Lord Umber ist und bleibt ein Verrückter - zumindest findet das Oates. Und da der bärenstarke Mann durch einen Fluch dazu gezwungen wird, immer und auf jede Frage die reine Wahrheit zu sagen, hält er mit seiner Meinung auch nicht hinter dem Berg. Erst bringt Umber sie alle fast um, weil er unbedingt die Seeriesen, die einst Kurahaven fast dem Erdboden gleichgemacht haben, sehen will – und sie dabei fast aufweckt. Dann will er ausgerechnet nach Desolas, eine Insel inmitten eines undurchdringlichen Vulkanrings, auf der er seinen verschwundenen Bibliothekar vermutet.
Und natürlich will er auch die Einladung Hamerons annehmen, die Drachenspiele in Sarnica zu besuchen - obwohl er weiß, dass Hameron magische Wesen und Artefakte nicht um ihrer selbst Willen sucht, sondern um daraus Profit zu schlagen. Umber weiß, dass zwei Tyrannen, König Brugador und sein Sohn Magador, mit brutaler Gewalt ihr Volk unterdrücken und persönlich an der Verstümmelung von Sophie schuld sind.
Hap würde am liebsten zu Hause bleiben, doch fühlt er sich Umber verpflichtet und hofft immer noch, mehr über seine Vergangenheit und seine Zukunft zu erfahren.

Endlich. Die Wartezeit nach "Der gefundene Junge", dem ersten Band der Serie "Die Bücher von Umber", ist vorüber. Seit Ende 2011 kann man kann wieder in dem fantastischen Reich schwelgen, das Lord Umber auf der Suche nach magischen Artefakten, Abenteuern und Antworten durchstreift.
Paul William Catanese enttäuscht seine Fans nicht: Der zweite Band strotzt nur so vor Ideen, wundervollen Geschöpfen, dramatischen Ereignissen und herrlich abgedrehten Geschehnissen. Man muss diesen Umber, seinen Freund Oates und natürlich Happenstance einfach gern haben. Diesen Idealisten, Abenteurer und Humanisten folgt der Leser nur zu gerne in einen wahren Strudel von Ereignissen. Brillant dabei die Charakterzeichnungen, grandios der Plot, fantastisch das Finale.

Neben den drei Fabelheim-Bänden sind "Die Bücher von Umber" zweifellos für Fantasyfans die absoluten Highlights der letzten Jahre. Ob zehn oder längst erwachsen, diese Bücher sind einfach mitreißendes Lesefutter für lange Abende und Nächte.

Die Coverbilder der deutschen Bücher sind der Originalausgaben eindeutig weit überlegen. Die wundervollen Illustrationen von Helge Vogt passen perfekt und sind ein echter Augenschmaus – da möchte man direkt ins Kino gehen und sich die visuelle Version ansehen.
Einen Vorteil aber haben die Amerikaner (und englischsprechenden Menschen dieser Welt): Sie können bereits den finalen dritten Band käuflich erwerben.


Eine Leseprobe kann man hier einsehen!