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Er kann alles - nur die Wahrheit kann er nicht sagen. Nachdem die Herren der Unterwelt die Büchse der Pandora öffneten, würde Gideon mit Lüge gestraft. Seitdem bereitet es ihm Todesqualen, wenn er die Wahrheit sagt, er ist aber auch zum besten Lügendetektor der Welt geworden, denn eine Lüge bringt seinen Dämon zum Schnurren. Umso verwunderter ist Gideon, als er plötzlich auf die Unsterbliche Scarlet trifft, die als ehemaliges Kind des Tartarus mit dem Dämon Albträume vereint wurde und seinen Dämon durcheinanderbringt - und nicht nur diesen ...
Scarlet behauptet nicht weniger, als Gideons Frau zu sein, die er schmählich im Stich gelassen haben soll, nachdem er von seinem Dämon in Besitz genommen wurde. Doch Gideon kann sich an absolut nichts erinnern und doch trägt er das gleiche Tattoo wie sie und hat ihre Augenpartie und ihre verführerischen Lippen tätowiert. Gideons Interesse ist ebenso erwacht wie seine Leidenschaft und die Suche nach der Wahrheit beginnt ...
"Schwarze Lügen" ist schon der sechste Band im Zyklus "
Die Herren der Unterwelt" von Gena Showalter.
Wie nach dem offenen Ende von
Band fünf schon zu erwarten, steht nun Gideon, der Hüter der Lügen, im Fokus der Geschehnisse und es ist nicht bar einiger Ironie, dass sich ausgerechnet der Hüter der Lügen sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt. Doch außer der Neugier will die Autorin auch die Begierde ihrer Hauptfiguren befriedigt sehen - und wenn die beiden nicht auf der Flucht sind vor göttlichen Mächten, dann sorgt Showalter dafür, dass es wieder einmal heiß hergeht.
Obwohl der Handlung klar von Scarlet und Gideon dominiert wird, gibt es auch einige interessante Nebenschauplätze, die hier als kleine Appetithäppchen wenigstens kurz erwähnt werden sollen. So begibt sich Aeron auf die Suche nach seiner kleinen Dämonin Legion und Galen, von Albträumen heimgesucht, versucht sich an einem Sturm auf die Feste der Lords. Außerdem stolpert Strider bei seiner Flucht über eine weitere Unsterbliche, die in den Reihen von Galens Jägern mitmischt. Kein Wunder, dass bei so viel Pulver längst nicht alles davon zur Gänze verbraucht wird und noch einiges Potenzial für die Zukunft übrig bleibt. Und wer wissen will, was ihn erwartet, der findet nach dem schon bekannten Glossar der Charaktere und Begriffe eine Leseprobe von Band 7.
Einziger Wermutstropfen in diesem Buch ist die Sache mit den Lügen von Gideon. Ob es allein an der Übersetzung liegen mag, kann von der Rezensentin nur spekuliert werden. Um das Gegenteil auszudrücken, wurde mehr als einmal zu oft auf ein schlichtes 'nicht' zurückgegriffen, statt ein anderes Wort zu verwenden, um die Bedeutung umzukehren, daher wirken einige Sätze eher holprig und behindern den flüssigen Lesefluss.
Sicherlich bietet das Buch auch ein gewohntes offenes Happy End, doch Fans der Reihe werden wieder ihre Mischung aus Sex, Intrigen und Kämpfen bekommen, die man sich schätzen und lieben gelernt hat. Und sieht man vom oben erwähnten Wermutstropfen ab, ist "Schwarze Lügen" damit eine gelungene Fortführung!