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Die Vorfälle auf der Forschungsstation liegen der Gruppe von Marineinfanteristen, die zur Erkundung zum Planeten Siberia geschickt wurden, immer noch im Magen. Keiner weiß, was genau vorgefallen ist, doch langsam macht sich Unruhe in der Truppe breit. Der Tod eines der ihren wird dem Leutnant zur Last gelegt. Während die Untersuchung der Station weitergeht, eskaliert die Situation innerhalb des Teams.
"A.S.O.R.3 Psycho" ist der zweite Teil der dreiteiligen Comicreihe "
Absolute Zero", die von dem Autor Richard Marazano und dem Zeichner Christophe Bec geschaffen wurde.
Der zweite Teil setzt inhaltlich und thematisch dort an, wo sein Vorgänger endete. Die Haupthandlung auf dem Planeten Siberia wird immer wieder von Handlungsausschnitten aus dem Roman "Der Meister und Margerita" des russischen Schriftstellers Michail Bulgakow unterbrochen. Die Verknüpfung dieser beiden absolut konträren Geschichten ist der Umstand, dass der Leutnant der Infanteristen diesen Roman liest. Welchen tieferen Sinn diese Exkurse jedoch haben, bleibt ebenso ungeklärt wie die Frage, warum einzelne Panels des Comics immer wieder Bilder aus verschiedenen populären Werken des 20. Jahrhunderts zeigen, wie beispielsweise Mulder und Scully aus "Akte X" oder Art Spiegelmans Holocaust-Comic "Maus".
Obgleich die Handlung im Gegensatz zu Band eins langsam in Bewegung kommt, bleiben am Ende dieses Teils immer noch jede Menge Fragen offen. So interessant das Thema der Isolation, des Lagerkollers und des allgemeinen Misstrauens innerhalb des Marinetrupps ist, hätten die Schaffer des Comics dies nicht über einen kompletten Band ausdehnen müssen. Man kann nur hoffen, dass Band drei einige Antworten auf die Ereignisse innerhalb der Geschichte bereit hält.
Technisch dagegen lässt sich nichts Negatives über den Band sagen. Die Zeichnungen sind sehr realistisch gehalten, Zwischensequenzen werden farblich gekennzeichnet, sodass sie sich vom Rest der Geschichte abheben. Interessant ist hierbei vor allem die Fokussierung des Geschehens durch die Linse einer Überwachungskamera, wie man es teilweise aus Film und Fernsehen gewohnt ist.
"A.S.O.R.3 Psycho" ist inhaltlich und thematisch eine direkte Fortsetzung von "
Mission Sibirien". Leider legen Marazano und Bec ihren Fokus weiterhin zu sehr auf die optische und psychologische Darstellung des Geschehens, anstatt die Handlung schneller voranzubringen. So weist der vorliegende Band durchaus einige Längen auf. Auch müssten sie dem Leser langsam erklären, weswegen sie ihr Werk mit Szenen aus einem russischen Roman und Bildern diverser Medien-Ikonen unserer Zeit zu versehen. Man wird wohl auf den dritten, abschließenden Band warten müssen, um dieses Stilmittel ausreichend bewerten zu können.
Leseprobe auf der Seite des Splitter-Verlags