Kiera Vale sucht über einen Forenbeitrag nach Informationen zu ihren biologischen Eltern. Auf diesen meldet sich ein Alton Quinn, welcher Kiera anbietet sie über das Gelände des Blackwater-Sanatorium zu führen, welches im Familienbesitz ihrer Ahnen war. Nach und nach drängt sich Kiera dabei das ungute Gefühl auf, dass etwas an der Geschichte und mit ihrem mysteriösen Helfer etwas nicht stimmt. Sie stößt bei ihren Nachforschungen auf Erzählungen über übernatürliche Phänomene und eine grausame Hexe ...

Wimmelbild? - mitnichten!

"Das Verlies der Hexe" ist laut Bezeichnung ein Wimmelbildspiel, das der Beschreibung aber nicht gerecht wird, da im gesamten Spielverlauf ganz genau ein Wimmelbild teilweise gelöst werden muss. Dieses ist jedoch eher als Spaßobjekt zur Auflockerung eingeschoben und passt weder zur restlichen Grafik noch zur Atmosphäre und auch die Suchobjekte sind keinesfalls versteckt - maximal ein gelungener Gag am Rande.

Adventure mit Pfiff und Grusel

Stattdessen wird dem Spieler ein schön gestaltetes Adventure geboten, das mit einer gelungen Grafik und einer tollen Spielatmosphäre lockt. Die Freigabe FSK 12 / USK 6 (!) ist dabei recht großzügig bemessen, da das Spiel für Kinder eher weniger geeignet ist. Dies liegt an zwei Faktoren: Zum einen ist die Spielwelt düster und unheimlich gestaltet, zum anderen sind die Aufgaben und vielen Minirätsel durchaus fordernd gestellt. Gruselig eingespielte Soundeffekte, wie eine flüsternde Hexe sorgen für einen bedrohlichen Unterton in diesem Spiel.

Der Spieler bewegt sich wie gewohnt mit der Maus durch die Szenen und kann dort mit der Umwelt interagieren. Dabei stehen insbesondere der PDA und die Digitalkamera im Fokus, da diese wichtige Informationen festhalten. Beides ist sehr praktisch in das Spiel integriert, da während der Rätselaufgaben darauf zugegriffen werden kann, was die Lösung einiger Minispiele erleichtert. Können diese trotzdem nicht gelöst werden, steht eine Funktion zum Überspringen der Aufgabe zur Verfügung. Im normalen Verlauf hilft die Tippfunktion bei Ratlosigkeit.

Tolle Minispiele lockern das Abenteuer auf

In den Spielverlauf sind etliche gute Brainteaser eingeflossen, so dass diese das Game bereichern und dem Spieler einiges an Konzentration abverlangen. Die Palette der Teaser ist dabei weit gestreut und bietet neben Puzzlen und Schieberätseln auch einige sehr schöne Logik- und Inhaltsaufgaben.
Die Texte sind in Deutsch gehalten, aber nur als Untertitel verfügbar. Eine Sprachausgabe ist nicht vorhanden. Einzig die sehr überzeugenden Passagen (Effekte) der Hexe wurden auch vertont.

Insgesamt ist "Das Verlies der Hexe" ein absolut empfehlenswertes Spiel, auch wenn es die eigentlichen Genreeinordnung nicht im Ansatz berührt. Statt dem Wimmelbildspaß wird ein hochwertiges Adventure mit einer beklemmenden Atmosphäre und einer gehörigen Portion Spielspaß geboten, das durchaus etwas mehr als fünf Stunden Spielzeit beschert.