Zu seinem Erstaunen erwartet ihn Nützlis Tochter, eine sehr hübsche junge Frau, zu der er sich auf Anhieb hingezogen fühlt.
Gegen seinen Willen überredet sie den Autor mit ihr in die Schweizer Berge zu fahren und nach Nützli zu suchen. Mäx ahnt nicht, dass er sein Leben aufs Spiel setzt, sind doch äußerst skrupellose Verbrecher in den Fall verwickelt, denen eine Leiche mehr oder weniger nichts auszumachen scheint.
"Rechte Schergen in Schweizer Bergen" ist das erste Album von Stefan Tobler Falk, das im Epsilon-Verlag herausgebracht wird. Die mäßige Papierqualität und der blasse Druck passen zu den sehr schlichten Zeichnungen und der sehr einfachen Kolorierung.
Auch die wenig überraschende Story kann nicht nachhaltig begeistern, da muss "Tobi" noch etwas zulegen, um im geplanten zweiten Album mehr Eindruck zu hinterlassen. Und die Protagonisten sind nicht aus dem Holz geschnitzt, um den Plot aufzuhellen oder gar den Betrachter und Leser mitzureißen.
Doch ein Desaster ist dieses Album dennoch nicht. Denn der Humor, den "Tobi" gekonnt in Szene setzt, ist mehr als gelungen. Auch die entlarvenden Szenen, die sich mit der Fremdenfeindlichkeit der Schweizer auseinandersetzt, können überzeugen. Hier setzt "Tobi" Glanzpunkte, die dieses Album dann doch aus der Masse der mäßigen Veröffentlichungen herausheben.
Auch die Charakterzeichnung seines "Helden" Mäx gelingt dem Autor, Illustrator und Koloristen Stefan Falk glänzend. Leider bleiben alle weiteren Figuren blass. Ob Ilona Nützli oder die zwei Schurken, alles wirkt klischeehaft und eindimensional – hier ist mehr Feinarbeit vonnöten.
"Rechte Schergen in Schweizer Bergen" ist oberes Mittelmaß. Humor, Held und Sozialkritik sind "Tobi" gelungen, die Story ist zu flach und die handelnden Personen – bis auf Mäx – zu blass, um zu begeistern.
Doch den zweiten Teil, das wird fast jeder Leser feststellen, möchte man dann doch unbedingt lesen – zu knuffig ist Mäx in seiner vorsichtigen und passiven Art, gepaart mit seltenen Anfällen von Wagemut.