Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bedienung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Extras | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Der Hausmeister Leonard Grey (James Caan) arbeitet seit über 30 Jahren im Mehrfamilienhaus Jericho Mansions. Leonard ist ein stiller, zurückgezogener und wunderlicher Vertreter seiner Zunft. Sein größtes Hobby ist die Anfertigung einer Brücke, die er aus Büroklammern bastelt. Als der Mieter Bill Cherry, Ehemann der Masseuse Donna Cherry (Jennifer Tilly), eines nachts ermordet wird, beginnt die Polizei mit ihren Ermittlungen. Die Besitzerin des Mietshauses Lily Melnick (Geneviève Bujold) beschuldigt den Hausmeister, den Mord begangen zu haben. Dieser hat Gedächtnislücken, im Grunde sind aber nahezu alle Bewohner verdächtig und Jericho Mansions beherbergt ein schreckliches Geheimnis.....
Jericho Mansions ist ein düsteres Appartement-Mietshaus, die Bewohner sind skurril, die Atmosphäre wirkt bedrückend. Die Hauptperson Leonard Grey (James Caan, bekannt aus Filmen wie Der Pate, Misery oder Freunde bis in den Tod) wird sehr glaubwürdig dargestellt, mit allen seinen Ecken und Kanten. Schnell wird klar, dass mit Leonard etwas nicht stimmt: er verlässt nie das Haus, lebt zurückgezogen und ist sehr verschlossen. Was genau mit ihm nicht stimmt, bleibt aber zunächst unentdeckt. Auch bei den übrigen Charakteren ist die ausgezeichnete schauspielerische Klasse von Jennifer Tilly (Bullets Over Broadway, Der Dummschwätzer, Intervention, mittlerweile ist sie Profi-Pokerspielerin) und Geneviève Bujold (Coma, Die Unzertrennlichen, Finding home) hervorzuheben. Die Figuren sind absolut authentisch dargestellt, was auch für die Nebendarsteller gilt.
Die Geschichte beginnt etwas schleppend, was allerdings der ausführlichen Beschreibung der einzelnen Personen und ihrer Lebenssituationen und Interaktionen mit Nachbarn geschuldet ist. Mit dem brutalen Mord an Bill (Peter Gelekhan) kommt die Handlung aber ins Rollen und es entwickelt sich ein wirklich spannender und gut gemachter Thriller. Obwohl die Handlung sich ausschließlich in dem Mietshaus abspielt, ist für reichlich Abwechslung gesorgt. Grund dafür ist die äußerst gelungene visuelle Umsetzung, die fernab der häufig verwendeten Standardeinstellungen und -abläufe dem Film Leben einhaucht. Die Atmosphäre in Jericho Mansions wird authentisch vermittelt, die Handlung lässt sich allerdings nicht ganz einfach nachvollziehen. Die Synchronisation der Stimmen passt häufig nicht zu den Bewegungen der Lippen, was besonders zu Beginn des Films auffällt und nervt.
Insgesamt ist Jericho Mansions ein sehr gelungener Thriller, besonders für Zuschauer mit dem Blick für visuelle Details und Kameraeinstellungen.