In einer kleinen Stadt geht das Grauen um: Mehrere grausame Morde sind geschehen und wilde Spekulationen überlagern die Fakten. Es wird sogar von Angriffen durch Werwölfe gesprochen. Sie als junger Detective/Detektiv übernehmen den Fall und müssen die Rätsel lösen, um den wahren Mörder zu überführen.

Nette Geschichte - packende Atmosphäre

"Shadow Wolf Mysteries: Der Fluch des Vollmonds" überzeugt, trotz seiner nicht ausgereiften Handlung, in der es möglich ist, einiges an Logikfehlern zu erzeugen. So reagiert das Spiel nicht auf die Aktionen des Spielers oder gibt Informationen preis, die der Spieler noch gar nicht in Relation setzen kann. So wird beispielsweise beim Betrachten einer kleinen Druckmaschine schon erzählt, dass eine bestimmte Zugangsberechtigung erstellt werden kann, allerdings war im Test zu diesem Zeitpunkt der entsprechende Ort noch nicht besucht. Ein weiteres Beispiel ist die Beschaffung des Haarbüschels. Obwohl es schon vorlag und der entsprechende Ort bereits untersucht war, wurde der Charakter aufgefordert sich dort umzusehen und dort die Probe zu besorgen.
Auch das Ende der Geschichte wird mehr als abrupt eingeleitet und lässt den Spieler allein und mit offenen Fragen zurück.

Sehr gelungen ist die Atmosphäre des Spiels. Düster, dunkel, unheimlich und bisweilen auch blutig wird eine packende Kulisse präsentiert, die auch mit einer guten akustischen Untermalung überzeugt. So sind insbesondere bei den Außenszenen Windgeräusche, Gewitter und natürlich Wolfsgeheule immer wieder präsent, aber auch melodische Musikstücke klingen an das Ohr.

Adventure und Quests - Zwei Schwierigkeitsgrade

Der Großteil des Spielverlaufs besteht in der Tat aus kleinen Adventureaufgaben und wird mit den Wimmelbildern und Brainteasern entsprechend abgerundet. Die einzelnen Quests sind recht einfach zu erfüllen, da die Gegenstände häufig unmittelbar wieder eingesetzt werden müssen und das Spiel somit zügig voran schreitet. Je nachdem wie der Spieler zu Beginn wählt, werden interaktive Bereiche durch Glitzern hervorgehoben, was die Suche noch mehr vereinfacht. Ansonsten bleibt das Spielgeschehen natürlich gleich, nur die Zeit bis erneut ein Tipp angefordert werden kann variiert.

Wimmelbilder und Minispiele - Abwechslungsreich

Bei den Wimmelbilder gibt es zwei Varianten von Begriffen. Entweder weiß dargestellte Objektnamen, welche sofort und ohne Interaktion im Bild sichtbar sind oder gelbe Begriffsdefinitionen, die anzeigen, dass erst eine Aktion ausgeführt werden muss, wie beispielsweise das Öffnen einer Tür oder Faust. Die Bilder an sich sind weitestgehend ansprechend und der Atmosphäre entsprechend dargestellt, wirken aber etwas unscharf, was die Suche der Gegenstände nicht erleichtert. Eine Hilfsfunktion bietet in bestimmten Zeitabständen an, einen gesuchten Gegenstand im Gewimmel hervorzuheben.

Bei den Logikrätseln wird eine breite Auswahl an verschiedenen Disziplinen und Varianten geboten. Von Schiebepuzzlen, in allen möglichen Formen, über Such- und Anordnungsaufgaben sind allerhand Rätsel vorhanden, welche allesamt lösbar sind, aber wie gewohnt auch nach einer gewissen Zeit übersprungen werden können.

Gelungene technische Umsetzung

Das Spiel unterstützt im Vollbildmodus insbesondere auch höhere Auflösungen randlos, was den Spielspaß definitiv vergrößert. Hinzukommen noch zwei weitere Fakten, die sich positiv auswirken. Zum einen ist das Spiel grafisch nicht starr und aufgebaut wie ein Stillleben, sondern an den unterschiedlichsten Stellen animiert. Flackernde Kerzen, brennendes Feuer oder bewegte Figuren sorgen für eine angenehme Spielumgebung. Zum anderen besitzt das Spiel eine englische Sprachausgabe für die Charaktere, insbesondere die in diesem Genre sonst oft trockenen Dialoge profitieren davon. Die deutsche Übersetzung steht natürlich auch direkt dabei und nach jedem Block muss der Spieler klicken, damit weiter erzählt wird. So verpasst niemand die Texte - schön gelöst.

Insgesamt ist "Shadow Wolf Mysteries: Der Fluch des Vollmonds" ein ansprechendes Wimmelbild-Adventure, das voll und ganz in das "Schocktober"-Konzept passt, welches auf der GamesCom vorgestellt wurde. Zwar ist die Geschichte an einigen Stellen holprig gestaltet und auch die fehlende Anpassungsfähigkeit des Spiels an die bereits erledigten Aufgaben des Spielers sind störend, jedoch im Gesamtpaket mit Spieldauer (drei bis vier Stunden), packender Atmosphäre und vielen schönen Rätseln, verspricht das Spiel eine gelungene Unterhaltung.