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Mit "Herr Mond" erschien im Splitter-Verlag kürzlich der zweite Band der dreiteiligen Reihe "
Schmetterlings-Netzwerk". Nachdem im ersten Band die Charaktere eingeführt wurden und die bizarre Geschichte rund um die charmanten Einbrecher Mücke und Eustache Fahrt aufgenommen hat, wird die Geschichte auf 44 weiteren Seiten nahtlos weiter erzählt.
Die beiden Einbrecher Mücke und Eustache sind immer noch auf der Flucht vor den Handlangern eines einflussreichen Barons, dessen brisantes Eigentum sie gestohlen haben. Den beiden ist es gelungen, die Prostituierte Zibelle aus den Fängen der brutalen Snuff-Film-Produzenten zu befreien. Nun versteckt sich das Trio an einem geheimen Ort und beobachtet die Vorgänge vor seiner Haustür. Die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt, da nicht nur die Schergen des Barons, sondern auch die Polizei Jagd auf die Bande macht. Augenscheinlich stehen auch hochrangige Angestellte der Polizei auf der Gehaltsliste des Barons …
Eine umfangreiche Fahndung nach dem Trio wurde eingeleitet und die Schlinge um das sogenannte Schmetterlings-Netzwerk zieht sich schnell zu. Nach einigen Tagen in dem beengten Versteck werden die Drei getrennt und auf eine harte Probe gestellt, an deren Ende ein hoher Blutzoll wartet.
Eric Corbeyran und der begnadete Zeichner Cecil setzen die kompromisslose Geschichte rund um die beiden technikbegeisterten Einbrecher gekonnt fort und beantworten zum Teil die offenen Fragen aus dem ersten Band. Insbesondere die Fragen zum Schmetterlings-Neuwerk waren am Ende von "
Nachtfalter" sehr präsent, umso ernüchternder ist dann die Feststellung, dass es gar kein Netzwerk gibt. Der Leser erfährt mehr über den Background der beiden unfreiwilligen Helden, wobei sich allerdings auch wieder neue Fragen ergeben. Man erfährt, dass nicht nur Eustache eine bewegte Vergangenheit hat. Der titelgebende "Herr Mond" war früher ein bekannter Artist, bis ein schrecklicher Unfall ihn seinen rechten Arm kostete.
Der zweite Band kann abermals durch detailreiche Zeichnungen punkten, die den Leser in die Geschichte ziehen und das Bild eines vergangenen Paris sehr gut einfangen. Im Gegensatz zum ersten Band kann man die Handlung anhand der Bilder nun auch zeitlich besser einordnen, da in den Bildern relativ häufig Bezüge zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870 – 1871 hergestellt werden. Gerade diese vielen Details heben die Serie deutlich aus der Masse der Neuerscheinungen und Neuauflagen heraus. Die Anzahl der Gewaltdarstellungen ist diesmal etwas zurückgegangen, trotzdem gehört der Comic nur in die Hände von erwachsenen Lesern.
"Herr Mond" setzt die Geschichte gut fort und klärt einige Fragen. Man kann jedoch nicht verleugnen, dass es sich um einen typischen Zwischenband handelt, der das große Finale vorbereiten soll. Dieses Finale erwartet den Leser im dritten Teil, der im Februar 2012 unter dem Titel "Stigmata" im Splitter-Verlag erscheinen wird. Man darf gespannt sein, wie sich Eustache und Mücke an ihren Peinigern rächen und was am Ende aus dem ominösen Schmetterlings-Netzwerk wird.
Einen ersten Eindruck kann man sich anhand der
Leseprobe machen.