Odenford, eine Stätte des Wissens, eine neutrale Stadt trotz der Kriege, die die restlichen Länder heimsuchen. Für Han Allister, den Erben des legendären Dämonenkönigs, soll es ein Neuanfang sein, hier soll er in den Techniken der Magie unterwiesen werden, um später einmal den Clans dienen zu können, denen er diese Chance verdankt. Gemeinsam mit seinem Freund Dancer begibt er sich daher auf die Reise nach Odenford, keine ungefährliche, wie man dazu sagen muss. Zum einen wird Han noch immer als Attentäter und Dieb gesucht und zum anderen müssen die beiden Freunde auch das magiefeindlichen Arden auf ihrer Reise durchqueren...

Außer Han und Dancer hofft auch Prinzessin Raisa, unter dem Namen Rebecca Morley, in Odenford Wissen zu erlangen. Als einfache Kadettin will sie sich ein Bild von der Welt außerhalb ihres goldenen Käfigs machen. Außerdem kann sie nur hier der Vermählung mit Micah, dem Sohn Lord Bayars entgehen.

Doch auch die Familie Bayar ist sich des Wertes einer Ausbildung in Odenford bewusst und so werden Micah und Fiona ebenfalls an die Magier-Akademie nach Odenford geschickt - eine Entdeckung von Han und Rebecca ist also nur eine Frage der Zeit ...

"Das Exil der Königin" ist der zweite Band der Reihe "Das Erbe des Dämonenkönig" von Cinda Williams Chima.

Band zwei ist eine Art Neuanfang für die Hauptcharaktere. Sowohl Han als auch Raisa haben teilweise wortwörtlich nur verbrannte Erde hinter sich zurückgelassen und hoffen nun in Odenford auf eine bessere Zukunft. Durch die Reise der Hauptcharaktere bekommt man auch einen besseren Überblick über die Welt, die Autorin Cinda Williams Chima geschaffen hat. Wurde man in Band eins hauptsächlich mit der Hauptstadt und den Clans vertraut gemacht, so gibt dieser Band nun mehr her - die Protagonisten kommen durch Gebiete, in denen der Krieg Einzug gehalten hat und obwohl Magier, oder Amulettschwinger, wie sie auch genannt werden, überall ungern gesehen sind, so ist doch das Land Arden hier noch einmal eine ganz andere Kategorie. Die Schulen, die die Protagonisten besuchen, vermitteln zudem auch noch einen kleinen Rückblick in die Geschichte der sieben Reiche und auch die der Magie, so dass insgesamt das Bild dieser Welt runder wird.

Trotzdem vergisst die Autorin auch die eigentliche Handlung nicht. Die Hauptfiguren werden neu positioniert und es wurde auch nicht vergessen, die Feinde gleich mitzuliefern, denn Odenford bietet durch seine neutrale Haltung eine Plattform, auf der Gut und Böse Seite an Seite leben, arbeiten und vor allem lernen können. Trotzdem bleiben gewisse Spannungen nicht aus, die sich zum Ende des Buches immer mehr zuspitzen und so für die fesselnde Note sorgen.
Und am Ende bleibt nur eine, aber entscheidende, Frage offen: Wie wird das wohl enden?

Damit reiht sich Band zwei gut ein, bietet durch sein vieles Drumherum einiges an Tiefe und vergisst auch nicht, die Handlung weiter zu entwickeln.