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Es ist der Anfang vom Ende. Gekidnappt findet sich die sechzehnjährige Rhine mitten im Nirgendwo wieder, zusammen mit einer ganzen Reihe von anderen Mädchen. Alle von ihnen sind jung und fruchtbar, doch nur drei werden erwählt, zukünftige Ehefrauen eines einzigen Mannes zu sein. Rhine gehört zu den vermeintlich glücklichen Erwählten, denn alle anderen werden noch vor Ort erschossen. Rhine wird nur betäubt und erwacht in einer neuen Welt voller Luxus und Reichtum, aber auch ohne Freiheit ...
Rhine und ihre Leidensgenossen sollen die große Liebe ihres zukünftigen Ehemanns Linden ersetzen, denn Rose ist schon 20 Jahre - ihre Tage sind gezählt. Während ihre Elterngenerationen aufgrund medizinischer Experimente nahezu unsterblich sind, werden die neuen Generationen von einem Virus dahin gerafft: Männer werden nicht mehr älter als 25, Frauen sogar nur 20 Jahre alt. Und bis jetzt ist es keinem Forscher gelungen, ein Gegenmittel zu finden.
Obwohl Rhine nur noch vier Jahre bleiben, will sie in ihr altes Leben mit ihrem Zwillingsbruder zurück, statt in Luxus und Gefangenschaft ihre letzten Tage zu begehen. Sowohl in einer ihrer Eheschwestern als auch in einem Diener findet Rhine Verbündete für ihre Flucht, doch die Zeit läuft ...
Mit "Totentöchter - Die dritte Generation" entführt Lauren DeStefano den Leser wenige Jahre in die Zukunf - eine trostlose neue Welt. Dabei fängt alles so hoffnungsvoll an. Krankheiten wie Krebs und Aids gehören der Vergangenheit an und dank der genetischen Forschung ist es gelungen eine Generation "perfekter" Menschen zu zeugen. Doch Lauren DeStefano lässt keinen Zweifel daran, dass man die Natur nicht betrügen kann.
Wo die Lebensspanne so vieler nur noch von so kurzer Dauer ist, bleibt eine ernste Betrachtung von Leben und Tod nicht aus. Fragen wie "Wann kann man das Leben noch lebenswert nennen?" oder "Wie weit darf man gehen, wenn man nicht bereit ist, einen geliebten Menschen gehen zu lassen?" werden zwar nie direkt angesprochen, schweben aber doch zu jeder Zeit über der Handlung. Kein Wunder, dass das Buch dadurch eine sehr nachdenkliche und düstere Note erhält. Trotzdem gelingt es der Autorin, ein zartes Gleichgewicht zu schaffen, denn sie zeigt, dass man sich auch an Kleinigkeiten erfreuen kann. Ihre Hauptprotagonistin Rhine erweist sich als starke Persönlichkeit, die bereit ist, für ihr Leben und ihre Freiheit zu kämpfen und nicht willens ist, sich ihrem Schicksal einfach zu ergeben. Zusätzlich wird auch das Thema Genmanipulation kritisch angesprochen.
Einziger Wermutstropfen ist das mehr als offene Ende, auch wenn es zu dem ungewissen Zukunftsszenario des Buches passt. Zudem ist "Totentöchter" der Anfang einer Trilogie.
Damit bietet Autorin Lauren DeStefano mit ihrem Debüt reichlich Stoff zum Nachdenken. Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, ist nicht einmal so abwegig, obwohl zu hoffen bleibt, dass es nie so weit kommen wird.